Kapitel 99

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Ellie

„Sieh mich an." die Stimme der Frau dringt bis zu mir vor und ich spüre einen Druck an meinen Wangen. Danach wird mein Kopf nach rechts und dann nach link gedreht.

„Das wird mindestes zwei Stunden dauern." sagt sie als Nächstes und als meine Augen nicht nur in die Leere starren, erkenne ich die Frau, die ihre Hände an meinen Wangen hat und mein Gesicht mustert.

„Beeile dich. Ich will sie in einer Stunde in meinem Zimmer haben." die Frau blickt über ihre Schulter und nickt nur. Der Mann, bei deren Stimme ich schon automatisch zusammenzuckt, verlässt den Raum und knallt die Tür hinter sich zu.

Die Frau nimmt sofort ihre Hände von mir und sieht mir in die Augen.

„Wie heißt du?" fragt die Frau, die um einiges älter scheint als ich.
Mein Mund ist trocken und ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr sprechen kann. Auch wenn ich es wollen würde, es würde nicht klappen.

Ich habe aufgehört mich zu wehren und damit auch zu sprechen.

„Verstehe." sagt die Frau leise und beginnt dann ihre Pinsel in meinem Gesicht schwingen. Sie macht an meinen Augen rum und kämmt dann meine Haaren.

Sie tritt hinter mich und beginnt dann meine Haare zu glätten. Die heissen Haarsträhnen, landen auf meinen nackten Schultern. Ich trage ein rotes trägerloses und sehr kurzes Kleid. Unter dem Kleid trage ich natürlich nichts, er zieht es vor, dass ich so wenig wie nur möglich trage.

Mein Blick fällt auf meinen Schoß und ich sehe die Blutergüsse an meinen Oberschenkeln und meiner Bikinizone. Ich frage mich unwillkürlich, ob diese nicht schmerzen oder ich auch das nicht mehr spüre.

Ich weiß es nicht. Eigentlich weiß ich nichts mehr.
Keine Ahnung, welcher Tag es ist, wie viel Uhr es ist, wo ich mich befinde.
Ich weiß nicht, ob ich das hier überleben werde und wie lang mein Körper mitmachen wird. Er vergeht sich jeden Tag an mir. Mehrmals. Rücksichtslos.
Heute als er in dieses Zimmer gekommen ist, hat er irgendwas gesagt, was ich nicht wirklich verstanden habe.
Das einzige Wort, was bei mir angekommen ist war das Wort: „Mehr"

So wie ich ihn erlebt habe, kann das nur was schreckliches bedeuten und für das werde ich gerade vorbereitet.

Aus irgendeinem Grund, erinnere ich mich an den Tag meiner Hochzeit. Das war der letzte Tag gewesen, an dem ich so vorbereitet wurde.

Meine Hochzeit mit Jungkook.

Jungkook....

Für einen kurzen Augenblick, spüre ich einen Schmerz. Es ist nicht körperlich. Mein Herz schmerzt. Der Schmerz raubt mir die Luft und ich erinnere mich an die letzte Berührungen von ihm.
Unter der Dusche.
Er war so vorsichtig und hat mich so berührt, als wäre ich zerbrechlich.

Jungkook wusste es und er wollte auf mich aufpassen. Anfangs habe ich daran gezweifelt, ich habe an allem gezweifelt aber vor Gericht ist dieser Zweifel verschwunden.

Doch er wollte mir Hoffnung machen.
„Ich werde dich retten."
Hat er tonlos gesagt, sein Blick war voller Traurigkeit, Wut, Verzweiflung und noch etwas...etwas was überhaupt nicht sein kann.

Mein Gehirn ist benebelt und was kann man von der Wahrnehmung von einem Menschen erwarten, der nicht mal mehr seinen Körper spürt.

Ich habe das gesehen, was Linh auch in ihrem Blick hatte, als sie mich damals als Kind in den Arm genommen hat und einen Kuss auf die Stirn gedrückt hatte. Und das war die  reinste Form von Liebe.

„Nicht. Oh Gott." die Frau drückt mir etwas unter die Augen.
„Hör auf zu weinen.Dein Make up."

Ich weine?
Ich dachte, dass ich keine Tränen mehr besitzt.
Anscheinend sind da noch welche. Es ist aber ironisch, dass sie nicht kommen, wenn dieser Mann mich vergewaltig oder erniedrigt und beschimpft. Sie kommen erst, wenn ich an Jungkook denke.

„Hör bitte auf." sagt die Frau wieder und erst jetzt sehe ich sie wieder und erkenne, dass sie mit einer Hand meine Tränen abtupft und in der anderen hält sie einen Pinsel.

Gerade als sie meine Augenringe abpudert, wird die Tür aufgerissen.

Die Frau blickt über ihre Schulter und stellt sich kerzengrade hin.

„Ist sie soweit?" die Frau nickt kurz und der Mann bleibt still aber ich spüre nach wenigen Sekunden, zwei große Hände an meinem Oberarmen.

Ich werde auf die Beine gezerrt und aus dem Raum geführt. Die Gänge sind dunkel und da ich nicht weiß, wo ich mich befinde, weiß ich nicht wohin er mich führt.

An irgendeiner Tür, bleibt er stehen und ein anderer Mann, der vor dieser Tür steht, öffnet diese.

Er schiebt mich rein und schließt sofort die Tür hinter meinem Rücken.

Ich muss meine Augen kurz schließen, denn der Raum ist voller Kerzenlichter.

Seitdem ich hier bin, sitze oder liege ich im Dunkeln.
Auch der Raum mit der Frau vorhin, war abgedunkelt. Die einzige Lichtquelle war eine einzige schwach Glühbirne über unseren Köpfen.

Als ich meine Augen wieder öffne, erkenne ich das schwarze runde Bett in der Mitte vom Raum. Es ist das größte Bett, dass ich in meinem ganzen Leben gesehen habe.
Mein Blick wandert an die Zimmerwände und ich sehe Handschellen, Peitschen, Lederbänder und Messer.

Ich warte darauf, dass ich Angst bekomme aber in mir regt sich nichts.

„Ab sofort lasse ich dich jeden Tag so richten. So fällt es mir noch leichter dich zu ficken." Play tritt aus einer dunklen Ecke. Er trägt nur noch seine schwarzen Boxershorts und ich senke meinen Blick sofort.
Ich möchte diesen widerlichen Typen nicht sehen.

„Geh auf die Knie." eigentlich sollte ich mich wehren aber es wird nichts bringen.

Am ersten Tag, als er zum ersten Mal in mein dunkles Zimmer gekommen ist, habe ich mich um mich geschlagen aber als er mich geohrfeigt hat und dann auch meinen Hals zugedrückt hat, wurde mir schnell bewusst, dass ich ihm körperlich unterlegen bin.

„Geh. Auf . Die. Knie." wiederholt er lauter und seine ekelhafte Stimme donnert durch den Raum und hallt von den Wänden wieder.

Ich atme kurz tief ein und lasse mich dann auf meine wunden Knie fallen.

„Mach einfach schön mit. Schließlich werden wir gefilmt."

Sofort hebe ich meinen Blick und schaue zu ihm hoch. Für wen? Was will er mit den Aufnahmen?

„Dieser wütende Blick macht mich so verdammt hart." er lacht tief auf und kommt auf mich zu.

Mir ist schlecht aber weil ich seit Tagen nichts richtiges gegessen habe, gehe ich nicht davon aus, dass ich mich übergeben werde.

Als er genau vor mir steht, zieht er seine Boxershorts etwas runter und sein Glied ist genau vor meinem Gesicht.

„Los du Schlampe." raunt er mit belegter Stimme, legt seine Hand auf meinen Kopf und krallt sich in meine Haare.

Ich kneife die Augen zusammen und bevor ich meinen Mund überhaupt öffnen kann, krallt er sich mehr in meine Haare, zieht meinen Kopf vor und sein Glied drückt an meine Lippen.

„Mund auf!" schreit er jetzt und hört sich frustriert an. Ich öffne meine Mund langsam und sein Glied gleitet langsam in meinem Mund.

Doch in diesem Moment, wird die Tür hinter mir aufgerissen.

„Boss! Lauren ist bei Jeon! Bei Jeons Sohn Jungkook!"

Jungkook?!

Sofort zieht Play meinen Kopf zurück und bevor ich weiß was passiert, schreit er auf.

„Wie?! Was ist passiert??" Er zieht seine Boxershorts wieder richtig hoch und tritt hinter mich.

„Er hat sie entführt." sagt der Mann kleinlaut und dann höre ich wie Knochen brechen und der Mann voller Schmerz aufschreit.

The Trap // JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt