The Trap // JK

Kapitel 90

Ich bin ein Versager.

Meine Welt, mein ganzes Leben wird kontrolliert von dem Mann der sich meinen Vater nennt.

Er ist nicht mein Vater.
Er ist Mr. Jeon. Der herzlose Geschäftsmann aus Seoul.
Ein Mann, der Frauen verkauft, damit er bloß kein Geld zahlen muss. Es war nicht sein Geld, er hätte es nicht einplanen sollen.
Doch er hat es getan und hat dafür Ellie geopfert.

In meine Kopf spielen sich seit den fünf Minuten ständig das gleiche ab; Ich sehe Ellie vor mir und wie Play sie packt und in einen dunklen Raum zieht.

Die Zigarette zwischen meinen Finger zittert.

Ich stehe in der Küche und starre auf die geschlossen Schublade mit den Messern. Es braucht ein scharfes Messer und ich könnte die Männer alle niederstechen. Als wären die zwei, die mich für eine gefühlte Ewigkeit festgehalten haben nicht genug, hat Mr.Jeon noch weiter Männer um und im Haus positioniert.

Sie sollten alle meinen Wut spüren. Sollen sie alle verbluten, denn ich will hier raus. Will Ellie finden, zur Bank rennen und von meinem Konto das Geld abheben und da dann dem Play ins Gesicht schleudern.

Ich drücke die Zigarette auf der Arbeitsfläche aus und ziehe die Schublade auf.
Unzählige Messer werden sichtbar und in meinem Finger kribbelt es.

Die zwei Männer haben mich, als mein Vater abgehauen ist, auf die Couch gedrückt und egal wie oft ich aufgesprungen bin um an ihnen vorbeizukommen, sie haben mich immer wieder überwältigt.

Alle Menschen um mich herum spielen ein falsches Spiel und ich möchte auch falsche Spiele spielen. Sie mit ihren eigenen Waffen schlagen.

Meine Finger schließen sich um den Griff von einem großen Fleischmesser. Als ich es anhebe, liegt es schwer in meiner Hand und ich spüre eine Kraft, die ich seit Tagen nicht verspürt habe.
Während ich auf die Klinge des Messers starre, höre ich meine eigene innere Stimme:

Du würdest  für sie töten.

Ja, das würde ich. Sie ist nämlich unschuldig. Ellie sitzt in der Hölle fest, für die sie selbst nicht verantwortlich ist.

Mit meiner freien Hand, schiebe ich langsam die Schublade wieder zu. Alles ist wie in Zeitlupe.
Mit langsam Schritten laufe ich aus dem Wohnbereich.

Mein Körper ist eiskalt. Es liegt nicht an dem Wetter, sondern an der Tatsache, dass die Taten von Mr. Jeon, das Blut in meinem Körper erfrieren gebracht hat.

Er ist einfach aufgetaucht. Nachdem ich aus dem Badezimmer bin, konnte ich nur kurz meine Hose wechseln und noch bevor ich mir ein Oberteil anziehen konnte, habe ich Schritte und Stimmen im Untergeschoss gehört. Natürlich bin ich sofort runter und da stand er. So als wäre es komplett selbstverständlich, dass er so einfach eine Zutritt in dieses Haus hat.

Das alles hier ist nicht so selbstverständlich. Hat er überhaupt kein Gewissen?
Es kann doch nicht sein, dass man so ein Opfer bringen muss, während man Multimillionäre ist.

Ja, ich wollte sie nicht heiraten.
Verdammt, ich wollte sie nicht mal in meiner Nähe aber sowas hätte ich ihr niemals angetan.

Sobald ich aus dem Wohnbereich trete, bleibe ich erst stehen und drehe mich dann langsam zu der Haustür, am Ende vom Flur. Die zwei Hurensöhne von vorhin stehen links und rechts neben der Haustür. Die Haustür steht offen und ich sehe zwei weiter Personen. Es sind nicht die Männer meines Vaters.

Jimin und Taehyung stehen dort und sie weiten beide ihre Augen.
Sie schauen mir nicht ins Gesicht, nein, ihre Blicke sind auf das Messer in meiner Hand gerichtet.

„Warten Sie." Jimin greift nach dem Mann neben sich.

„Ganz ruhig." gibt Taehyung von sich und greift zu dem anderen Mann.

Als ich zu den beiden Männern schaue, erkenne ich wie sie beide eine Waffe auf mich gerichtet haben.

Eigentlich bin ich der Sohn von ihrem Boss und eigentlich, dürfen sie mich nicht erschiessen. Doch da ihr Boss seinen verfickten Verstand verloren hat, hat er ihnen bestimmt die Anweisung gegeben, mich zu erschiessen. Das traue ich diesem Mann zu.

Mein Mundwinkel zuckt nach oben und ich hebe meine Hand und richte das Messer erst auf den einen und dann auf den anderen.

„Jungkook." presst Jimin angespannt hervor aber er ist der Letzte, auf den ich hören werde.
Ich richte das Messer auf Jimin und lege meinen Kopf schief.

„Sie wurde verkauft." sage ich monoton.
„Jeon hat sie verkauft."

Sofort zieht er beide Augenbrauen hoch. Er wirkt ernsthaft geschockt und Taehyung lässt seine Hand sinken.

„Nicht hier.." sagt er tief aber ich höre nicht auf Taehyung.
Ich werde nicht auf ihn hören, denn die Männer wissen sowieso über alles Bescheid. Sollen sie es hören.

„Ich bin ja der Böse hier und sollte das tun was man mir sagt aber wie wir sehen, sorgt das was mein verfickter Vater macht für noch größere Probleme. Du hattest ja die Fantasien mit ihr"
Ich schwinge das Messer leicht und trete einige Schritte auf sie zu.

„Mr. Jeon." höre ich die warnende Stimme von einem der Hurensöhne.

„Wenn wir Glück haben, macht er es so wie du und wenn wir Pech haben, stirbt sie sobald er fertig mit ihr ist." ich komme genau vor Jimin an und er weicht mir nicht aus. Er starrt mich an und die Farbe in seinem Gesicht verschwindet.

Die Spitze von meinem Messer drückt an sein Brustkorb.
Neben meinem Kopf höre ich, wie zwei Waffen entsichert werden.

„Die Männer sind nicht da um uns zu beschützen. Sie sorgen nur dafür, dass ich Ellie nicht suche."

Für einen kurzen Moment ist es ganz still. Ich nehme nur noch Jimins wütenden Blick wahr und spüre, wie auch Taehyung sich neben ihm anspannt.