Kapitel 17

628 28 1
                                    


Die Worte meiner Mutter sind das, was mich beruhigt aber gleichzeitig auch total beunruhigt haben.

„Ihr wird es nicht anderes gehen. Sie wird auch erst jetzt darüber informiert. Du kannst nichts von ihr erwarten und sie auch nichts von dir. Ihr habt Pflichten die ihr zusammen erfüllen müsst. Alles andere ist dabei egal." das hat sie gesagt und irgendwann hat sich meine Atmung beruhigt.

„Auch Hwang weiß wer du wirklich bist. Alle Söhne von diesen Unternehmern sind bekannt für ihren Lifestyle. Er weiß deshalb, auf was er sich einlässt."  Bei diesem Punkt bin ich mir nicht so sicher.

Manchmal sind die Dinge die man über jemanden hört, nicht so schlimm wie die Realität.

Hwang weiß absolut nicht, worauf er sich einlässt.

„Wieso tut er das? Es ergibt kein Sinn." meine Stimme war kratzig als ich meiner Mutter, diese Frage gestellt habe.

„Es geht nur um seine Firma. Seine Tochter lebt zwar bei ihrem Vater aber sie kennt sich nicht mit dieser Welt aus. Er muss aber die Zukunft sichern."

Also bin ich seine Absicherung?

So plant kein Geschäftsmann. Er macht einen dummen Fehler und mein Vater, ist sich dem total bewusst.

Wenn sich die Tochter nicht auskennt, hat er außer mir wirklich niemanden, der sein Erbe weiterführen könnte.

„Er sichert sich die Zukunft seiner Firma aber nicht seiner Tochter. Sobald er stirbt, kann ich sie also fallen lassen."

Meiner Mutter hat diese Aussage nicht kommentiert. Ihr Blick hat sich kurz auf den Boden gerichtet und dann ist sie aufgestanden.

„Sei nicht zu hart zu deinem Vater." das waren ihre letzten Wort und dann ist sie aus meinem Zimmer.

Und jetzt liegen meine Ellenbogen auf meinen Knien und ich kralle mich mit meiner Händen in meine Haare.

Jeder wird erfahren, dass ich heirate. Danach wird niemand mehr um mich herum so locker sein. Es wird dauern, bis Leute verstehen, dass diese Ehe nicht normal ist.

Allein der Gedanke an eine Ehe macht mich wahnsinnig.
Es verstößt gegen alles, an das ich glaube.

Mein Vater kennt mich und trotzdem erstellt er solche Pläne. Ich weiß nicht, ob ich meinem Vater das alles jemals verzeihen werde und er wird spüren, wie enttäuscht ich bin. Meine Mutter will zwar, dass ich nicht zu „hart" zu ihm bin aber ich war noch nie gut darin, meine Gefühle zu verbergen.

Diese Ehe soll ein Schauspiel werden aber ich bin kein guter Schauspieler.

Ich löse meine Finger von meinem Haaren und stehe auf.

Mit langsamem Schritten laufe ich zur Tür öffne sie und laufe den Flur entlang.

Absolut niemand ist da und sie sollen froh darüber sein. Jeder der mir jetzt unter die Augen kommen würde, wäre in Lebensgefahr.

Meine Lage sorgt dafür, dass ich überfordert mit allem bin und das Letzte was ich brauche, sind Angestellte die mich anstarren um zu erkennen wie ich mich fühle.

Die Treppen und auch das Untergeschoss sind leer.

Meine Beine führen mich zu unseren Bar und ich schnappe mir eine Flasche Whisky.

Im Wohnbereich ist auch niemand und ich schiebe die Terrassentür auf.

Die Luft ist eiskalt und peitscht mir gegen die Haut. Mein aufgerissenen Hemd schützt meinen Oberkörper nicht und ich bekomme eine Gänsehaut.

Die Terrasse ist groß aber der Garten drumherum ist noch größer.

Ich setzte mich auf einer der Stühle an dem Tisch und schließe kurz erneut die Augen.
Mit zittrigen Finger, drehe ich dabei die Flasche auf und führe es zu meinem Mund.

Sobald der Whisky auf meiner Zunge liegt, öffne ich meine Augen und schaue in den bewölkten Himmel.

Ein Schluck und dann noch einer. Es sollte brennen und mein Körper sollte eine Reaktion zeigen aber es passiert nichts.

Ich sollte so lange trinken,bis ich etwas spüre.

Alles um mich herum blende ich aus und kann nur noch an die Worten der letzten Stunden denken.

Langsam nehme ich die Flasche von meinen Lippen und in diesem Moment, werden meine Gedanken durch eine weibliche Stimme unterbrochen.

„Mr. Jeon" Ich stelle die Flasche auf dem Tisch ab und drehe mich um.

Ein Mädchen mit langen  hellen Haaren, einem kurzen schwarzen Kleid und roten High Heels steht an der Terrassentür und sieht zu mir.

Habe ich mittlerweile Halluzinationen? Wirkt der Alkohol doch?

„Ihr Vater hat mich geschickt."

The Trap // JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt