Kapitel 32 - Klärung

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"Und wie war es gestern?" Ihr Vater stand im Türrahmen ihres Zimmers. Das war das Erste überhaupt, was sie in der Früh - sogar vor ihrem Wecker - zu hören bekam. Sie war so glücklich mit einem Strahlen im Gesicht rein gekommen, bis ihre Mutter zu ihr kam und so eine ähnliche Frage losgelassen hatte.

* Flashback * (Ja, ich kann das auch xD)


"Na, auch endlich wieder zu Hause? Ich hatte eigentlich Nachmittags mit dir gerechnet, aber ist wohl gut gelaufen, hm?" Asa strahlte über beide Ohren, jedoch bildete sich schnell wieder ein Rotschimmer auf ihrem Wangen. "Ja..", gab sie verträumt von sich und senkte dabei beschämt den Kopf.

"Also hast du jetzt einen Freund?" Erst nickte Asa, dann kam die nächste Frage. "Aww~ Hat er dich also offiziell gefragt, wie ich ihn einschätze, oder gabs da einen kleinen Kuss?" Ihre Mutter war wirklich neugierig. Aber damit verschwand Asas gute Laune. Es gab weder das eine oder das Andere. Es war nichts davon.

Sie musste ihrer Mutter jedoch recht geben. Yuu würde es offiziell machen. Waren sie gar nicht zusammen? Was waren sie? "Asa? Alles in Ordnung?" Sie konnte es ihrer Mutter nicht sagen. Sie musste es klären. "Ähm Ja... Ja, alles in Ordnung, Mama. Mir ist nur grad eingefallen, dass ich für morgen noch etwas anschauen muss."

"Stimmt, du hast morgen Abend die erste Prüfung nicht? Aber den Tag Pause hast du dir verdient, falls du mich nicht angelogen hattest." Asas Blick wurde ernst, aber auch ihre Mutter sah sie streng an. Wollte ihre Mutter jetzt unbedingt einen Streit anfangen? Jetzt?! Asa war aber gerade nicht wirklich in der Stimmung, das jetzt zu klären, da war das mit Yuu wichtiger! "Also ich lüge nicht, wie gewisse andere Personen, also stör mich jetzt nicht, ich lerne jetzt!!" Sie rannte hoch in ihr Zimmer, knallte ihre Zimmertür zu und nahm ihr Handy vom Bett, wo sie es vergessen hatte. Sie starrte auf den Chat. Wie sollte sie es ihm schreiben?

Es verging eine Ewigkeit bis sie endlich ihre Finger über die digitale Tastatur bewegte. Die Wörter fühlten sich schwer an. Doch war es wichtig. Wichtig, damit sie wusste, wo sie jetzt stand, wie sie sich verhalten sollte. Sie wollte kein Drama mehr. Sie wollte endlich Gewissheit. Gewissheit in der aktuellen Lage und in der Vergangenen.

'Sind wir eigentlich zusammen?'

Es war kurz. Es war prägnant. Es ließ keinen Raum für Spekulationen. Dann schloss sie schnell die App und vergrub ihren Kopf in ihr Kissen. Es war schrecklich. Es gab ihre Unsicherheit zu. Es hinterfragte, alles was passiert war. Es dauerte eine Ewigkeit bis ihr Handy endlich vibrierte. Immer wieder hatte sie kurz auf ihr Handy gestarrt, überprüft, ob sie vielleicht die Vibration nicht mitbekommen hatte.

Es kam keine Antwort. Sie machte sich Gedanken, überlegte sich, ob sie vielleicht gar nicht nachfragen hätte sollen. Ob sie es einfach löschen sollte. Sie hätte es sogar gemacht, wäre es noch ungelesen gewesen. Doch er hatte es gelesen. Aber er schrieb nicht. Was dachte er sich dabei, sie warten zu lassen? War es so falsch nachzufragen? Hätte sie sich erst für den Tag bedanken sollen?

Sollte sie es jetzt noch machen? Gedanken über Gedanken machten sich in ihr Breit. Sie drehte sich vom Handy weg, versuchte irgendwie sich abzulenken. Drückte ihre Decke an ihren Körper. Was sollte sie machen? Sie sollte ja lernen. Lernen, redete sie sich ein. Es war gar keine Zeit dafür dumm in ihrem Bett rumzuliegen. Zu Warten. Auf irgendeine Rückmeldung...

Letztendlich hatte sie sich an ihren Schreibtisch bequem gemacht. Hatte etwas zu trinken geholt, sogar was zu knabbern. Die Zusammenfassungen vor ihr ausgebreitet. Das Handy daneben. Konnte sie sich konzentrieren? Nein. Hat sie nur einen Satz wirklich aufgenommen, den sie sich durchgelesen hatte? Nein.

War ihr Knabberzeug innerhalb von fünf Minuten aufgebraucht? Ja. Hatte sie schließlich den ganzen Süßigkeitenvorrat aus der Speisekammer geholt? Ja. Dann endlich vibrierte es. Ihr Herz blieb fast stehen und sie starrte ihr Handy wohl noch zwei Minuten an, bevor sie danach griff.

'Hey, wie geht's?'

Hitoka. Es. war. nicht. er! Es war Hitoka. Sie und Hitoka schrieben ab und an mal, aber gerade war es ein echt schrecklicher Zeitpunkt. Aber vielleicht konnte sie sich so besser ablenken. Ihr aber wirklich sagen, wie es ihr gerade ging? Das konnte Asa nicht. Und sie wollte es nicht. Das war eine Sache zwischen ihr und Yuu.

'Ganz gut, und dir?'

Sie legte das Handy wieder weg. Dann schrieb er ihr halt nicht. Dann war es halt so. Vielleicht war sein Akku leer gegangen. Morgen würde sie ihn dafür ausquetschen! Wenn sie es nicht daran erkennen würde, wie er mit ihr umging. Es war bestimmt alles super. Wie der ganze Tag! Dann vibrierte es erneut. Hitoka war schon immer schnell mit antworten. Gelassen nahm sie das Handy wieder in die Hand und sah auf den Chatverlauf. Es war keine neue Nachricht von Hitoka. Sie schluckte. Es war von ihm.

Mit zittrigen Händen wechselte sie den Chat. Wollte sie es wirklich lesen? Sie wollte es. Sie wollte es wirklich. Ihre Augen wanderten über den Text. Stück für Stück. Jeden einzelnen Buchstaben. Jedes Wort.

'Du sagtest doch, dass du bereits einen Freund hättest.'

Ja. Ja, das hatte sie. Aber dennoch, brach ihr das das Herz. Noch dazu wusste sie gar nicht, ob es wirklich stimmte. Konnte sie jetzt überhaupt mit ihm zusammen sein, wenn sie vielleicht schon vergeben war? Was sollte sie darauf schreiben? Ein 'Ja, stimmt.', ein 'Das ist doch egal, ich liebe dich.' oder ein 'Ich weiß, aber nicht, ob das überhaupt stimmt. Weil Gedächtnisverlust usw...'. Es wurde nichts davon. Sie tippte.

'Okay.'

War es zu wenig? Ja. Aber Asa fühlte sich beschissen. Sie wollte mit ihm zusammen sein. Wieso war ihr das mit Kenma überhaupt rausgerutscht? Hatte sie ihre Gefühl jetzt umsonst gestanden? Sie wollte es nicht umsonst gesagt haben. Sie tippte erneut. Sie wollte es doch mehr aufklären. Doch war er diesmal schneller.

'Wir sind trotzdem Freunde, okay? Alles so als wäre nichts gewesen.'

Asas Augen quilten mit Tränen zu. Es würde unter ihnen bleiben. Ein Geheimnis. Etwas was wieder vergessen wird. Das, obwohl sie fast gestorben wäre, als sie es ihm gesagt hatte. Wieder tippte sie. Das Einzige was sie noch tippen konnte.

'Ok'

* Flashback Ende *

Sie drehte sich zu ihrem Vater. Ein gespieltes Lächeln auf ihrem Gesicht. "Es war toll. Er ist echt ein guter Kumpel." Ihr Vater bekam einen fragenden, besorgten Gesichtsausdruck. "Kum-" Asa drehte sich im Bett von ihm weg und unterbrach ihn grummelnd. "Lass mich jetzt verdammt nochmal schlafen! Ich hab noch 10 Minuten!" 

*~*~*

Wörter: 1076

Hoffe ihr versteht, wieso ich das gestern nicht mehr hochgeladen habe. >~< Ihr habt euch alle so gefreut. Irgendwie tut ihr mir jetzt leid, aber hey xD

Destiny (Nishinoya x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt