Kapitel 14

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Unsere Angestellte schenkt mir meine fünftes Glas ein.
Das Gespräch braucht kein Wort von mir. Es ist fast so, als würde ich als Zeuge hier sein. Das ganz wirkt nämlich wie eine Gerichtsverhandlung. Die zwei Männer sind Gesetzgeber, Richter und Schuldige zu gleich. Die Zeugen sind da, weil sie zur falschen  Zeit am falschen Ort waren. Schon bei meiner Geburt, was ich zur falschen Zeit am falschen Ort.
Zeugen sprechen erst dann, wenn sie was bestätigen dürfen.

Die Männer schenken mir keine Beachtung und ich kann einfach nur mein Glas anstarren.
Am liebsten würde ich den Wein in meine Adern spritzen. Vielleicht würde es mir dann schneller helfen.
Ich brauche die nächste Zeit definitiv etwas, was mich die Realität komplett vergessen lässt.

Mein Herz schlägt mir, wegen meiner innerliche Wut, bis zum Hals und ich würde am liebsten alles und jeden zusammenschlagen.

„Jungkook.." die laute Stimme meines Vaters, lenkt meinen Blick von dem Glas zu ihm und meine  Gedanken, sind wieder im hier und jetzt.

Meine Lippen sind fest aufeinander gepresst und seine Blick ist kurz auf meinen Lippen und dann sieht er mir in die Augen. Ich merke wie er seinen Kiefer anspannt.

„Ist der Termin für dich in Ordnung?"

Ich sollte in sein Gesicht spucken. Sollte ihm mit seiner eigenen Waffe eine Kugel in sein Kopf jagen. Danach würde ich Hwang umbringen.

Sie besitzen die Frechheit, um mich noch zu fragen ob es für mich Okay ist? Sollen sie sich gegenseitig in ihre  fucking Ar-

„Antworte, mein Junge." 

Ich hebe meine Hände und stehe langsam auf.
Erst als ich stehe, spüre ich den Wein aber lasse mich davon nicht beeinflussen.
Die Männer folgen mir mit ihren Blicken.

„Klar." sage ich rau und schaue dann zu Hwang.
„Da bleibt mir zu hoffen, dass deine Tochter keine verdammte Hexe ist oder so."
Mein Vater räuspert sich sofort. Doch ich werde nicht aufhören.
„Und ihr gebt mir dann auch den Plan, wann und wie ich sie nach der Hochzeit ficken soll."

Mein Vater springt förmlich vom Stuhl und Hwangs Blick wird eiskalt. Soll er ruhig wissen, dass er seine Tochter in die Hölle schickt.

Sie wird mit mir nämlich die Hölle erleben.
Er wird es bereuen.

Hwang legt seine Hand auf die linke Brust.

„Jungkook!" mein Vater ist jetzt nicht mehr so ausgelassen und fröhlich.

Doch ohne ihm eines weiteren Blickes zu würdigen, laufe ich um den Tisch herum und auf die Tür zu.

Vor der Tür stehen die Männer von Hwang aber jetzt sind mir die Typen auch egal.

Ich hätte vorhin einfach zulassen sollen, dass sie mich erschiessen.

Als ich an ihnen vorbeilaufe, bewegen sie sich nicht und greifen mich auch nicht an.

Mit schnellen und wütenden Schritten, laufe ich den Flur entlang auf die  Haustür zu.

Auch hinter  dieser Tür warten Männer auf mich.
Das sind aber die Männer von meinem Vater.

„Mr. Jeon" einer der Männer stellt sich vor mich und verhindert so, dass ich an ihm vorbeilaufe.

Ich schaue ihn an und er erwidert meinen Blick nüchtern.

„Wenn du jetzt verhinderst, dass ich hier rausgehe, finde ich deine Familie und bringe sie alle um." nicht mal ich selbst erkenne meine eigenen Stimme wieder. Sie gehört nicht mir. Es ist die Stimme von meinem Dämon.
Mein Vater und Hwang haben ihn geweckt. Alles was er macht, ist unmenschlich aber das wollen sie doch.
Schließlich gehen sie mit mir um wie ein Gegenstand.

Der Angestellte spannt seinen Kiefer an aber bewegt sich nicht.

„Es ist die Anweisung Ihres Vaters."

Er hört nicht auf mich, da das Wort meines Vater über meinem steht.

Es ist die Verzweiflung, die Wut, der Frust, der Hass, sie sorgen dafür, dass meine Faust hart gegen den Kiefer von diesem Mann knallt.

Das Geräusch von zerbrechendem Holz ertönt und ich werde rechts und links an meinem Armen gepackt.

Meine Stimme ist laut und unkontrolliert. Ich schreie und fluche. Sollen die Männer hören, was ich von alldem hier halte.

„Es wird die Hölle!" brülle ich und einer der Männer, drückt mir seine Hand auf den Mund.

Mühsam schleppen mich die Männer nach oben in mein Zimmer.

Es wird die Hölle.
Sie wird in der Hölle landen.
Es wird die Hölle.
Ich nehme nichts mehr um mich herum wahr und  wieder höre ich einen Knall, danach werde ich von der Leere empfangen.

The Trap // JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt