Kapitel 47

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Das Lied kommt zum Ende und ich bleibe stehen.
Ellie atmet schneller und die Gäste klatschen, rufen und pfeifen.

Ich schaue auf sie runter und in ihren Augen schimmern wieder ihre Tränen. Sie wirkt extrem überrascht und überfordert.
Ihre Lippen trennen sich und es ist so, als würde sie etwas sagen wollen aber sie kann nicht.

„Das war absolut atemberaubend. Wow." die Stimme von diesem Choi ertönt.
„Hiermit ist die Tanzfläche für jeden eröffnet. Lassen Sie uns diesen besonderen Tag feiern."

Kaum spricht Choi diese Worte aus, füllt sich die Tanzfläche aber wir bewegen uns nicht.

„Unterschätze mich nicht." sage ich kalt und lasse die Hand an ihrer Taille sinken und sie nimmt ihre Hand von meiner Schulter.

„Du mich auch nicht." sagt sie leise und tritt einen Schritt von mir weg.

Bevor ich noch was sagen kann, wird sie an der Hand gepackt und ihr Vater, dreht sie zu sich um.
Er lacht, sagt leise etwas und dann beginnen sie zu tanzen.

Ich musterte sie.
An ihrem Rücken bleibt mein Blick hängen.

Es braucht nicht viel, um dieses Kleid von ihrem Körper zu entfernen.

Es wird heute Nacht noch sehr spannend. Sehr sehr spannend.

„Jungkook, seit wann kannst du so tanzen??" Ich werde an der Schulter gepackt und als ich mich umdrehe, sieht mich ein geschockter Jhope an.

„Wenn ich muss, kann ich viel." ich hebe eine Augenbraue, denn er muss die Anspielung verstehen.
Schließlich habe ich Ellie geheiratet und das nur, weil ich es musste.

Jhope lacht und nickt dann.

„Der Anblick von euch ist aber verdammt heiß." er grinst und die andere Jungs kommen zu uns.

„Du überrascht uns." Namjoon klopft mir auf die Schulter und ich schüttle leicht den Kopf.

„Hätte ich ernsthaft nicht von dir erwartet." Taehyung nimmt einen Schluck aus seinem Glas.

„Ich noch weniger." Suga runzelt verwirrt die Stirn und sieht mich prüfend an.

„Seid still." antworte ich auf die unnötigen Anmerkungen der Jungs und wende mich von ihnen ab.

Ich halte Ausschau nach einer Bedienung mit einem Tablett.
Als ich einen entdecke, greife ich nach einem Glas und der Geruch von Champagner dringt mir in die Nase.
Bevor der Mann weiter kann, leere ich das Glas und stelle das leere Glas auf das Tablett zurück und nehme mir das nächste volle Glas.

„Langsam." neben mir ertönt die Stimme meines Vaters und ich kippe den Inhalt von meinem Glas noch schneller in meinem Mund.

Nachdem ich mir nochmal ein neues Glas nehme, deute ich der Bedienung, dass er gehen soll.

„Ich bin stolz auf dich. Unsere Familie ist hiermit noch mächtiger und erheblich reicher geworden." sagt er in einem selbstgefälligen Ton, und schlägt sein Glas gegen meins und nimmt einen Schluck.

Wenn Blicke töten könnten, würde mein Vater hier und jetzt tot umfallen.

Es ist ihm so verfickt egal, dass ich geheiratet habe.
Es ist ihm verfickt egal, dass ich jetzt eine Frau habe.

Er denkt nur an sein Geld.
In seiner Welt dreht sich alles nur um Geld.

„Du hast das getan, was zu unserem Familiennamen passt. So gehört sich das." er nickt und grinst dabei ekelerregend und ich spüre, wie meine Hände zu zittern beginnen.

Ich habe das getan, was zu unserem Familiennamen passt?
Ich habe ihn stolz gemacht?

Diese Art von Anerkennung ist so falsch. Er ist so erbärmlich aber das hier ist mein Leben.

Wieder spüre und realisiere ich, wie ich die Kontrolle über meinen Leben verloren habe.

Ich muss die Kontrolle zurückbekommen. Egal wie aber ich muss hier und jetzt spüren, dass die Worte meines Vaters, mich nicht definieren. Ich muss spüren, dass ich noch ich selbst bin.

Hinter meinem Vater, taucht die Bedienung auf, die uns vorhin die Teller vom Tisch geräumt hat.

Durch mein Kopf schießt ein Gedanke, welches mich aufatmen lässt.

Kontrolle.
Ich werde die Kontrolle nicht ganz verlieren.

„Entschuldige mich, Vater." sage ich knapp und schaue dabei nicht zu ihm.

Mit ruhigen Schritten, laufe ich an meinem Vater vorbei und höre, unzählige Glückwünsche und ich nicke bei jedem Glückwunsch und bedanke mich.

Es ist an der Zeit diese scheiß Maske, wenn auch nur für wenigen Minuten, abzulegen.

Ich komme bei der Bedienung an. Sie hält zwei Gästen, ihr Tablett hin.
Daher steht sie mit dem Rücken zu mir.
Als ich an ihr vorbeilaufe, spreche ich meinen Befehl aus und spüre eine innerliche Befriedigung.

„Komm mit." lauter mein Befehl und ich laufe von der Tanzfläche.

An den Tischen stehen einige Gäste aber ich lasse mich davon nicht abhalten.

Während ich auf die Glastür des Saales laufe, sehe ich im Glas mein Spiegelbild und hinter mir, das Spiegelbild der Bedienung.

Ein Grinsen breitet sich auf meinen Lippen aus und ich atme tief ein.

Mein Vater wird mir nie vollständig die Handschellen anlegen können.

Ich finde meine Freiheit immer wieder.

Die Glastür wird mir geöffnet und ich betrete den Eingangsbereich.

Meine Schritte führen mich zum Aufzug, welches sich auf der rechten Seite des Eingangsbereiches befindet.

Ich stelle mich in den offenen Aufzug und die Bedienung kommt auf mich zu.

Sobald sie den Aufzug betritt, drücke ich auf einen Knopf und die Tür schließt sich.

Sie sieht mich mit großen Augen und schnell atmend an.

„Geh auf die Knie." sie reagiert nicht sofort und ich spüre Wut in mir aufsteigen.

„Sofort!" werde ich lauter und sie lässt sich förmlich auf die Knie fallen.

The Trap // JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt