Kapitel 131

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Wir bewegen uns alle auf zu dünnem Eis.
Obwohl wir verschwinden sollten, bis überhaupt etwas bezüglich der Sache mit Play und Hwang bekanntgeben wird, sitzen wir da und besprechen, wie es mit Ellie und Mel weitergehen wird.

Die Option mit Mel ist das kleiner Übel aber trotzdem würde ich Ellie am liebsten hoch in unsere Zimmer tragen und ans Bett fesseln.
Ich verstehe sie aber ich kann und werde nicht zulassen, das ihr nochmal etwas zustößt.
Sie will Abstand von mir? Wird nachdem sie wieder vollständig heilt, vielleicht nichts mehr mit mir zutun haben?
Das muss ich akzeptieren wenn es soweit ist. Es wird mein Leben zur Hölle machen aber trotzdem kann muss ich ihr zu liebe, damit leben. Womit ich aber nicht leben kann ist, nicht zu wissen wo sie ist und wie es ihr geht.

„..und deshalb, ist Wohnung von Linh  nicht meine."
Mel sitzt mir gegenüber auf der Couch. Neben ihr sitzt, was für ein Wunder, Jimin und lässt sie nicht aus dem Auge.

Mel jedoch, sieht mit festen Blick neben mich. Ellie scheint sie wirklich erst vor wenigen Minuten so richtig bemerkt zu haben, denn sie sieht sie geschockt aber gleichzeitig auch prüfend an.

Während Mel erneut erzählt hat, was für einen Part sie in all dem hier gespielt hat, hat Ellie keinen Ton von sich gegeben.
Sie muss mehr als nur überrascht sein. Ich nehme es ihr aber nicht übel, dass sie sich nicht gefragt hat, wie wir Hwang überhaupt finden konnten. Ohne Linhs Plan und ohne Mels Hilfe, hätten wir es niemals geschafft.

Die Dankbarkeit die wir alle gegenüber Mel empfinden, ist sicher mit de Grund, weshalb wir ihren Vorschlag akzeptieren.

„Wo ist deine andere Wohnung?" Jimin spricht ruhig aber an seinem Blick erkenne ich, dass er angespannt ist.

Ich bin auch angespannt aber mein Gefühlsausbruch von vorhin, hat mir mehr zugesetzt als alles andere. Mein ganzer Körper sowie mein Kopf schmerzen und ich frage mich, ob es je wieder besser wird.

„In der Nähe vom Krankenhaus. Um genau zu sein.. das Seoul National University Hospital."
Sofort ziehe ich die Augenbrauen zusammen und die Wunde an meinem Hals macht sich durch ein schmerzhaftes Ziehen bemerkbar.
Wusste sie deshalb, wie sie was tun musste?
Wohnt sie deshalb dort?..Ist Mel eine Ärztin oder Krankenschwester?

Mein Blick gleitet zu ihren Händen.
Ihre Hände waren ruhig und jeder Griff war richtig.

„Wie in der Nähe?" fragt Jimin und Mel löst erst jetzt ihren Blick von Ellie und sieht zu Jimin.

„Hinter dem Krankenhaus. Vom Krankenhaus aus sind es 10 Minuten zu Fuß."
Ganz sicher arbeitet sie dort.

„Das wäre der letzte Ort, an dem man euch suchen würde." Taehyung spricht ruhig und lehnt sich neben Jimin zurück.

„Was passiert mit uns? Wo bleiben wir?" Hoseok nimmt einen großen Schluck aus seinem Flasche und sieht mich an. Wir wissen alle, dass keiner von uns hier bleiben darf. Dieser Haus ist wie eine große und leuchtend Zielscheibe.

„Ich gehe nicht von Seoul." meine Stimme ist rau und ich höre mich erschöpft an. Das ganz hier und Ellies Worte setzten mir wirklich extrem zu.

„Ich auch nicht." fügt Jimin ohne zu zögern hinzu und Namjoon gibt ein tiefes Brummen von sich.

„Die Gründe dafür sind offensichtlich aber wie sollen wir das organisieren?" seine Frage ist berechtigt und ich reibe mit meiner flachen Hand über meine Stirn.
Es ist mir bewusst, dass wir nicht ewig hier sitzen und darüber diskutieren können. Uns rennt schließlich die Zeit davon, denn wir wissen nicht wie  sich alles entwickeln wird.

„Ihr geht. Egal wohin, Hauptsache weg von hier-"
Jimin unterbricht mich und bringt mich so zum Schweigen.
„Wir zwei gehen zum Haus meines Vaters. Dort kann so schnell und einfach niemand auftauchen und ich habe meine eigenen Wohnung im Obergeschoss."

Jimins Wohnung im Haus seines Vaters. Dort wären wir vielleicht vor allem sicher aber nicht vor meinem Vater. Neben den anderen Bastarden gibst da natürlich auch den Bastard, der sich mein Vater nennt. Ich warte förmlich darauf, dass er Wind von dem ganzen bekommt.

„Mein Vater würde uns finden." Jimin sieht mich an und sein Mundwinkel zuckt nach oben.
„Mein Vater hat mir meinen Rücken bei Dingen gedeckt, die weit aus schlimmer waren."

Sofort weiß ich, was Jimin damit meint und ich erinnere mich daran, dass die Jungs vor dem ganzen hier einen ganz anderen Rolle in ihrem Leben gespielt haben.
Jimin und sein Sexleben, war schon oft ein Grund für die ein oder andere Diskussion aber sein Vater hat ihm aus jeder Situation rausgeholfen.
Er würde uns sicher decken.
Langsam nicke ich und er nickt auch.

„Und die Mädels gehen zu Mel. Das alles muss heute noch passieren und am besten Jetzt." beende ich unseren Plan und wieder nickt Jimin.

„Was wenn ihr uns braucht?" Jin hört sich skeptisch an und Taehyung zuckt mit den Schultern.
„Wir können nicht einfach gehen."

„Ihr müsst. Ganz einfach und wird es zu gefährlich, nehmen wir die Mädels mit und kommen zu euch."
Ich drehe meinen Kopf zu Ellie und begegne ihrem Blick.
„In so einer Situation, nehme ich dich mit und du weichst mir nicht von der Seite."
Ihre Augen schimmern und ihre Lippen spalten sich etwas. Wie gern würde ich meinen Mund auf ihren drücken. Sie sollte die Worte spüren, die ich ihr sagen wollte aber die sie verhindert hat. Worte die für mich fremd waren und die bedeutungslos und sinnlos waren. Doch jetzt sind sie für mich die drei Worte, die bedeutungsvoller und echter nicht sein könnten.
Sie nickt leicht und mein Gesicht nährt sich wie von selbst an ihres.

Mein Lippen sind ihren so nah, dass ich förmlich ihren Duft schmecken kann, doch bevor ich ihre Lippen mit meinen berühren kann, dreht sie ihren Kopf weg und ich halte inne.

„M..machen wir das." Ellie steht auf und wie von selbst steht auch Mel auf.

„Ich kann dir beim Packen helfen." schlägt Mel vor, Ellie nickt sofort und sie verschwinden einfach beide aus dem Wohnbereich.

„Seid ihr euch echt sicher?" Yoongi ist der erster der spricht, seitdem die Mädels weg sind.

„Wir haben keine andere Wahl." sage ich leise und stehe auch auf.

„Jimin, ich werde Mel runterschicken. Schaut ihr bei ihrer Wohnung vorbei und stellt sicher, dass dort niemand ist."

Ohne auf eine Antwort zu warten, laufe auch ich aus dem Wohnbereich und dann die Treppen hoch.

Das Licht im Ankleidezimmer ist an und ich höre ihre leisen Stimmen.

„Ich helfe dir wo ich nur kann."

„Danke aber...ich werde dir keine große Hilfe sein und das obwohl du den Jungs geholfen hast.." Ellie spricht leise und es raschelt immer wieder leise.

„Du musst mir keine Hilfe sein. Werde einfach wieder ganz gesund. Nicht nur körperlich..ich kenne gute Ärzte und auch Psychologen."

Eigentlich sollte ich sie nicht stören, denn sie werden in nächster Zeit viel miteinander zutun haben aber ich will mit ihr sprechen, bevor sie das Haus verlässt und deswegen drücke ich die Tür langsam auf.

The Trap // JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt