Kapitel 44

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( Ich empfehle es euch, diesen Teil mit „Sweet Night by V Piano Version zu lesen ❤️)

Jeder andere würde die Blumen, die Tische und einfach alles an diesem Saal vielleicht wunderschön finden.
Ich dagegen spüre das unglaublich intensiv Bedürfnis, alles zusammenzuschlagen.

Es ist erst der Anfang von dieser Sache hier und ich bin so angespannt wie noch nie zuvor.

„Du solltest zum Altar laufen." sagt man Vater ruhig und in diesem Moment, beginnt der Pianist ein anderes Stück und die Lichter im Saal weder gedämpft. Nur am Alter und auf dem Weg dorthin, leuchten einzelnen Lichter.

Mein Vater verschwindet neben mir und die Gäste klatschen wieder und meine Beine setzten sich in Bewegung.

Mit jedem Schritt sehe ich mein Leben vor mir.

Stelle mir die Frage, was nach wenigen Stunden passieren wird.

Was werden wir noch erleben?

Als ich am Altar ankommen, wende ich mich den Gästen zu und schließe kurz die Augen.

Ein tiefer Atemzug und ich versuche meine Haltung weiter zu halten.

Ich blicke zu den Gästen und entdecke die Jungs. Sie sitzen natürlich in der ersten Reihe und erkenne an ihren Gesichter, dass sie in diesem Augenblick realisieren was das hier bedeutet.

Es ist ein Unterschied, über sowas zu sprechen und dann schlussendlich wirklich zu erleben.

Wir sind alle hier und sie sehen mich als den Jeon Jungkook den ich heute sein muss.

Ich bemerke den Mann hinter mir nicht aber als er dann mit seiner tiefen Stimme in sein Mikrofon spricht, werde ich auf ihn aufmerksam und ich schaue kurz hinter mich.

Der Mann trägt einen Anzug und hat einen weißen Ordner in seiner anderen Hand.

„Hallo liebe Familie Hwang und Familie Jeon. Ich möchte auch alle weiteren Gäste begrüßen. Ich bin Mr. Choi. Mir wurde heute die besondere Aufgabe , der Trauung erteilt . Es ist für mich eine sehr große Ehre. Das ich mit Mr. Jeon Jungkook hier stehe und ihm nun diese freudig Nachricht überbringen darf, mach mich besonders glücklich."

Der Mann tritt neben mich und dreht sich zu mir. Er lächelt und spricht dann weiter.

„Mrs. Jeon, Miss Hwang steht bereit. Genieße Sie den Einzug von Ihrer wunderschönen Verlobten."

Mr. Choi tritt zurück und auch die Gäste wenden sich von mir ab.

Ein Licht richtet sich auf die Doppeltür.

Und wieder wechselt der Pianist sein Stück.

Die Doppeltür werden rechts und links von zwei Angestellten geöffnet.

In diesem Moment, sehe ich sie.

Sie trägt ein weisses Brautkleid. Ihre langen Haare fallen über ihre nackten Schultern und sie hält sich an dem Oberarm ihres Vater fest.

Auch die Gäste erblicken sie und sie klatschen. Sie lächelt schüchtern und ihr Blick richtet sich dann auf mich. Ihr Lächeln verblast sofort.

Mit langsam Schritten und passenden zum Pianostück, läuft sie mit ihrem Vater auf mich zu.

Mit jedem Schritt kommt sie näher und ich kann meinen Blick nicht von ihr lösen.

Ich kann es nicht fassen, dass das hier wirklich passiert.

Ich kann es nicht fassen, dass wir heiraten werden.

Ich kann es nicht fassen, dass ihr Vater sie zu mir bringt.

Ich kann es nicht fassen, dass ihr Vater ihr das wirklich antun möchte.

Sie bleiben genau vor mir stehen und ich erkenne, wie viele Tränen in ihren Augen schimmern.

„Diese Ehe ist sehr wichtig. Denke daran." sagt Hwang und ich reiße meinen Blick von Ellie los.

Hwang lächelt und es passt nicht zu seinen Worten. Das hier ist so ein falsches Spiel.

Er nimmt die Hand seiner Tochter und hebt sie leicht hoch und vor mich.
Als er merkt, dass ich meine Hand nicht hebe, um ihre zu halten, spricht er erneut.

„Wenn heute was schiefläuft, könntest mit den Konsequenz nicht leben. Nimm ihre Hand."

Ich lache leicht auf und eigentlich wünsche ich es mir, dass die Leute das hier hören könnten.
Ellie dreht ihren Kopf zu ihrem Vater und sie verliert eine Träne.

„Ich werde ein toller Ehemann sein." meine Stimme ist voller Ironie aber ich nehme ihre Hand.

Ellies Hand zittert und ist eiskalt.

Hwang sieht mich lächelnd an aber ich sehe das gefährlich funkeln in seinen Augen.

Er tritt vom Altar und da stehe wir nur.

Ellie sieht mir in die Augen und ich sehe in ihre.
Sie lässt meine Hand nicht los und tritt so zur Seite, so das wir beide seitlich zu den Gästen stehen.

„Was für ein absolut atemberaubendes Paar." sagt dieser Mr. Choi, der an seinem kleinen Pult steht.
Ich lasse Ellies Hand los und sie lässt ihre Hand sinken.

Wir sind kein Paar.

Für alle anderen wirken, ihre Tränen, wie ich ihre Hand gehalten habe und wie ihr Vater mit mir gesprochen hat, bestimmt total romantisch aber das hier ist das genaue Gegenteil.

In Ellies Augen sehe ich ihre Angst und ich bin mir sicher das sie in meinen Augen den Hass gegenüber dem allen hier sieht.

Mr. Choi und alle anderen sehen ein schönes Paar aber sie sieht aus wie ein verfickter Engel und ich bin der Teufel persönlich.

Mr. Choi erzählt etwas über diese verfickte Liebe. Er erzählt was über unsere Familien und dann macht er eine dramatische Pause.

Ellies Blick ist auf den Boden gerichtet und ich schaue zu diesem Choi.

„Nun möchte ich Ihnen die wichtigste Frage dieses Tages stellen. Miss Hwang, möchten Sie den hier anwesenden Mr. Jeon zu Ihrem Mann nehmen, so antworten Sie mit; Ja, ich will."

Mr. Choi hält ihr das Mikrofon hin und sie hebt ihren Blick, sie sieht zu mir und verliert wieder eine Träne. Ihre Stimme zittert aber sie gibt die Antwort, die ihr Vater hören möchte.

„Ja, ich will." sagt sie zitternd.
Die Gäste klatschen und Mr. Choi strahlt.

„Mr.Jeon möchten Sie, die hier anwesende Miss. Hwang zu Ihrer Frau nehmen, so antworten Sie mit; Ja, ich will."

Ich löse meinen Blick nicht von ihr und ich frage mich, was passieren würde, wenn ich Nein sagen würde.
Die Frage ist aber lächerlich, denn ich zweifle für keine Sekunde daran, dass sie mein Leben ruinieren würde.

Ich muss an meinem Plan festhalten. Ich werde das so durchziehen, wie ich es seit der ersten Sekunde vorhatte.
Mr. Choi hält mir das Mikrofon hin.

„Ja, ich will." antworte ich und erneut wird geklatscht.

Mr. Choi lacht erfreut.

„Somit erkläre ich Sie zu Mann und Frau. Mr. Jeon, Sie dürfen Ihre Frau nun küssen."

Der Kuss.
An den Teil habe ich überhaupt nicht gedacht.

Der Teufel in mir grinst und ich trete näher an sie.
Ihre Augen weiten sich leicht und ich drücke meine Lippen auf ihr.
Ihre Lippen sich weich aber sie wagt es nicht, ihre Lippen gegen meine zu bewegen.

Sie erstarrt förmlich und ich löse meine Lippen nach einigen Sekunden von ihren.

„Willkommen in meiner Hölle, Baby." hauche ich.

The Trap // JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt