Kapitel 134

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Epilog
Ellie

Der Geruch von frischen Pancakes weckt mich und sofort reagiert mein Magen. Ein lautes Knurren gefolgt von meinen Augenlider die sich öffnen.

Mit Mel zu wohnen, hat mehrer Vorteile aber einen sehr großen Nachteil; meine Gewichtszunahme.

Sie ist nicht nur eine Operationsassistentin sondern auch ein unglaublich gute Köchin.
Um ehrlich zu sein, frage ich mich was sie nicht kann.
Egal vor welchem Problem sie steht, sie steht da, sieht es sich an und kümmert sich dann darum.

Mel hat sehr schnell reagiert, als ich in der ersten Nacht in der ich hier übernachtet habe, schreiend von einem schrecklichen Traum erwacht bin und sie es in ihrem eigenen Schlafzimmer gehört hat.

Am nächsten Morgen, hat sie mich ins Krankenhaus mitgenommen und mich dort in die Abteilung für Traumatherapie gebracht.
Hat mich dort der Therapeutin vorgestellt und seitdem gehe ich dort jeden zweiten Tag hin.
Jeden zweiten Tag gehe ich durch die Hölle aber werde dabei von meiner Therapeutin begleitet.
Seit zwei Wochen weine ich jedes einzelne Mal. Wir haben beide festgestellt, dass meine Erziehung schon ein einziger großer Fehler war.
„Du wurdest in einem goldenen Käfig gehalten." war die Aussage meine rTherapeutin und ich wusste schon viel länger ganz tief in mir drin, dass das so ist.

Während jeder Sitzung haben ich das Gefühl, dass Jungkook neben mir sitzt und meine Hand hält.
Ein Gefühl, was mich am Anfang fasst in die völlige Verzweiflung gezerrt hat.
Meine Therapeutin hat mich daraufhin gefragt, wieso ich meine Hände so fest auf meinen Schoß drücke. An dem Tag, habe ich Jungkook so richtig erwähnt und von ihm erzählt.

Das ist während der dritten Sitzung passiert und jede weitere, ging dann die meiste Zeit nur über ihn.

„Holt er sich auch Hilfe?"
Diese Frage hat mir einen Schlag in den Magen versetzt, denn mir war sofort klar, dass Jungkook sich keine Hilfe holt.

Mir wurde klar, dass auch er mehr als nur einmal leiden musste. Bilder von seinem tränenüberströmten Gesicht, seinem bebenden Körper, den unglaublich wütenden und auch traurigen Augen und dem Verband an seinem Hals, sind seitdem mein ständiger Begleiter.

Die Wunde an seinem Hals, war neben meinem Vater das Erste, was mir an dem Tag aufgefallen ist. Doch ich konnte nicht darauf eingehen. Konnte es nicht zulassen, dass mein Herz und meine Seele sich danach verzerren , ihm die Wunde wieder gesund zu pflegen.

Der Kuss vor unserer Trennung, hat mir die Luft zum Atmen geraubt. Mein Körper wollte in seinen Armen die Sicherheit finden, die ich so sehr benötige aber ich wusste auch, dass ich nicht schwach werden darf.
Wir durften einfach nicht von einer extreme in die nächste springen.

Ich bin ihm unheimlich dankbar für alles und auch dafür, dass er nicht hier auftaucht.
Von Mel weiß ich, dass Jimin fast täglich vorbeikommt, sie vor unserem Apartment anfängt und fragt wie er uns geht.

Wäre Jungkook ans Jimins stellt hier auftauchen, hätte ich ihn schon am ersten Tag umarmt und mich entschuldigt und bedankt.

Ich frage mich, ob ich je wieder so kalt sein kann, wie gegenüber meinem Vater. Die Wahrheit ist aber auch, dass ich immer noch so kalt gegenüber ihm bin. Er sitzt hinter Gittern, muss anscheinend von einem Prozess ins Nächste aber es macht nichts mit mir. Alles was diesen Mann betrifft, ist mir egal.
Menschen dürfen Fehler machen, müssen es sogar. Doch absolut niemand darf dabei andere mit in die Hölle ziehen.

Das leise Klopfen an der Tür reißt mich aus meinen Gedanken und bevor ich antworte, öffnet Mel die Tür ihres Büros.

Mels Wohnung hat drei Zimmer, wobei das Büro wirklich sehr klein ist. Das Wohnzimmer ist voll mit Blumen und unterschiedlichen Pflanzen. Alles ist in warmen Brauntönen gehalten. Ihr Zimmer ist ein Ebenbild ihres Wohnzimmers nur mit einem großen Doppelbett. Das Büro hingegen, ist aufgrund seiner Größe sehr minimalistisch eingerichtet. An einer Seite steht ein Tisch und ein Stuhl und auf der anderen eine Couch, die man auseinander ziehen und zu einem Bett umfunktionieren kann. Es ist wirklich gemütlicher als man er vermuten würde und obwohl es Mel unangenehm ist, dass ich in ihrem Büro schlafe, ist es einer der sichersten Räume in dem ich mich je befunden habe.

The Trap // JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt