The Trap // JK

Kapitel 116

Ich weiß nicht, inwiefern es richtig war Jin bei Ellie zu lassen. Er war sauer auf mich aber das ist mir aktuell ziemlich egal.
„Lass doch Mel und Jimin bei ihr." hat er durch zusammengebissene Zähne gesagt aber die Idee ist genauso absurd, wie die Vorstellung von fliegenden Elefanten.
Jimin hätte Mel innerhalb von wenigen Minuten unter sich gehabt und sich verdammt tief und schmerzhaft in sie geschoben. Zudem brauche ich Mel bei mir. Sie ist die, die Kontakt zu Linh hatte und uns eventuell in einer verzwickt Situation helfen könnte.

Niemand hat Ellie erzählt, dass wir wissen wo ihr Vater steckt. Es ist gemein, das weiß ich aber so ist es besser. Jin soll sich um sie kümmern, bis wir wieder da sind.
Der Flug wird knapp 16 Stunden dauern und das heißt, dass wir alles in völliger Ruhe besprechen können.

„Mach dich bereit." sage ich, sobald Play den Anruf annimmt.

„Gibt es etwa was Neues?" seine Stimme ist belegt und ich balle meine freie Hand zur Faust.
Soll dieser Typ ruhig denken, dass er sich an Hwang austoben kann. Sobald er mir diese Nummer abkauft, ist er der Nächste der durch meine Hand in die Hölle gebracht wird.

„ In ungefähr 5 Tagen ist Hwang bei dir." während ich diese Worte ausspreche, kann ich es selbst nicht so richtig fassen.

Jimin bremst ab, ich schaue raus und erkenne, dass wir an dem Flugplatz angekommen sind. Ich steige sofort aus und höre wie Play lacht.

„Ist das so?" sagt er hörbar amüsiert und ich würde ihm am liebsten sämtliche Knochen brechen.

„5 Tage." sage ich knapp und die er verstummt.

„Spiel keine Spielchen mit mir." er hört sich jetzt nicht mehr amüsiert an sondern total ernst. Gut so.

Die Jungs und Mel, steigen aus den anderen Autos und stellen sich zu mir und Jimin.

„Denkst du ernsthaft, ich würde Spielchen spielen? Halt deine Füße still und warte. Es wird sich lohnen."
Unter normalen Umständen, hätte ich diesem Typen niemals angerufen. Doch dieser Play ist unberechenbar und ich kann es nicht riskieren, dass er vor unserem Haus steht, während ich nicht da bin.
Play will gefüttert werden, damit er sein eigenes Ego beruhigen kann und diese Information ist aktuell sein Futter. Guten Appetit, du Bastard.

„Ich hoffe für dich, dass es sich lohnen wird." sagt er und legt dann auf.

Der Flugplatz ist ein verlassenes Feld, das schon seit Jahrzehnten unserer Familie gehört. Ein großes Platz, damit der Flieger landen und starten kann. Eine großes Lager indem unser Flugzeug geparkt ist. Ich schiebe mein Handy in meine Hosentasche und schaue mich um. Der Wind ist hier immer kälter als in der Stadt und deswegen bekomme ich durch die Kälte eine Gänsehaut.

„Das Licht im Lager brennt." Taehyung zeigt zum Lager. Das Licht brennt und kurze Zeit später, höre ich den lauten Motor des Flugzeuges.

„Dann los." die Jungs und Mel folgen mir und noch während wir auf das Lager zulaufen, öffnet sich die  große Doppeltür des Lager und das Flugzeug fährt raus.

Wir weichen zurück und als das Flugzeug neben uns zum stehen kommt, ist die Lautstärke ohrenbetäubend.

Der Eingang fährt aus und der Treppen öffnen sich für uns.

Wir betreten das Flugzeug ohne zu zögern und sobald ich im Inneren bin, laufe ich zum Cockpit und öffne die Tür. Der Pilot sieht zu mir und nimmt sich das Headset vom Kopf. Er steht auf und verbeugt sich leicht.

„Mr. Jeon." er wirkt müde und ich weiß, dass es nicht richtig ist nur mit ihm als Pilot, so eine lange Flug  durchzuführen.

Meine Hand legt sich auf seine Schulter und ich schaue ihm fest in die Augen.

„Danke." sage ich leise und er weitet leicht die Augen.
„Das hier ist wichtig. Ohne deine Frau und deinen Sohn, hätte ich dich nicht dazu bekommen, das hier mitzumachen. Sie sind der Grund." ich drücke leicht seine Schulter.
„Und meine Frau ist mein Grund." sage ich leise und er nickt sofort.

„Lassen Sie uns  fliegen. Ich habe einen passenden Flugplatz gefunden." antwortet er nach einigen Sekunden der Stille und ich nicke leicht.

Ich verlasse das Cockpit und begeben mich zu den Sitzen. Die Jungs haben schon einen  Platz. Sie haben ihre Jacketts ausgezogen und Hemden aufknöpft.

Namjoon und Yoongi liegen da und haben ihre Augen geschlossen. Taehyung und Hoseok sitzen nebeneinander und unterhalten sich leise.
Und Jimin?
Sitzt neben Mel und sein Blick ist auf sie gerichtet. Mit langsamen Schritten laufe ich zu ihnen und als ich erkenne, wie  Mel ihren Blick bewusst von ihm angewendet hat , schließe ich kurz die Augen.

„Lass sie in Ruhe." sage ich ruhig und setze mich vor sie.

Sobald ich sitze, fühlt sich mein Körper extrem erschöpft an. Mein Körper ist ausgelaugt und meine Seele auch.
Seit Wochen  stehe ich unter Strom und habe das Gefühl ununterbrochen zu rennen.

In diesem Flugzeug kann ich aktuell nichts anderes machen, außer dazusitzen. Für wenigen Stunden könnte ich die Augen schließen. Danach müssen wir aber erneut miteinander sprechen.

Schon bevor wir losgefahren sind, hat Yoongi ein Hotel für uns organisiert und auch zwei Autos.
Der Flugplatz wird nicht der offizielle Flughafen von Stockholm sein.

Wir werden auf einem  privaten Flugplatz landen, so wie wir es schon immer machen, egal wohin wir fliegen.  Gut, dass unsere Pilot so schnell den Ort für diesen Platz gefunden hat.

Während ich mir Gedanken mache, wie und was nach diesem Flug hier passieren könnte, fallen meine Augen zu und kurze Zeit später, ist alles um mich herum nur noch schwarz.

Sie steht vor mir.
Sie sieht mich an.
Sie weint.
Sie schüttelt ihren Kopf.

„Nein." sage ich und strecke meine Hand nach ihr aus. Doch ich kann sie nicht berühren.

Wieso kann ich sie nicht berühren?

Immer wieder greift mein Hand in die Leere und dann tritt Ellie zurück.

„Bleib." möchte ich sagen und obwohl meine Lippen sich bewegen, kommt kein Ton aus meinem Mund.

Ellie schüttelt wieder ihren Kopf und entfernt sich immer weiter von mir.

„Ellie! Bleib! Bleib bei mir!" ich schreie aber man hört mich nicht.

„Lebewohl..." höre ich sie sagen und dann wird sie von der Dunkelheit verschluckt.

„Nein! Ellie!!! Bitte!! Nein!" wieso höre ich meine eigene  Stimme nicht?!

„Jungkook!!" schreit jemand und ich reiße meine Augen auf. 

Ich atme schnell,  erkenne dann Jimin vor mir und spüre wie fest er meine Schultern gepackt hat.

„Fuck..was machst du?" fragt er und atmet selbst schwer.

Es war ein Traum.
Fuck, es war nur ein Traum.

Ich brauche einen Moment um meine Gedanken zu sortieren und zu realisieren, wo ich überhaupt bin.

„Wie..wie lange habe ich geschlafen?"

„10 Stunden." antworte Jimin und ich weite die Augen.

Was??

„Es ist okay. Ich hätte dich nicht geweckt aber verdammt, du hast geschrien."

Ich schlage seine Hände von meinen Schultern und setze mich richtig auf.
Es war nur ein Traum. Mehr nicht.

Wieso ist sie aber gegangen?

Sobald sich meine innere Stimme meldet, schüttle ich  den Kopf und stehe auf.
Die anderen Jungs stehen auch bei mir und ich hebe meine Hände.

„Alles gut..." sage ich und räuspere mich.
Namjoon reicht mir ein Flasche und ein abgepacktes Sandwich.
Ein Glück das es in diesem Flugzeug immer etwas zum Trinken und Essen vorhanden ist.

Ich nehme ihm die Flasche und das abgepacktes Sandwich ab und nicke leicht.

„Lasst uns alles besprechen."