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Yoongis POV
Ich springe vom Bett und laufe unruhig in Hobis Zimmer auf und ab.

Das kann nicht sein. Das kann einfach nicht wahr sein.

„A-aber um sich zu verlieben gehört doch mehr dazu, als sich nur zweimal zu treffen, oder?!", frage ich verzweifelt.
Hoseok bläst Luft in seine Wangen und lässt diese dann wieder heraus.
„Weißt du", meint er gedehnt, „Das ist gar nicht so einfach. Es gibt für sowas keine Definition. Das ist bei jedem unterschiedlich, Yoons. Ich kenne Leute, die waren erst jahrelang befreundet, bis es gefunkt hat. Andere haben sich zum ersten Mal gesehen und wussten sofort, dass sie füreinander bestimmt sind."

Mir gefriert das Blut in den Adern.
Mir geistert der Moment durch den Kopf, als ich Jimin das erste Mal sah.
Er stand in seinem Garten und hat gelacht, was ich im Vorübergehen mitbekommen habe.
Und sofort war etwas mit mir passiert, was ich nicht zuordnen konnte. Tief in mir hat sich etwas bewegt. Ich fühlte mich ganz anders. Alles war leichter und heller und wärmer. Und ich konnte einfach nicht aufhören, ihn anzusehen. Alles in mir hat verrückt gespielt.
Ich weiß noch, wie verwirrt mich das gemacht hat und ich tagelang über nichts anderes nachdenken konnte.
Aber jetzt, da ich für dieses Gefühl eine Bezeichnung gefunden habe, klingt es gar nicht mehr so unwahrscheinlich.
Könnte das diese ‚Liebe auf den ersten Blick' sein?

Ich schüttle den Kopf, um diese ekelerregenden Gedanken zu vertreiben.
Liebe auf den ersten Blick.
Ich könnte kotzen.
Sowas passiert nur in schnulzigen Büchern oder kitschigen Filmen. Sowas passiert in langweiligen Teenie-Serien oder an klischeehaften High Schools, aber doch nicht in meinem Leben und nicht in irgend einem Hinterhof während des Vorübergehens!

Vielleicht irrt Hobi sich ja doch. Vielleicht ist das alles nur ein Missverständnis und es gibt eine schlimme Krankheit, die Verliebtsein ähnelt.
Ich hätte in jedem Fall lieber diese Krankheit, als mich wirklich verliebt zu haben.

Liebe tut nur weh.
Liebe macht dich kaputt, weil alles ein Ende hat.
Liebe kommt verkleidet als dein Freund, lässt dich gut fühlen und rammt dir dann hinterhältig den Dolch in den Rücken.
Liebe ist eine Bitch.
Liebe raubt dir all deine Kraft und Energie und nimmt dir den letzten Lebenssinn, an dem du noch festhalten konntest.
Liebe ist das Schlimmste, was mir passieren hätte können.
Warum gibt es nur diese dreckige Kraft im Universum, die mir alle furchtbaren Dinge auf den Hals hetzt? Was soll denn das?

Ich denke darüber nach, wie ich herausfinden könnte, ob ich vielleicht einfach nur krank bin.
Möglich, dass Nekos eine Krankheit haben können, die Menschen unbekannt ist.

„Du irrst dich", spreche ich es laut aus, während ich immer noch im Raum hin und her tigere, „Du irrst dich."
Hoseok sieht mich ratlos an. „Ach so?", fragt er überrascht.
„Ja", sage ich überzeugt und bleibe stehen, um ihn anzusehen, „Das ist eine Krankheit. Eine Neko-Krankheit, die ihr Menschen noch gar nicht entdeckt habt."
Hobi hebt die Brauen. „Liebe-ritis", scherzt er.
Ich fauche ihn an und er schweigt verdutzt.
„Alles außer das", rufe ich aufgebracht und fahre fort, unruhig hin und her zu schleichen.

Hobi setzt sich seufzend in den Schneidersitz, während er mir mit den Augen folgt.
„In Ordnung. Du bist aufgewühlt und ich verstehe das", sagt er beruhigend, „Das ist neu für dich und sicher beängstigend. Aber du musst mir kurz vertrauen, okay? Weil nämlich Verliebtsein gar nichts Schlimmes ist. Es sollte etwas Schönes sein. Wenn man verliebt ist, geht es einem richtig gut. Man denkt dauernd an die Person und freut sich darüber. Man zählt die Tage, bis man die Person wiedersieht oder Zeit mit ihr verbringen kann. Man kann nicht aufhören zu grinsen, wenn die Person bei einem ist. Man will, dass er der Person gut geht und..."
„Oh Gott, hör doch endlich auf zu reden", rufe ich alarmiert und bedecke mit den Händen meine Ohren.
Ich höre ihn trotzdem leise lachen.

Meow! [Yoonmin/Sope]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt