Kapitel 49 - Oikawa & Asa

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Asas Kopf war leer. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Trotzdem begab sie sich zittrig in Position und ihre Augen hafteten fieberhaft an dem Ball, der mit vollem Tempo über die Bank flog. Nishinoya nahm ihn schließlich vorbildlich an und es sah wirklich so aus, als wäre es ein ganz normaler Volleyball, obwohl der genutzte Ball kleiner und weicher war und damit eigentlich andere Eigenschaften hatte. Worauf sich die Jungs erst einstellen müssten, dachte Asa sich, aber es war scheinbar nicht so. Es sah immer noch so aus, als wäre es das leichteste der Welt.

Der Softball flog weiter zu Kenma, der den Ball jedoch ohne ihn weiterzuspielen wieder auf die andere Seite der Bank beförderte. Asa war für einen kurzen Moment erleichtert, atmete tief ein und aus und schloss dazu nur eine Sekunde die Augen, da spürte sie einen deutlichen Luftzug und hörte wie der Ball knapp neben ihr auf den Boden aufbrallte. Panisch quitschte sie auf und schreckte zur Seite.

Das Nächste was ihr durch den Kopf schoss war ein Satz, aber nicht nur das, es war etwas was ihr einfiel:

"Hey!! Was machst du da?! Ich hätte dich fast getroffen!" Die Stimme hörte sich besorgt an, doch war sich Asa nicht sicher, ob sie das wirklich war. Sie hörte einen kaum wahrnehmbaren Unterton und der klang eher vorwurfsvoll. Als wäre es ihr überhaupt nicht erlaubt überhaupt anwesend zu sein. Andere wären wohl darauf reingefallen. Asa dagegen stand nach dem Schock unbeweglich auf der Stelle. Tränen rannten ihr schon die ganze Zeit über ihr Gesicht und sie wollte einfach nichts mehr machen. Deshalb war sie überhaupt in die Halle gerannt und nun wollte sie ihm nicht mal antworten.

"HEY!" Mit schnellen Schritten näherte sich die unbekannte, männliche Person, die mit ihr wohl die Einzige in der Halle war. Vor ihr blieb er stehen und seine Augen fuhren ihren Körper nach Verletzungen ab, falls er sie vielleicht doch getroffen hatte. "Naa, ist doch garnichts passiert. Wieso weinst du denn? Hab ich dir etwas Angst gemacht?" Die Stimme klang netter als vorher, trotzdem etwas ungeduldig und erzwungen.

Sie hob langsam ihren Kopf und musterte ihr Gegenüber. Er hatte braune Haare und dazu rehbraune Augen. Auch war er ein Stück größer als sie und schmunzelte ihr zu. Nach Asas empfinden mehr als gespielt, was ihr aber zu der Zeit mehr als egal war. Seine Sportkleidung war dazu weiß mit dunkelblauen Ärmeln als farbigen Akzent. Er wartete auf eine weitere Reaktion, doch auch jetzt antwortete sie ihm nicht, worauf er seufzte.

"Ich würde dich ja gerne trösten, aber ich muss weiter Trainieren." Er zeigte mit dem Daumen bestimmt auf einen Korb voller Volleybällen hinter sich. Asas Ausdruck war kalt, aber die Tränen hatten aufgehört, als sie verstand, dass er ein Volleyballspieler war. Stumm nickte sie und schritt in die Richtung des Korbes, worauf er etwas perplex war und ihr mit leicht offenem Mund hinterher sah.

"Ähm.. ich wollte weiter trainieren, also könntest-" "I-ich s-schau nur zu. Was anderes wird mir eh nicht helfen." Ihre Stimme war kalt und es war ihr in dem Augenblick so egal, was er von ihr denken würde. Er erwiderte darauf nicht mal mehr was, sondern schlenderte hinter ihr zurück. Es war ihm gleich, solange sie ihn nicht stören würde, wie die vielen anderen Mädchen.

Wenn er nur daran dachte, dass sie vielleicht gleich das Kreischen anfangen könnte, verdrehte er schon seine Augen. Sie hatte ihn nicht, wie jedes andere Mädchen es tun würde, glücklich angestrahlt, fiel ihm auf und so schien sie zudem eher unbeeindruckt von ihm zu sein, was er irgendwie kaum glauben konnte. Wortlos saß sie sich an den Rand und er machte da weiter, wo er aufgehört hatte.

Sprungaufschläge. Asa beobachtete ihn. Immer wieder nahm er sich einen neuen Ball und schmetterte ihn mal besser und mal schlechter über das Netz oder in das Netz. Fast ständig ging der Ball ins Aus, wenn er es überhaupt mal über das Netz geschafft hatte. Asa beruhigten die Geräusche des Balles, doch war dort diese Spannung. Diese eindeutige Unzufriedenheit die der Unbekannte ausstrahlte. Ein Hilferuf, der sie langsam von innen auffraß. Sollte sie ihm helfen?

Destiny (Nishinoya x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt