Yoongis POV
„Beantworte mir doch bitte eine Frage", sagt Hobi und wippt mit seinem Fuß auf und ab, „Du hast in einem Loch gelebt, wenn überhaupt, hattest zwischenzeitlich gar kein Zimmer, hast auf dem Fußboden geschlafen. Und dann kommst du in diesen Palast und zweifelst immer noch daran, dass manche Menschen gutmütig sind. Spinnst du eigentlich?"Er sitzt auf meinem Bett und lässt staunend seinen Blick durch den Raum wandern, den Kopf in den Nacken gelegt.
Ich habe ihm geschrieben und von meinem gestrigen Tag mit Jimin erzählen wollen, doch er meinte, da würde ich mir die Finger wund schreiben, ich solle ihn lieber anrufen.
Als ich anrief, hat er mich weggedrückt und eine Nachricht gesendet, dass er jetzt keine Zeit hätte.
Es war wieder mal menschlich kompliziert und unübersichtlich, also habe ich ihn kurzerhand zu mir eingeladen.Auch das war wieder unglaublich mühselig, da ich das Menschenmädchen nach der Adresse fragen musste. Die hat mich dann ausgequetscht, wofür ich die Adresse brauche. Ich musste es ihr erzählen, danach gab es wieder eine Therapiesitzung auf ihrer Couch, wobei ich dieses Mal nicht eingeschlafen bin und nun sitze ich hier mit Hoseok in meinem Zimmer.
Ehrlich, wenn es jedes Mal so kompliziert wird, einen Freund einzuladen, dann will ich echt keine haben.
„Hey", antworte ich auf seine Frage, „es tat mir ja auch irgendwo leid." Dann senke ich meine Stimme ein wenig. „Aber Menschen, die einem dahergelaufenen Wesen so ein Zimmer freiwillig abtreten, die müssen doch irgendwelche Leichen im Keller haben oder was?"
Hobis Blick streift meine Deckenbeleuchtung, den Fast-Kronleuchter, und stößt einen anerkennenden Pfiff aus.
„Ich an deiner Stelle würde es lieber hinnehmen und nicht riskieren, der nächste zu sein. Genieß es doch einfach", meint er gedankenverloren.Ich muss grinsen.
Ich hab natürlich nicht erwartet, dass er so geflasht ist, aber seine Reaktion ist schon ansprechend.
Ich weiß ja selbst, dass das hier ziemlich beeindruckend ist. Dass ich meinen ersten richtigen Kumpel damit so faszinieren kann, macht mich schon ein wenig stolz.„Tja, da kann dein oller Sitzsack nicht mithalten, wie?", stichele ich.
„Ich überlege ernsthaft, mein Studium abzubrechen und bei dir einzuziehen", sagt Hobi nachdenklich.
Ich muss lachen.
„Du spinnst doch", sage ich amüsiert, „Wer sagt, dass ich so nett bin wie die Familie und dich aufnehme?"
Hobi grinst und zwinkert mir zu.
„Wenn ich mit all meinen Sachen vor deiner Tür stehen würde, könntest du sie mir vor der Nase zuschlagen?", sagt er ganz ruhig und selbstsicher.
Ich ziehe eine Grimasse.
„So sehr es mich schmerzt, dir diesen Triumph nehmen zu müssen, aber ja. Kein Problem", sage ich schulterzuckend.
Hobi greift sich an seine Brust und legt den Kopf in den Nacken.
„Das Problem", sagt er theatralisch mit gerunzelter Stirn, „ist leider, dass ich es dir zutraue. Min Yoongi, du bist so herzlos. Aber! Das ist okay. Der tragische Held einer tragischen Geschichte muss eben leiden - und wenn es durch die Hand seines eigenen Freundes geschieht."
Ich mustere ihn von Kopf bis Fuß. Jetzt hat er wohl den Verstand verloren.
„Was redest du denn für einen Unsinn?", frage ich verwirrt. So geschwollen hat er sich noch nie ausgedrückt.
Er öffnet die Augen und sieht mich strahlend an.
„Ich übe, will mich für die Theater AG anmelden. Was meinst du, soll ich oder soll ich nicht?"
Ich verdrehe stöhnen die Augen. Ist das sein Ernst?!
„Was habt ihr Menschen nur für dumme Ideen?! Wie unwichtig. Langweilig. Irrelevant", brumme ich.
Hobi schmunzelt. „Ein einfaches ‚ja' oder ‚nein' hätte mir schon gereicht", stichelt er belustigt.
Wieder verdrehe ich die Augen. Dann seufze ich.
„Ja", sage ich nur.
Er legt den Kopf schief und sieht mich fragend an, als hätte er bereits vergessen, was er vor zwei Sekunden gesagt hat.
„Ja", wiederhole ich also genervt, „Geh doch zu dieser komischen AG, mach es."
Er blinzelt verwirrt, dann breitet sich ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht aus und erhellt den ganzen Raum.
„Wie niedlich du bist", sagt er angetan, „Danke!"
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Meow! [Yoonmin/Sope]
FanfictionDu entdeckst eines Tages ein dir unbekanntes Wesen; eine Mischung aus Mensch und Katze. Da du ihn aus einer misslichen Lage befreit hast, willst du diesen Hybriden aufpäppeln (und vielleicht auch ein bisschen besser kennenlernen) und nimmst ihn mit...