Destiny (Nishinoya x OC)

Kapitel 16 - Alles Unsinn

Der nächste Tag verging schleppend. Wolken bedeckten den Himmel und auch sonst war es irgendwie düster. Auch in der Mittagspause verging die Zeit kaum, da Hinata die ganze Zeit mit Kageyama über irgendetwas Sinnloses stritt. Obwohl sie durch den Streit nicht auf den vorherigen Tag als Thema kamen, was wiederum positiv war.

Sie überlegte sich trotzdem, ob sie das Training nicht einfach ausfallen lassen sollte, jedoch würde das auch heißen, dass sie ihrer Mutter erklären müsste, wieso sie nach Wochen plötzlich wieder gleich nach der Schule nach Hause kommen würde. Darauf hatte sie echt keine Lust, also schleppte sie sich in die Sporthalle. Hitoka lächelte ihr zu und Asa erwiderte es. Eigentlich hatte sie keinen Grund schlecht drauf zu sein.

Kiyoko kam - wie meistens - von ihrem Schatten verfolgt in die Halle, doch irgendetwas war anders als sonst, es schien so, als würde Nishinoya das Glitzern in seinem Ausdruck fehlen, was ihm sonst sogar deutlich umhüllte, wenn es um Kiyoko ging. Sie wollte sich darum aber nicht weiter kümmern. Da sie ihren einen Ausbruch von neulich noch deutlich im Kopf hatte und auch so fiel es ihr einfach schwer überhaupt normal hinzusehen.

Doch fragte sie sich trotzdem, ob es gestern schon so war oder ob sie der Auslöser war, weil sie am Tag davor einfach verschwunden war, aber das wäre irgendwie komisch, also verdrängte sie es wieder. Sie hatte sich zudem vorgenommen positiv zu bleiben und da war es besser für sie es einfach zu ignorieren. Sie begrüßte die eintrudelnden Spieler und auch den Coach, der heute überpünktlich eintraf, und ein wenig später startete schon das Training. Ihre Zusammenfassung wuchs und nebenbei schenkte sie dem Training in kurzen Abständen Aufmerksamkeit. Es war ja ihr neuer Job.

Sie blätterte also immer wieder im Notizbuch herum und versuchte einen nach dem anderen zu ergänzen. Auch achtete sie darauf, wie die Spieler die einzelnen Angriffe bzw. Blocks ausführten. Dabei fielen ihr immer wieder mögliche Verbesserungen ein.

Hinata könnte eigentlich mit einer leichten Technik bestimmt nochmal 10 Zentimeter höher springen. Außerdem schien sich Asahi in dem Spiel gegen seine Kameraden mit seiner Kraft zurückzuhalten und zu wenig weit auszuholen. Daichi der Kapitän und der geistlich anscheinend Erwachsenste von ihnen schien einen stabilen Spielablauf inne zu haben, jedoch war etwas Unsicherheit zu spüren. Auch die anderen hatten alle die ein oder andere Baustelle, die mehr oder weniger offensichtlich war.

Sie überlegte, ob sie das wirklich alles notieren sollte, da das Notizbuch nur eine begrenzte Fläche hatte und sie doch schon teilweise gut gefüllt waren. Schließlich einigte sie sich darauf keine vollen Sätze, sondern nur Stichpunkte zu notieren. Weiter musste sie auch nicht darüber nachdenken, denn schon hatte sie einen Stift in der Hand und schrieb los.

Nach und nach schrieb sie immer mehr auf jede Seite. Außer auf einer. Nishinoyas. Sie versuchte ihn einfach zu ignorieren, nachdem er sie gestern so angeschrien hatte. Zudem kam es ihr bei ihm auch einfach unnötig vor und überflüssig. Sie kam nicht auf ihn klar. Natürlich hatte er genauso Schwachstellen, aber es war einfach wieder so ein Gefühl, was sie sich nicht erklären konnte und sie einfach nur verwirrte.

Trotzdem bekam jeder, ob gewollt oder ungewollt mit, dass er heute nicht gerade eine gute Leistung zusammenbrachte. Asa blickte zum Coach, als er zum x-ten Mal einen Ball vermasselte anzunehmen. Darauf fiel ihr ein, dass der ja ihre Notizen sehen wollte und sie sie nicht nur zum Spaß machte. Innerlich fing sie allein beim Gedanken an zu schwitzen. Warum hatte sie da zugestimmt? Und das auch noch freiwillig, obwohl sie ihre Notizen eigentlich nicht herzeigen wollte...?

Sie versank immer mehr in ihrem Kopf bis sie sich auch wieder auf die anderen Themen beschäftigte. Wenn sie einen Unfall gehabt hätte. Warum wusste sie davon nichts? Wenn sie etwas mit diesem Namen zu tun hätte. Warum sagte er ihr nichts? Wenn das wirklich ihre Handschrift auf der ersten Seite war.