The Trap // JK

Kapitel 48

Ellie

Mein Vater erzählt mir etwas von den anderen Gästen, darüber das ich ihn stolz mache und noch paar andere Sachen.

Seine Worte prallen an mir ab.

Ich spüre weder seine Hände an mir, noch das ich mit ihm tanzen.

Mein Körper und meine Seele sind noch bei dem Tanz mit Jungkook.
Dieser fester Blick, diese unterdrückte Wut und dieser Hass in seinen Augen, haben mich gefangen genommen.

Er hasst das alles mehr als alles andere in seinem Leben.
Ich bin dafür nicht verantwortlich aber irgendetwas in mir, gibt mir die Schuld an seiner Lage.

Es ist falsch von mir, so einen Gedanken zu haben aber ich kann es nicht verhindern.

Schließlich ist mein Vater, mit verantwortlich für das alles. Niemals, hätte ich sowas freiwillig gemacht. Niemals.

Ich habe gesehen, wie er sich mit seinen Freuden unterhalten hat und wie viele Gläser er sich genommen und geleert hat.
Er will sich dieser Realität entziehen, er will weg von hier.

Es scheint ihm  zu gelingen, denn er verschwindet im nächsten Augenblick.
Gäste versperren mir die Sicht auf seine Freunde und das Nächste was ich sehe, ist Jimin.

Er sieht sich um und läuft dann von der Tanzfläche.

Mein Vater dreht mich und wir bleiben danach stehen.

Einzelne Leute klatschen.

Sehen diese Leute eigentlich nicht, was hier passiert?
Hat wirklich niemand gesehen, wie wir uns am Tisch unterhalten haben?
Hat es niemand gesehen, wie er mich ansieht?

Menschen sind so schrecklich blind...

„Du siehst umwerfend aus , Liebes." eine mir fremde Frau kommt zu mir und meinem Vater.

Ich lächle sie abwesend an.

Meine Augen suchen nach Jungkook und seine Freunden.

Kann es sein, dass er die Kontrolle verloren hat?
Was wenn er abhaut?

In mir steigt Panik auf.
Mein Vater würde ausrasten. Die netten Worte, die er mir während dem Tanz gesagt hat, würde er vergessen und mich nicht mehr als seine Tochter sehen.
Die Leute würden reden.

Er hat doch behauptet, dass er sich im Griff hat, doch wo ist er?

Ich hebe mein Kleid leicht an und entschuldige mich bei den Leuten, die um mich und meinem Vater stehen.

Bemüht ruhig , laufe ich an den Gästen vorbei. Mit diesem Kleid und meiner Rolle heute, ziehe ich die Aufmerksamkeit von allen auf mich und ich hasse diese Tatsache so sehr.

„Ellie." Linh steht plötzlich neben mir und legt ihre Hand um meinem Oberarm.
„Was ist los? Wohin gehst du?"

Nicht Linh.
Bitte nicht Linh.

Ich schaue sie mit großen Augen an und schüttle meinen Kopf.

„Nicht wichtig.. ich muss nur..nur mal auf die Toilette." Linh bleibt sofort ruckartig stehen und sorgt dafür, dass ich auch stehenbleibe.

„Was ist los?" fragt sie mich mit einem ernsten Ton und sieht mir fest in die Augen.

Ich erwidere ihren Blick und schlucke den Kloß in meinem Hals runter.
Ich muss ruhig bleiben.

„Ich muss wirklich auf die Toilette." antworte ich ihr jetzt mit sicherer Stimme und Linh mustert mein Gesicht skeptisch.

„Gut, ich komme mit." sie hilft mir mit meinem Kleid und wir laufen dann weiter.

Es ist schwer einzuschätzen ob sie mir geglaubt hat oder gerade einfach mitkommt, weil sie sehen möchte ob ich die Wahrheit sage oder nicht.

Während wir auf die Glastür zulaufe, schaue ich zu den Tischen.

Er ist wirklich weg.
Das kann er nicht getan haben...

Sobald uns die Glastür aufgemacht wird, sehe ich Taehyung mitten im Eingangsbereich stehen. Er hat sein Handy in der Hand und tippt schnell auf dem Display rum.

„Hier entlang." sagt Linh und zieht mich nach rechts. Nur schwer löse ich meinen Blick von Taehyung aber als ich dann nach rechts schaue, läuft mir eine Frau entgegen.

Es ist die Bedienung, die unsere Teller aufgeräumt hat. Sie tat mir ernsthaft leid, als Jungkook ihr so unfreundlich geantwortet hat. Er hat so einen Ton in seiner Stimme, bei dem sogar die stärksten Menschen innerlich zerbrechen würden.

Sie sieht mich und senkt sofort ihren Blick. Als sie genau an mir vorbeiläuft, erkenne ich den verschmierten roten Lippenstift an ihrem Mundwinkel.

Stimmt, sie hat roten Lippenstift dran.
Ihr Lippenstift stand ihr gut, schade das sie es entfernt hat.

Ich löse meinen Blick von ihr und schaue geradeaus. Jungkook läuft mir entgegen.
Bevor ich aufatmen oder etwas denken kann, wandert mein Blick zu seiner Hand.

Seine Hand ist an seinem Gürtel und er zieht es fest. Danach wandert seine Hand zu seiner Krawatte und er richtet sie.

Meine Augen weiten sich und ich begegne seinem Blick.