Yoongis POV
Unsere Reise endet in irgend einem der Zimmer im Verbindungshaus.„Willkommen in meinem Reich", sagt Hoseok, nachdem er den Schlüssel hervorgezogen und die Tür aufgeschlossen hat.
Aha, das hier ist also direkt sein Zimmer.
Ich hätte es mir unordentlicher vorgestellt. Hobi scheint ein charakterlich sehr chaotischer Mensch zu sein. Irgendwie cool-chaotisch, aber dennoch chaotisch. Und dass ich sein Zimmer so aufgeräumt vorfinde, hätte ich im Traum nicht erwartet.
Was ich allerdings voraussagen hätte können, ist die Farbenvielfalt in diesem Raum. Genauso bunt und krass wie Hobi ist auch sein Zimmer. Eine Wand ist gelb, die andere grün, sein Sitzsack ist blau, die Bettwäsche violett, die Möbel sind weiß, sein Schreibtischstuhl ist rot...„Ist es okay, wenn ich die Tür abschließe?", fragt er vorsichtig.
Ich runzle die Stirn. „Warum?"
Hobi verdreht die Augen. „Solche Parties enden für das ein oder andere Pärchen volltrunken in fremden Zimmern. Ich habe ein einziges Mal den Fehler gemacht, mein Zimmer nicht abzuschließen während einer Party. Ich kann dir sagen: nie wieder!"
Ich kann mir vorstellen, wie nach so einer Nacht das Zimmer und vor allem das Bett ausgesehen haben mögen und mir läuft es eiskalt den Rücken herunter.„Ich verstehe, dass dir das nicht nochmal passieren soll, aber theoretisch sind wir ja hier, oder? Wenn jemand kommt, kannst du sie doch wieder rausschmeißen", sage ich leise.
Ich komme mit dem Gedanken nicht klar, eingesperrt in einem Raum mit einer mir eigentlich total fremden Person zu sein. Bei der lauten Musik würde mich niemand um Hilfe schreien hören. Geschweige denn, jemand wäre noch in der Lage, mir zu helfen, bei dem ganzen Alkohol oder den Drogen.
„Du hast recht", sagt Hobi lächelnd, „Ich lasse die Tür auf, okay?"
Ich nicke dankbar. Ich hätte wahrscheinlich wieder Panik bekommen, wenn ich den Schlüssel im Schloss gehört hätte. Das war für mich immer das Zeichen, dass gleich etwas sehr Schlimmes passiert. Dass Hoseok darauf verzichtet, weil ich ihn darum bitte, ist doch nett, nicht wahr?Ich schmeiße mich in den Sitzsack und versinke vollständig darin. Ich kann gerade noch meinen Becher Wasser retten, indem ich ihn so hoch halte, wie ich nur kann und davon nichts auf Hobis Sitzsack oder den Fußboden verschütte.
Als Hobi mich so sieht, lacht er laut los.
Es ist nicht so schön wie Jimins Lachen, aber ich stelle fest, dass ich nach kurzer Zeit mitmachen muss, weil es viel ansteckender ist.
„Am liebsten würde ich das fotografieren", japst Hoseok, als er mir den Becher abnimmt und irgendwo hinstellt, um mir dann aufzuhelfen, sodass ich mich richtig hineinsetzen kann.
„Zu spät", sage ich schulterzuckend, muss aber grinsen, weil es einen wirklich animiert mitzulachen, wenn Hobi so glücklich ist.Hobi lässt sich im Schneidersitz auf seinem Bett nieder und lächelt zufrieden.
„So. Ist das nicht viel besser, als inmitten von tausend Menschen und lauter Musik? Is ein viel schöneres Ambiente. Und du traust dich vielleicht, ehrlicher zu sein, wenn wir allein sind."
Ich schnaube.
„Ich soll ehrlich zu dir sein?", frage ich gereizt, „Dann sag ich dir mal, was mich ehrlich überrascht hat. Dein Verhalten gerade."
Hobis Schmunzeln lässt mich meine Augen rollen. Als ich weiterrede, klinge ich amüsierter, als ich sollte.
„Was war das denn gerade?!", rufe ich wild gestikulierend, „Warum hast du das gemacht?"
Hoseok legt lächelnd den Kopf schräg.
„Komm schon, Yoongi, das hab ich dir doch erzählt. Ich wollte dir helfen, den Jungen zu bekommen. Ihn ein bisschen eifersüchtig machen. Und es hat doch geklappt, oder nicht? Er ist uns sogar gefolgt, um zu sehen, was wir machen."
Ich sehe ihn entgeistert an.
„Okay, halt mal. Wobei wolltest du mir helfen?!"
Hobi zwinkert mir zu. „Ich will dir helfen, diesen Kleinen in Weiß zu kriegen", erklärt er.
Ich schüttle schnell den Kopf. „Du spinnst doch", sage ich abweisend, „Wer sagt dir, dass ich was von ihm will?"
Hobi spitzt die Lippen. Dann hebt er die Hand.
„Also, erst einmal hast du die ganze Zeit zu ihm geschaut. Dann, als ich dich drauf angesprochen habe, hast du versucht abzulenken. Du hast sofort Aggressionen bekommen, als ich auch nur angemerkt habe, dass er ziemlich süß ist. Dann hast du eine sehr unglaubwürdige Notlüge ausgepackt. Und dann deine Panikattacke, als ich meinte, du seist schwul..."
Mit jeder Sache, dir er aufzählt, hält er einen Finger mehr in die Höhe.
„Soll ich weitermachen?", fragt er strahlend.
„Nein danke", murre ich. Mir ist jetzt schon klar, worauf er hinauswill.
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Meow! [Yoonmin/Sope]
FanfictionDu entdeckst eines Tages ein dir unbekanntes Wesen; eine Mischung aus Mensch und Katze. Da du ihn aus einer misslichen Lage befreit hast, willst du diesen Hybriden aufpäppeln (und vielleicht auch ein bisschen besser kennenlernen) und nimmst ihn mit...