Kapitel 81

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Sie verzieht keine Miene aber sieht mir auf die Lippen und dann wieder in die Augen.
Als ich nichts sage, spricht sie ernst weiter:

„Wir überlasse ihr das Haus. Die Glasfront wurde erneuert-"

„Du spinnst." unterbreche ich sie und sie weitet ihre Augen.
„Du spinnst." wiederhole ich und greife nach der Decke die noch auf meinen Beinen ist.

Sie will sie alleine in diesem Chaos lassen. Ellie alleine zu lassen, wäre ihr Todesurteil.

„Jungkook." sagt meine Mutter warnend und lässt meine Hand los.
„Diese Situation gefährdet alles. Er hat uns reingelegt. Hat mit uns ein Spiel gespielt. Sie ist seine Tochter!" sie wird lauter und mit jeder Sekunden wünsche ich es mir mehr, nicht mehr unter diesen verfickten medizinischen Drogen zu stehen.

Ich habe Ellie tagelang beschuldigt und verdächtigt. Haben sie durch die Gegend gezerrt und krampfhaft versucht, zu beweisen das sie schuldig ist. Nur damit sie am Ende fasst umgebracht wird.
Diese Ehe will ich nach wie vor nicht. Halte von Eheschließungen einfach überhaupt nichts aber ich warte nicht darauf, dass sie von irgendjemand umgebracht wird.

„Hörst du dir eigentlich selber zu?" ich will aufstehen und zu Ellie stürmen aber ich kann nicht und ich hasse es so verdammt sehr.

„Was ist nur mit dir los?" meine Mutter steht auf und zeigt mit dem Finger auf mich.

Was für Drogen wurden ihr verabreicht? Das können nicht die Worte einer Mutter sein. Ein Mutter kann doch nicht wollen, das ein Mädchen wegen den Fehlern ihres Vaters stirbt.

„Wir haben gerade mehr für sie getan als nötig-"

Die Zimmertür wird geöffnet und eine Krankenschwester schiebt einen Rollstuhl vor sich hin.

„Ihr Rollstuhl,Mr. Jeon." sagt sie und ich nicke ihr zu. Sie sieht mich an und ich erkenne wie ihre Wangen sich leicht röten.

Ihr ist nicht mal bewusst, dass sie gerade mitten in eine Unterhaltung geplatzt ist. Ich nehme ihr das aber absolut nicht übel, denn meine Mutter ist definitiv wahnsinnig geworden.

„Komm her." befehle ich ihr und die Krankenschwester weitet ihre Augen etwas und fährt schnell mit dem Rollstuhl an meine Bett hin.

Ich blicke zu meiner Mutter und höre förmlich wie sie mit den Zähnen knirscht. Sie würde lieber eine Handvoll Gift schlucken als vor anderen Leuten familiäre Angelegenheiten zu besprechen. Gut so.

„Hilf mir." befehle ich erneut und wieder schießt ihr die Röte ins Gesicht. Sie hebt meine Beine vom Bett und ich setzt mich, während sie mich stützt in den Rollstuhl.

„Ich übernehme." sagt meine Mutter und die Krankenschwester nickt schnell.

„Mach dir nicht die Mühe Mutter." sage ich gut kontrolliert und deute zur Tür.
„Ich will zu Ellie." sage ich zu der Krankenschwester gewandt und wieder nickt sie. Die Verwirrung steht ihr ins Gesicht geschrieben aber sie schiebt mich aus dem Zimmer.

Meine Mutter bleibt in meinem Zimmer zurück und das sie wenigsten das richtig macht, lässt mich aufatmen.

Während die Krankenschwester mit mir zu dem Zimmer neben meinem fährt, wiederholen sich die Worte meiner Mutter immer wieder in meinem Kopf.
Die Krankenschwester klopft erst leise an Tür und öffnet sie mir dann. Nachdem sie die Tür öffnet, schiebt sie mich rein und ich schaue sofort zum Bett.

Ellie sitzt auf dem Bett. Ihr Gesicht ist kreidebleich und ihr Blick begegnet meinem.
Ich dachte ernsthaft, dass sie diese Augen nie wieder öffnen wird.
Doch sie ist nicht alleine. Neben ihr auf dem Bett sitzt Jimin. Mein Blick fällt auf seine Hand. Sie liegt über der von Ellie und ich ziehe die Augenbrauen zusammen.

Die Krankenschwester fährt mich näher an das Bett und Ellie rutscht enger neben Jimin und er legt seine Arm um ihre Schultern. Sie wendet ihren Blick von mir ab.

„Drücken Sie einfach den Knopf, hier rechts an der Armlehne, wenn Sie wieder zurück wollen." ich starre einfach weiter zu Jimin und Ellie. Sobald die Krankenschwester verschwindet, drückt Jimin, Ellie noch näher an sich.

Was sucht er überhaupt hier und warum sieht sie so aus als hätte sie Angst vor mir?

„Ellie.." sagt ich leise und sie kneift ihre Augen zu.
„Was hast du?.." frage ich und Jimin schüttelt seinen Kopf.

„Wieso bist du hier?" fragt Jimin und ich ziehe eine Augenbraue hoch.

Wieso fragt er mich sowas dummes?
Ich bin zu ihr, habe versucht sich zu retten, hatte Angst um sie. Es ist das normalste, dass ich nach ihr schaue.

Aber denkt sie etwa, dass ich das hier angetan habe ?
Was wurde ihr erzählt??

„Wieso bist DU hier?" frage ich und versuche mit mehr Ausdruck in meiner Stimme zu sprechen.
„Geh. Ich will mit ihr sprechen."

Wieder schüttelt er seinen Kopf.
„Da ist keine gute Idee."

In was für einem verfickten parallel Universum bin ich wach geworden?!

„Geh sofort raus. Ellie, sieh mich an. Ich habe dir geholfen. Ich bin sofort zu dir gefahren..ich konnte es nicht verhindern weil, ich es zu spät erfahren habe."

Ellie öffnet langsam ihre Augen und sieht zu mir.

„Ich wollte es verhindern...Was weißt du?..Was wurde dir erzählt?"
Innerlich spüre ich eine Panik, die ich noch nie zuvor so gespürt habe.
Sie sieht mir fest in die Augen.

„Geh raus." Jimin löst sich von Ellie und steht auf.

„Was ist dein verficktes Problem??" Ich schaffe es lauter zu werden und er kommt auf mich zu.

„Sei still." er tritt hinter mich und schiebt mich zur Tür.

„Was machst du??" Wieso werde ich so behandelt als hätte ich ihr das getan?
Sie muss keine Angst vor mir haben.

Er reißt die Tür auf, schiebt mich raus und schließt die Tür wieder.

„Sie weiß nicht, dass der Überfall was mit ihrem Vater zu tun hat!" er schiebt mich den Flur entlang.
„Du wirst es ihr nichts erzählen."

„Wie sie weiß es nicht? Warum habt  ihr es ihr nicht gesagt??" wir kommen am Ende von Flur an und er schiebt mich in eine ruhige Ecke und stellt sich vor mich.

Er beisst sich kurz auf die Unterlippe und ich erkenne, wie er förmlich mit sich selbst kämpft.

„Antworte mir sofort." ich balle meine Hände zu Fäusten.

Er atmet tief ein und reibt sich über die Stirn.

„Anweisung von deinem Vater."

Natürlich steckt er dahinter. Meine Eltern spinnen komplett!

„Warum?! Verdammt, sie muss es wissen!"

Jimin drückt sich seinen Zeigefinger auf die Lippen und deutet mir so an, das ich leiser sein muss.

„Erkläre es mir." knurre ich zwischen zusammengebissen Zähnen hervor.

„Mein Vater ist schon an euerer Scheidung."

Mein Mund klappt auf und ich spüre förmlich wie mein Puls sich beschleunigt.
Mit purer Absicht haben sie mich drei Tage lang hier stillgelegt. Sie wollen sie ernsthaft alleine lassen.

„Was?.." frage ich zu allem Überfluss noch fasst tonlos und Jimin nickt leicht und sieht auf den Boden.

The Trap // JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt