Kapitel 94

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Menschen ändern sich, das ist nichts weltbewegendes. Eine Veränderung braucht seine Zeit. Es passiert nicht über Nacht auch wenn wir uns das einbilden. Damit man sich verändert, braucht es sehr viel.
Viele Ereignisse, die uns als Mensch zerbrechen und erst dann, schwenken deine Gefühle um. Dein Kopf und dein Körper, sträuben sich gegen dein Herz und wenn das geschehen ist, verschwindet das Licht in deinen Augen.
Das berühmte funkeln, ist einfach weg.

Sie trägt ein enges schwarzes Kleid, welches bis knapp unter ihren Knien endet und ihr Dekolleté bedeckt.
Ihre Schritte, sind zielstrebig und sie wackelt in den monströsen hohen und schwarzen High Heels nicht mal ein kleines bisschen.
Ihre langen Haare fallen glatt über ihre Schultern und mein gesamter Körper spannt sich an.

Ich stecke in einer Blase, in der nur ich und sie existieren aber mit jedem Schritt, den sie auf mich zuläuft wird mir Ellie  fremder.
Ihr Gesicht ist wie versteinert und ihre Augen sind dunkel. Obwohl sie auf mich gerichtet sind, wirkt sie nicht so als würde sie mich wahrnehmen.

Sie wirkt wie eine Puppe. Eine emotionslose Puppe.

Was hat er getan?....

Ich balle meine Hand zur Faust und trete einen Schritt vor aber werde sofort gepackt.
„Nein." faucht Jimin aber ich nehme seine Stimme nur in der Ferne wahr.

Sie bleiben mindestens drei Meter von entfernt stehen.
Sollen sie doch näher kommen.
Ich will wissen, was er mit ihr angestellt hat...
Im Krankenhaus war sie nicht so gestylt aber sah lebendiger aus als hier und jetzt.

„Jungkook.." knurrt Jimin jetzt dicht an meinem Ohr.
„Denke an den Plan."

Fick den Plan.

Ellie sieht weiter emotionslos zu mir und mein Körper verlangt förmlich nach ihr.

Ich möchte erneut einen Schritt auf sie zugehen aber Jimin hält mich mit seinem eisernen Griff fest.

Meine Lippen spalten aber bevor ich ein Wort formen kann.
Wird Ellie an der Hand zur Seite gezogen.

Erst als sie dadurch ihren Blick von mir löst, platzt die Blase in der ich mich befinde habe.

Mein Blick gleitet zu dem Typ, der seine widerlich Hand fest um ihr Handgelenk geschlossen hat.

Er ist groß, hat schwarze Haare, sein Hals ist komplett tätowiert und ich bin mir sicher, das sein schwarzes Hemd alle weiteren Tattoos bedeckt. Er hat eine protzige Uhr an seinem Handgelenk und er schiebt seine schwarze Sonnenbrille hoch und so über seine Haare.

Er sieht mit einem finsteren Blick auf sie runter.

Das muss dieser verfickte Hurensohn sein.
Der Mann der sie gekauft hat.
Dieser Typ, würde alles für sich und sein Geschäft tun und dabei scheint er keine Moral zu haben.

Er hat dir deine Frau weggenommen.

„Es reicht. Fuck, du zitterst." Jimin stellt sich vor mir, packt mit beiden Händen mein Gesicht, senkt meinem Kopf etwas und sorgt so dafür das ich ihn ansehen muss.

„Hör auf. So kannst du ihr nicht helfen." Jimins Handflächen sind verschwitzt und sein Blick ernst. Er spricht leise aber ich weiß, dass auch er am liebsten auf diesen Typ los würde.
Schließlich steht er auf Ellie. Seit dem ersten Tag, findet er sie heiß. Sein erster Plan war es, sie nach dem Krankenhaus mit zu sich zu nehmen.
Deshalb sollte es mich nicht wundern, dass die Begegnung auch etwas mit ihm anstellt. Genau das stört mich, doch er hat hier die Kontrolle und die sollte er weiterhin haben, denn sonst sterben hier innerhalb weniger Sekunden,einige Leute.

„Es sind nur wenige Minuten, danach wird es so richtig-"

„Mr. Jeon und Mrs. Hwang, bitte betreten Sie  den Saal." die Stimme ertönt hinter mir und unterbricht Jimin.
Er löst seinen Blick von mir und sieht mir über die Schulter.
Mrs. Hwang...

„Es geht los." sagt er schnell. „Mein Vater wird bei dir sein. Mach keinen Aufstand."
Er nimmt seine Hände von meinem Gesicht und dreht mich um. Ich sehe wie ein ältere Mann, die Tür aufhält und zu mir sieht.
„Geh rein." flüstert Jimin noch und bevor ich mich regen kann, streift mich jemand an meinem Arm.

Vor mir tauchen Ellie und Jake auf.

Er beugt sich zu ihrem Ohr, flüstert etwas und lässt sie dann los.

Ohne über ihre Schulter zu blicken, betritt Ellie den Saal und Jake dreht sich zu mir um.

Langsam greift er an seine Haare und nimmt seine Sonnenbrille vom Kopf.

In meinen Ohren beginnt das Blut zu rauschen und mein Kiefer knackst, weil ich meine Zähne so sehr zusammenbeiße.
Ich will reagieren, ich will ihn schlagen, ich will sehen wie er Blut verliert-

„Spielschulden sind Lebensschulden." er unterbricht mit seiner kratzigen Stimme meine Gedanken und als sich dann noch ein Grinsen auf seinen Lippen bildet, sehe ich rot.
„Dabei muss es nicht immer durch eine Leiche beglichen werden. So etwas Hübsches, macht unser Problem" er wedelt kurz mit seiner Sonnenbrille vor meiner Nase.
„Erträglicher." er lacht auf.

Er lacht auf.
Ich bring den um.

Ich trete einen Schritt auf ihn zu, spüre schon wie seine Knochen unter meinen Finger zerbrechen werden, doch  ich knalle gegen den Oberkörper von jemanden, der sich zwischen uns stellt.

„Geh da rein. Sofort." mein Vater. Dieser verfickte Bastard.

Er besitzt wirklich die Nerven, um sich auch noch zwischen mich und diesen Typ zu stellen.

„Jungkook." ein stechender Schmerz zuckt durch meinen Oberkörper und ich blicke neben mich.
Jimin krallt sich an meine Seite und zieht mich mit einem Ruck von Jeon und Jake weg.

„Du hast mir garnicht verraten, wie wild doch dein Sohn ist." wieder lacht er aber ich werde erneut von Jimin gepackt und er drückt mich grob zur Tür, bis ich den Saal betrete.

„Es tut mir leid. Er ist nur angespannt, weil er unheimlich wütend auf Hwang ist. Uns geht es doch allen so." höre ich noch meinem Vater, doch der alte Mann zieht die Tür hinter mir zu und danach ist es still.

The Trap // JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt