Kapitel 35

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Sie haben alle Leichen im Keller.

Sie lassen das aber alles liegen, ignorieren es und mischen sich bei mir an.

Meine Nerven machen das alles nicht mehr mit und Taehyungs Worte haben mir den Rest gegeben.

Nur weil ich Ellie klarmache, wer sie für mich ist und sein wird, muss sich hier niemand so aufführen.

Die Grenze zwischen richtig und falsch war bei mir noch nie vorhanden. Meine Handlungen waren schon immer fragwürdig und ich habe mir keine Gedanken über die Auswirkungen gemacht.

Doch jetzt stehen die Männer, mit denen ich meine Jungend bisher verbracht habe vor mir und stellen sich auf die Seite einer wildfremden Frau.

Gerade Taehyung weiß, dass wir uns gegenseitig die Freiheit lassen, um das durchzuziehen was uns hilft, mit etwas klarzukommen.

Als damals sein Vater seiner Schwester diese Dinge angetan hat, ist er auf alles los. Er hat Blut an den Fingern kleben aber es ist nicht das Blut seines Vaters. Hätte er ihn doch erschossen. Hätte er ihm für immer den Rücken zugekehrt aber er konnte nicht. Er wird es irgendwann tun aber die Zeit ist noch nicht da.  Das haben wir alle akzeptiert. Doch er steht vor mir und sagt mir so etwas.

„Wer will wechseln??" frage ich wieder und sie starren mich alle an.
„Ist euch bewusst, was ihr hier verfickt nochmal treibt?? Ihr werde ausgenutzt und ihr seid so dumm und macht voll mit!"

Keine regt sich und ich zeige nach und nach auf jeden einzelnen von ihnen.

„Solange keiner von euch bereit dazu ist, mit mir zu tauschen, haltet ihr euch raus, wenn es um sie und mich geht!"

Ich höre wie Jimin tief einatmet.
„Du weißt, dass wir das nicht können aber" er hebt seine Hände.
„Man..behandle sie nicht so. Denkst du, dass mir nicht der Abdruck an ihrem Hals aufgefallen ist? Sie sitzt im selben Boot."

„Ja, ich habe es auch gesehen. Wir sind nur gekommen, weil wir nicht wollten, dass du ihr wehtust. Das passt nicht zu uns." ergänzt Namjoon.

„Die einzigen Schmerzen die wir zufügen, sind die der puren Lust." Jimin hat seine Hände immer noch oben.

Ich fahre mir mit meiner Hand durch die Haare.

„Denkt ihr ernsthaft, dass ich sie schlage?"

Sie sollten mich kennen. 
Nach all den Dingen, die wir bisher erlebt haben, sollten sie wissen, was ich wirklich mache und was nicht.

„Was war das dann an ihrem Hals?" sofort schaue ich zu Suga und schließe kurz meine Augen.

„Eine Warnung. Sie hat mich ihren „Mann" genannt. Hört zu."
Ich suche nach den richtigen Worten. Überlege mir, wie ich das sagen sollte. Sie sollten die ungefilterte Wahrheit hören.

„Ich werde sie heiraten. Ich muss. Es ist nicht wegen diesem verfickten Ding, was sich Liebe  nennt. Oder auch nicht, wegen irgendeinem anderen Ding, weshalb so viele Menschen heiraten."
Mein Blick fällt auf Taehyung. Er drückt die Pistole immer noch an sein Brustkorb und starrt mich an.
„Ich werde ihr keine Hoffnung machen. Ihr werde ich nichts Vorspielen. Es ist die nackte Wahrheit. Ihr wisst, wie es sich anfühlt, von Menschen enttäuscht zu werden. Sie kann nicht enttäuscht werden, wenn sie von Anfang an keine Erwartung hat." ich hole tief Luft.
„In mir ist es dunkel. Ich will das hier nicht. Ich hasse, hasse diese Situation so fucking sehr. Ich werde dieser Frau nichts vormachen."

Taehyung lässt langsam die Waffe sinken.

Es fühlt sich gut an, diese Worte laut auszusprechen aber laut ausgesprochen hört es sich noch kälter an als in meinem Kopf.

„Du wirst sie überfordern." Jhope legt seinen Kopf etwas schief.
„Sie ist unschuldig."

Ich lache auf. Unschuldig, ist auf dieser Welt niemand. Nur weil sie diesen unschuldigen Blick hat und zittert, ist sie nicht Unschuldig.

„Niemand ist unschuldig. Sie muss damit klarkommen und wisst ihr was passiert, wenn sie damit nicht klarkommt?" Ich drücke meine Hand auf meine linke Brust und verbeuge mich leicht.
„Ich werde ihr höchstpersönlich die Tür öffnen, damit sie wegrennen kann."

Meine Worte wiegen schwer, denn keiner von ihnen sagt noch  irgendetwas.
Nach einigen Sekunden , streiche ich mir über mein Hemd.

„Also, wenn ihr mich entschuldigen würde. Ich muss runter und dieses Donner beenden." ich trete rückwärts einige Schritte zurück.
Ich mustere dabei ihre Gesichter. Sie sind alle wütend auf mich aber können nichts sagen. Es liegt auf der Hand, dass keiner von ihnen irgendetwas bezwecken kann.

„Ahhhh und bevor ich es vergesse. Ab heute Nacht beginnt mein" ich schnipse mit meinen Fingern.
„Wie nennt man das nochmal?"

Ich lache auf.

„Habs. Ab heute Nacht beginnt mein Junggesellenabschied. Vier Tage lang. Organisiert was im Club. Wir haben schließlich eine fucking Party zu feiern." ich zwinkere ihnen zu und ohne auf eine Antwort oder Reaktion zu warten, laufe ich die Treppen runter.

„So eine verfluchte Sch-" fluche ich leise als ich auf dem Flur angekommen und entdecke Ellie.

Sie ist an die Wand gelehnt, hat ihre Hand auf ihrem Mund liegen und weint leise.

The Trap // JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt