„Lass sie sofort los." presse ich durch zusammengebissene Zähne hervor und packe seine Schulter.
Die Frau, die von ihm gerade so bedrängt, ist unsere Rettung. Meine Rettung aus dieser verfickten Hölle, das sich aktuell mein Leben nennt.
Jimin scheint meine Hand auf seiner Schulter nicht zu merken, denn er regt sich nicht. Er wirkt wie eine Statue. Im Gegensatz zu ihm, ist Mel extrem panisch. Sie atmet schnell und zittrig, in ihren weit aufgerissenen Augen schimmern Tränen.
„Sag mir, wo er ist." Ich kenne ihn so. Genau so wie er gerade ist und sogar noch schlimmer, habe ich ihn kennengelernt aber trotzdem schockiert er mich.
Seit Wochen, war dieser Jimin verschwunden. In diesem Augenblick, ist sein Monster aber wieder da und er hat die volle Kontrolle.
„Ich.." ihre Stimme bricht und mit ihr, zerbricht meine Selbstbeherrschung.
Ich kralle mich an Jimins Schulter und ziehe ihn an der Schulter heftig zurück.
Seine Hand löst sich sofort von ihrem Hals und er taumelt etwas zurück. Sein Rücken stößt dabei gegen meinen Oberkörper.Mel schnappt laut nach Luft und ihre Hand legt sich sofort um ihren Hals und sie reibt über ihre gerötete Haut.
„Du verfickter Idiot." knurrt ich aber er reagiert nicht. Dieses Monster, das tagelang tief in ihm versteckt war, ist ein verfickter Idiot. Jimin dreht seinen Kopf ruckartig zu mir und sein Blick ist so neutral, dass man denken könnte, dass er gerade absolut nichts getan hat.
„Linh will Ellie helfen und du machst sowas?" Sofort verengen sich Jimins Augen aber bevor er sich auch nur zu ihr drehen kann, packe ich ihn auch noch mit meiner anderen Hand .
Das hier ist die Chance. Meine, nein, Unsere letzte Chance.
Egal, was Jimin durch den Kopf geht, er darf das einfach nicht kaputt machen.„Geh raus." In einer anderen Lage, könnte ich ihm ein Vortrag darüber halten, weshalb er in diesem Augenblick einfach still sein und sich in eine Ecke stellen sollte aber jetzt und hier müssen diese zwei Worte reichen.
Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen und als er seine Lippen leicht öffnet, drücke ich meine Finger noch fester in den Stoff seines Oberteiles.
„Raus." meine Stimme ist ein dunkles Raunen und ich höre mich gefasster und sicherer an als ich mich im Moment fühle.
Jimin schließt seine Lippen und sieht mir direkt in die Augen. Ich wende meinen Blick nicht von ihm ab, denn ich möchte in seinem Blick die Erkenntnis sehen. Die Erkenntnis darüber, dass ich es ernst meine und dass dieser Moment gerade meine einzige Hoffnung ist.
„Lass mich los." antwortet er mir leiser aber eiskalter Stimme. Ohne zu zögern, löse ich meine Hände von ihm und er straft seine Schultern.
Sein Blick fixiert kurz mein Gesicht und dann wendet er mir den Rücken zu.
Er schweigt aber starre Mel an. Sein Körper wirkt erneut angespannt.
Ihr Blick ist auch auf ihn gerichtet und obwohl ich nicht länger auf die Hilfe verzichten kann, die sie mir bieten wird, bemerke ich die ungesagten Worte zwischen ihnen.Mel streit ihn an und er legt gerade einen Schwur ab. Er schwört ihr, dass er sie noch schreien lassen wird und dabei nicht von mir gestört wird.
Man hört ihre Schreie und seinen Schwur nicht aber das muss man auch nicht.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, setzt sich Jimin in Bewegung. Während er zur Wohnungstür läuft, richte ich meinen Blick auf Mel.
Sie folgt Jimin mit ihren Augen und sobald er aus der Wohnung tritt und hinter sich die Tür schließt, atmet sie tief und geräuschvoll ein.
„Erzähle mir alles." sage ich leise und ich weiß selbst nicht, weshalb ich so leise spreche.
Vielleicht habe ich Angst davor, ihr noch mehr Angst zu machen.Sofort löst sie ihren Blick von der Tür und sieht mich an. Es scheint so, als würde sie die Worte innerlich sortieren. Ihre Augenlider fallen für eine Augenblick zu aber als sie ihre Augen wieder öffnet, lässt sie ihre Schultern sinken. Doch in ihren Augen, sehe ich Entschlossenheit.
„Linh weiß wo er steckt."
Genau das. Genau das ist meine Rettung.
Ich balle meine Hände zu Fäuste.Er wird noch schlimmer leider als ich. Keine Ahnung ob das möglich sein wird aber er wird noch schlimmer leiden.
Sie werden alle bereuen, was sie Ellie angetan haben.
Meiner Ellie angetan haben..Ohne das ich sie zurückhalten kann, spüre ich wie meine Wangen nass werden.
Worte die mein Vater gesagt hat, gehen mir durch den Kopf. Als er erfahren hat, dass ich Ellie von Play zurückgeholt habe und ihn dafür Hwang versprochen habe, ist er ausgerastet. Das hat er auf seine Art und Weise gemacht aber die Verachtung in seinem Blick, werde ich bis zu meinem Tod nicht vergessen. Ich werde auch nicht vergessen, wie er damals Play angerufen hat. Dieser Anruf war nur dafür da, um Play klarzumachen, dass er nichts mehr mit mir zutun hat.
Ich werde niemals vergessen, wie ich mich gefühlt habe, als Ellie vor mir stand. Gebrochen und ohne Seele, ohne ein leuchten in ihren Augen.
Die Tränen verlassen unaufhaltsam meine Augen und ich mache auch keine Anstalten um sie zurückzuhalten.
„Er ist in Schweden, hat sich eine kleines Haus in Stockholm besorgt. Hat sich komplett zurückgezogen." ihre Stimme ist ganz leise aber ich höre sie laut und deutlich. Für mich ist es so, als würde jedes Wort schreien.
Stockholm? Ich wäre niemals auf Stockholm gekommen. Er reißt auf die andere Seite der Erde, um seinen Problemen zu entkommen.
So ein verfickt erbärmlicher Feigling.

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The Trap // JK
FanfictionEin Pakt mit dem Teufel wäre harmloser gewesen. Doch ich es gibt keinen Ausweg mehr. Ich sitze in der Falle meines Lebens. !! Achtung: dieses Buch wird gewalttätige und auch sexuelle Szenen erhalten. !! Die Charaktere in diesem Buch haben nichts...