Kapitel 80

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Als ich aufwache, bin ich entspannt.
Mein Körper ist so weich wie Butter und das Bett auf dem ich liege ist extrem weich.
Es fühlt sich gut an.

„Oh endlich..Gott sei Dank." höre ich die Stimme meiner Mutter. Sie spricht sehr langsam und als ich meinen Blick von der Decke löse, erkenne ich das sie links von mir steht.

Ich atme tief ein und mustere dabei ihr Gesicht. Sie wirkt besorgt und erleichtert zugleich.
Etwas an ihrem Gesicht ist aber komisch. Es gelingt mir aber nicht zu sagen , was es ist.

Eine Tür wir geöffnet und meine Mutter tritt von mir weg.

Ein Mann in einem weißen Kittel kommt auf mich zu und beugt sich über mich. Ein Arzt. Ich bin im Krankenhaus aber wieso?

„Mr. Jeon, wie geht es Ihnen?" was für eine unnötige Frage ist das denn?
Ich fühle mich absolut gut.

Ich nicke langsam und der Arzt lächelt leicht.

„Sehr gut. Sie sind in Sicherheit und  Ihrer Frau geht es gut und auch ist in Sicherheit."

Im ersten Augenblick verstehe ich nicht, von was er spricht. Doch dann trifft mich die Erinnerung.

Mein Vater wie er mit dem Rücken zu mir Gewand ist.
Der Brief von XxPlay.
Hwangs Spielschulden und seine Falle.
Ich sehe Ellie auf dem Stuhl, um ihren Körper die schwarzen Seile.
Sehe die Glasscherben und höre meine eigenen Schreie und die der Männer um mich herum.

Meine Erinnerungen sind glasklar aber sie machen nichts mit mir. Es sind schlimme Dinge passiert aber wieso regt sich in mir nichts? Ellie wurde zu angegriffen, weil ihr Vater als Menschen versagt hat und ich habe sie beschuldigt.

„Wo ist sie?.." meine Stimme ist kratzig aber total ruhig. Ich höre mich genauso an, wie ich mich körperlich fühle.

Der Arzt lächelt erneut aber richtet sich auf. Wieso wirkt er so zufrieden?..

„Sie liegt ein Zimmer weiter."
Natürlich liegt sie auch in einem Zimmer hier. Sie sah so unheimlich leblos aus.

„Ich will sie sehen." sagt ich und versuche etwas lauter zu sprechen aber es gelingt mir nicht.

Der Arzt sieht zu meiner Mutter und ich folge seinem Blick.
Sie zieht kurz ihre Augenbrauen zusammen und nickt dann leicht.

„Ich schicke ihn gleich eine Krankenschwester mit einem Rollstuhl. Sie wird sie dann zu Ihrer Frau bringen."

Rollstuhl?
Obwohl mein Arm sich so weich und schlapp anfühlt, hebe ich es an und lege meine Hand auf meine Stirn.

„Wieso brauche ich einen Rollstuhl?"
Ich weiß, dass meine Beine verletzt waren aber so schlimm kann es einfach nicht sein.

„Durch die Beruhigungsmittel, werden sie nicht in der Lage sein zu laufen."

Das ist es also; Ich bin mit Beruhigungsmittel vollgepumpt.
Sonst würde ich bei den Erinnerungen an das was war, erneut ausrasten.
Doch was für heftige Beruhigungsmittel müssen das bitte sein?
Nicht mal Heroin gibt einem das Gefühl, dass man auf Wolken liegt.
Ärzte sind einfach Kriminelle mit weißem Kittel.

Ich nicke nur kurz aber dann trifft mich die nächste Frage.

„Wie lange bin ich schon hier?.."

Wieder blickt der Arzt zu meiner Mutter und antwortet erst, als sie nickt.

„Sie sind seit drei Tagen hier."

Drei Tage?!

Ich versuche mich aufzusetzen aber ich kann mich nicht ausreichend dafür bewegen.
Es ist mit meinem Körper nichts großartiges passiert aber trotzdem liege ich seit drei Tagen hier rum?

„Ich will keine Beruhigungsmittel mehr. Helfen Sie mir hoch."
Sie müssen mich mit purer Absicht stillgelegt haben und das ärgert mich. Schließlich haben wir ein großes Problem um das wir uns kümmern müssen. Durch Ellie, ist es mein Problem. Niemand da draußen weiß, was hinter dieser Ehe steckt. Sie denken das wir uns freiwillig und aus verfickter Liebe geheiratet haben. Das dieser. Play sie so zugerichtet hat, zeigt das er kein Respekt vor mir und dem was mir gehört hat. Sowas lasse ich nicht auf mir sitzen. Wenn er ein Problem mit Hwang hat, soll er ihn finden und das mit ihm klären. Geld hin oder her es geht um Hwang und um sein Problem mit Play.

Der Arzt kommt zu mir, hebt mich an meinem Arm und zieht mich Vorsicht hoch. Ich setzt mich auf und spüre, wie es mir etwas schwindlig wird.

„Wieso haben Sie mir so starke Beruhigungsmittel verabreicht?" frage ich den Arzt und höre wie meine Mutter sich leise räuspert.

„Du hattest eine Panikattacke und warst auch noch verletzt. Das alles haben wir nur getan, weil wir wollten, dass du dich erholst."

Als das Wort Panikattacke fällt, spüre ich ein Ziehen in meinem Brustkorb. Ich erinnere mich daran, wie ich wieder zu diesem kleinen Jungen wurde.

Meine Mutter legt mir eine Hand auf die Schulter und streichelt über den dünnen Stoff meines Oberteiles. Ich schaue an mir runter und erkenne, dass ich ein blaues Krankenhaus Oberteile anhabe.

Die Blackouts die ich bisher hatte, haben fasst immer nur die Jungs mitbekommen oder die Partygäste und Frauen mit denen ich unterwegs war.
Noch nie zuvor haben meine Eltern oder die Angestellten meines Vaters davon etwas gesehen oder gemerkt. Eigentlich ist es keine Überraschung, dass sie daraufhin panisch wurden.
Und es war nicht nur, weil sie wollten, dass ich mich erhole. Sie mussten sich erholen.
Drei Tage muss aber genug gewesen sein.
Sobald die Beruhigungsmittel ihre Wirkung komplett verlieren, werde ich mich um alles kümmern.

„Ich bin gleich wieder da." sagt der Arzt und geht schnell aus dem Zimmer.
Es ist viel mehr so, als würde er flüchten. Soll er so schnell wie möglich dafür sorgen, dass ein Rollstuhl hier auftaucht, damit ich zu Ellie kann.

Meine Mutter setzt sich sofort neben mich aufs Bett und sieht mir fest in die Augen.

„Du musst nicht zu ihr." sie nimmt meine tätowierte Hand und hält sie fest.
„Wir werden die Bindung von euch lösen. Wir müssen dafür sorgen das dieser Play uns in Ruhe lässt."

Ich starre in die Augen meiner Mutter. Warte darauf, dass sie auflacht und sagt, dass das ein Witz ist aber sie tut es nicht.

Sie meint es ernst...

The Trap // JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt