Kapitel 55

676 23 5
                                        

Mein Herz rast und meine Schritte sind schnell.

Was zum Geier war das??

Ihre Lippen bewegen sich intensiv gegen meine.
Sie stöhnt gegen meine Lippen und ihre Hand landet auf meinem Nacken.

Wie versteinert, bin ich über ihr und schließe meine Augen.

Wieso küsst sie mich?

Sie war überfordert, ich habe es nicht berücksichtigt. Rücksichtslos und mit aller Kraft, habe ich sie genommen.
Genommen, weil ich sie ausgenutzt habe.

Sie soll mich deshalb verdammt nochmal nicht so küssen!

Ich reiße die Haustür auf, schüttle dabei immer wieder meinen Kopf und streife dann meine ohnehin  schon unordentlichen Haare nach hinten.
Die nächtliche Luft knallt gegen meinen überhitzten Körper.

Es ist mir egal, dass ich nur meine Boxershorts und meine Hose angezogen habe.

Dieser Tag muss aufhören. Sie darf mich nicht so küssen. So küsst man nicht. So küsst man mich ganz sicher nicht!

Sie ist so verfickt unerfahren.

Man spielt nicht um sich am Ende so zu küssen.
Das Einzige was zählt ist, wer gewonnen hat.

Ich habe gewonnen.
Habe bekommen was ich wollte.

Wieso fühlt es sich dann nicht so an?

Hier in diesem Haus habe ich noch keine Orientierung, weiß nicht wo sich was befindet.

Doch ohne weiter darüber nachzudenken, entferne ich mich von der Tür und laufe nach rechts.

Meine Füßen berühren die nasse Wiese und ich laufe weiter.

Obwohl es dunkel ist, erkenne ich den großen Garten, welches sich hinter dem Haus befindet.

Ich erkenne die Terrasse und die bodentiefen Fenster des Hauses.

Meine Hand gleitet zu meiner Gesäßtasche und ich ziehe meine Zigarettenschachtel raus.
Nachdem ich mir eine Zigarette zwischen die Lippen schiebe, zünde ich es mit dem Feuerzeug, das sich der Zigarettenschachtel befindet und inhalieren den Rauch ein.

Ich setzte mich auf den Rand der Terrasse und schaue in den dunklen Himmel.

Meine Grenzen wurden heute alle überschritten.

An der letzten Grenze, an die ich gestoßen bin, war ich mit Schuld.

Warum musste ich so unbedingt reagieren, als sie gesagt hat, dass ich herkommen soll?

Noch nie habe ich beim Sex auf die Frauen gehört. Ich habe die Frauen dabei nicht überrascht, sie wussten alle auf was sie sich einlassen. Meine Befehle wurden aber immer ausgeführt und es wurde nur das getan, was ich bestimmt habe.

Ich habe ihr zwar gesagt, dass wir beide Marionette sind, die ihre Fäden selbst in die Hand nehmen sollten aber eigentlich habe ich ihre Fäden in die Hände genommen.

Es hat auch gut funktioniert, ich habe das getan, was ich wollte.

Deshalb war ich so geschockt, als sie so plötzlich die Kontrolle über die Situation hatte.

Nach der ersten Zigarette, nehm ich mir die Nächste. Während ich still rauche, frage ich mich was passieren würde, würde ich jetzt in mein Auto steigen und in den Club fahren.

Nach der Hochzeit im Club. Würden die Leute das mitbekommen, würden sie komplett durchdrehen und sie würden verstehen, dass das alles einfach nur eine kranke Abmachung ist.

Mein Leben hat die Leute noch nie großartig interessiert oder ich habe es nie so wahrgenommen. Bei dieser Hochzeit hat sich aber gezeigt, dass das Interesse da ist. Schließlich trete ich in die Fußstapfen des großen Mr. Jeon.

Ich kann die Jungs nicht anrufen, da sie mich schon ohnehin unterschwellig bedroht haben.

Nach dieser Nacht, werde ich aber dafür sorgen, dass ich meine Freiheit wieder zurück bekomme. Der Club muss schweigen, die Leute um mich herum werden schweigen und sich die Jungs werden schweigen.

Sie haben alle Still zu sein, schließlich mache ich alles was von mir erwartet wird.

Ich habe Ellie geheiratet und auch ordnungsgemäß gefickt. Sollen sie doch alle zufrieden sein.

Mit jeder weiteren Zigarette, zieht die Nacht davon und die Sonne macht sich bemerkbar.

Im Haus hinter mir, höre ich nichts.
Als ich das Zimmer verlassen habe, habe ich sie nicht mehr angeschaut. So wie ihre Mitte aber angeschwollen war, hat sie ganz sicher Schmerzen.

Entweder sie konnte mit diesen Schmerzen oder sie war, so wie ich durchgehend wach.

Ich schließe meine Augen und lege meinen Kopf in den Nacken.

Mittlerweile bereue ich es, dass ich nicht schon geduscht und mich umgezogen habe.

Meine Beine sind träge,m als ich aufstehe und erneut zu der Haustür laufe.

Ich muss nur kurz duschen, mich umziehen und dann bin ich hier weg.

Die Haustür ist geschlossen und ich runzle die Stirn.

Hat Ellie etwa die Tür zugemacht? Denn ich habe sie definitiv nicht geschlossen.

Würde ich den Sicherheitscode kennen, könnte ich die Tür mit Leichtigkeit entriegeln aber ich kenne es nicht.

Seufzend drücke ich auf die Klingel und kurze Zeit später, ertönt eine weibliche Stimme. Die Stimme gehört definitiv nicht Ellie.

„Hallo?"  sagt sie fragend  und es kratzt an meinen ohnehin schon strapazierten Nerven.

„Mach auf, verdammt." kurz ist es still, dann summt die Tür leise und wieder anschließend  aufgemacht.

Eine Angestellte in einem kurzen schwarzen Rock und einer roten Bluse steht vor mir.

Sie sieht mir direkt in die Augen und weitet sie leicht . Natürlich gibt es auch in diesem Hause Angestellte aber es ist total bescheuert, dass sie schon so früh da ist. Wäre sie später hier aufgetaucht, hätte sie mich nicht mit freiem Oberkörper gesehen. Sie ist selbst schuld, soll sie mir jetzt bloß nicht die Geschockte vorspielen.

Doch sie kommt mir irgendwie bekannt vor.

Ohne ihren Blick von mir zu lösen, tritt sie zur Seite und ich trete in das Haus ein.

Noch während ich an ihr vorbeilaufe, fällt mir ein vorher ich sie kenne.

The Trap // JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt