Kapitel 41

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Ellie

"Du siehst unglaublich aus." Linhs Augen sind voller Tränen, während sie mich von Kopf bis Fuß mustert.

Das Kleid welches ich trage fühlt sich falsch an. Es hätte eine Braut verdient, die sich auf ihre Hochzeit freut und es voller stolz und mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen trägt. Doch leider ist das bei mir nicht der Fall.  Am Tag der Kleideranprobe wurde mir aber sehr schnell klar, dass es trotzdem allem dieses Kleid sein wird.

Die letzten zwei Tage waren voller Stress. Ich musste für jeden ansprechbar sein und zu allem meine Meinung abgeben. Während Jungkook nach unserem ersten Treffen förmlich verschwunden ist , waren sein Vater und seine Mutter dauernd bei uns und haben sich ausgelassene Abende mit meinen Vater  gegönnt. 
Von der Tischdeko bis zu den Blumen, einfach alles wurde mir gezeigt und ich musste mich entscheiden.

Es ist so, als würde ich mich selbst heiraten. Keiner spricht von ihm und alle um mich herum verhalten sich so als wäre das alles etwas ganz besonders, worüber ich mich freuen sollte.

Nichts an allem hier ist besonders. Es geht um Geld und um die zwei Firmen. Für beide Parteien in dieser Geschichte geht es um noch mehr Geld und noch mehr Macht.

Ich werde zwar bei den kleine Dingen nach meiner Meinung gefragt aber die wichtigste Frage stellt mir niemand. Niemand fragt mich ob ich Jungkook heiraten möchte. Ob ich breit dazu bin, die Frau von diesem Mann zu sein.

Ich will nicht.

Die letzten Tage habe ich immer wieder an unser Treffen gedacht. Egal wie sehr ich versucht habe, mir einzureden das es besser werden könnte, es hat nicht funktioniert. Ich glaube an keine Zukunft mit ihm. Er wird mich nie als ein Teil seines Lebens sehen. Mir wird das auch nicht gelingen. Ich habe zwar keine Erfahrung mit Liebe gemacht aber ich habe viel von der Liebe gehört und gelesen.
Genau diese Dinge haben mir beigebracht, was Liebe ist.
Es ist das wertvollstes was es auf dieser Welt ist und Jungkook sieht das ganz sicher nicht so.

Linh greift nach meiner Hand und dreht mich leicht.

„Wunderschön." sagt sie leise und ich sehe wie sie eine Träne verliert.

„Nicht weinen." sage ich genauso leise und streichle  ihr die Tränen von den Wangen.

Eigentlich sollte ich nur noch weinen aber ich habe keine Tränen mehr übrig.

„Wie soll ich das bloß schaffen? Du bist in meinem Armen aufgewachsen." sie schluchzt auf und ich umarme sie.

Die Stylisten und auch die Visagisten verstummen.

Kurz bleibt die Zeit stehen und ich schließe meine Augen.

Die Tür des Speisesaales, in welchem alles für meine Vorbereitung aufgebaut wurde, wird aufgerissen.

Linh löst sich sofort von mir und ich sehe über ihre Schulter hinweg an die Tür.

Mein Vater steht im Türrahmen und sieht zu mir.

„Komm zu mir,  Ellie." sagt er ruhig und ich gehorche ihm.

Ich hebe mein Kleid am Rock etwas an und lauf auf ihn zu.

Er mustert mich erkennbar und sobald ich vor ihm stehe, sieht er mir direkt in die Augen.

„Du siehst umwerfend aus." sagt er und nimmt meine Hand in seine.

Ich setzte mir ein leichtes Lächeln auf und verbeuge mich leicht.

„Ich werde nun zur Location fahren und die Gäste empfangen. Sobald du angekommen bist, werde ich die vor der Halle empfangen."

Nach einem schönen Satz folgt natürlich eine Anweisung. Das sieht meinem Vater ähnlich.

Nachdem ich langsam nicke, küsst er sanft meine Wange und verschwindet dann wieder.

„Komm Ellie, wir frischen dein Make Up  kurz auf."

Während mein Gesicht abgepudert wird, versuche ich abzuschalten, denn ich spüre die Aufregung in meinem ganzen Körper.

Meine Augen fallen zu und ich versuche mich zu entspannen.

Ich muss das machen.

Alles andere würde das Chaos perfekter  machen.
Mein Vater würde mir das nie verzeihen.

„Es tut mir unheimlich leid, doch  der Verkehr ist schrecklich." eine unbekannte männliche Stimme, sorgt dafür dass ich meine Augen wieder öffne.

Ein Mann mit einer Kamera steht neben mir und sieht mich freundlich an.

„Hall Miss. Hwang ich bin der Fotograf für heute. Ich würde jetzt gerne Bilder von Ihnen machen." er verbeugt sich vor mir und lächelt mich ehrlich an.

Ich nicke leicht und erhebe mich von dem Stuhl.

Sein Blick wandert kurz an mir auf und ab und dann zeigt er zu der weißen Couch, die links und rechts mit weißen und rosa Rosen geschmückt wurde.

„Lassen Sie uns hier anfangen."

Wieder nicke ich, laufe zu der Couch und setzte mich auf die Couch. Sofort kommt Luna, die Stylistin zu mir und verteilt den Stoff meines Kleides ordentlich auf der Couch. Cole, der Make Up Artist trägt mir den leichten Lippenstift nochmal auf und dann verschwinden beide wieder. Einer seine Mitarbeiter, der Friseur , fährt mir auch noch kurz durch die Locken und geht dann auch.

Für diesen so unglaublich besonderen Tag, sind sie mit ihren Teams gekommen, was für mich total unnötig ist aber sie scheinen zufrieden mit ihrem Werk zu sein.

Ich blicke zu dem Fotografen und er hält sich die Kamera ans Auge.

„Lächeln Sie Miss." sagt er freundlich und ich setzte mir ein Lächeln auf und er schießt das erste Foto. Er lässt die Kamera sinken und blickt zu mir.

In seinen grünen Augen, erkenne ich wie er anhand nur diesem einen Bild verstanden hat, was hier los ist.

Es liegt Mitleid und Wut in seinem Blick....

Nach seiner Erkenntnis, sagt er mir nicht nochmal, dass ich lächeln soll.

Er schießt einige Bilder und seufzt dann leise auf.

„Das war genug hier. Lassen Sie uns raus."

Bevor irgendjemand anderes kommen kann, nimmt er meine Hand und hilft mir so beim Aufstehen.

„Ich kümmere mich um alles." sagt er und stoppt so alle, die zur Hilfe kommen wollten.

Still führt er mich aus dem Raum und raus in den Garten.

Es ist erstaunlich, wie er dabei die Türsteher und auch die anderen Angestellten ignoriert.

Während dem gesamten Weg raus, kann ich nur sein markantes aber dennoch weiches Gesicht beobachten. Er hat braune Haare, die perfekte gestylt sind und er trägt eine weißes Hemd und eine helle Jeans. Seine Kamera hängt lässig über seine Schulter und mit seiner Hand, hebt er meinen Rock an.

Er stellt mich genau dort hin, wo die Sonne hell strahlt. Sobald er meine Rock sinken  lässt, streicht er den Tüll und Stoff  glatt.

„Heben Sie Ihr Kleid etwas an." sagt er sanft und sieht mir dabei in die Augen.

Noch bevor er an seinem Platz steht, hebe ich den Tüll leicht an und er schießt ein Bild.

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The Trap // JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt