Yoongis POV
Möglicherweise war es nicht ganz so schlau von mir, dass ich mit meiner Sexphobie mich in einen jungen Mann verguckt habe, der sich erst noch sexuell ausprobieren und immer neue Sachen entdecken will.
Aber zumindest fragt er vorher nach meinem Okay. Das ist schonmal einiges wert.„Bitte, Yoongi", bettelt Jimin und seine Augen flehen um Erlaubnis.
Ich bin mir unsicher. Ja, ich habe es mit Hobi ‚geübt', ich würde also nicht peinlich reagieren und ich muss zugeben, dass es sich wirklich gut angefühlt hat. Aber es macht mich nervös, dass der kleine, knuffige Junge von Nebenan sich schon jetzt an so etwas ausprobieren will. Ich dachte, das würde eine ganze Weile dauern, bis er sich dazu durchringt.„Möchtest du nicht lieber, dass ich es bei dir mache?", frage ich ruhig. Es ist ein schwacher Versuch, ihn von seinem Vorhaben abzubringen, aber es ist ein Versuch.
Jimin wird rot, gleichzeitig tritt ein gekränkter Ausdruck auf sein Gesicht.
„Natürlich will ich das", meint er verlegen und weicht meinem Blick aus. Er reibt sich mit der Handfläche über den Nacken, als könnte er meine Küsse dort immer noch spüren und würde das Kribbeln, das sie verursachen, wegwischen wollen.
Dann räuspert er sich und sieht mich direkt an.
„Aber ich möchte es noch lieber für dich tun. Yoongi, versuch doch, mich zu verstehen. Ich will dir zeigen, dass ich das auch für dich tun kann, weißt du? Du musst nicht immer die Arbeit bei uns übernehmen, sodass ich mich gut fühle. Du sollst wissen, dass du dich auch gut fühlen kannst, durch mich. Ich will dir beweisen, dass du mir vertrauen kannst."
Ich schweige. Er sagt auch nichts mehr. Ein paar Sekunden sagt niemand etwas.
„D-du kannst mir doch vertrauen?", meint Jimin zögernd, „Du hast das nicht nur so gesagt, sondern es ist wirklich wahr?"
Ich nicke. „Natürlich hab ich das so gemeint. Ich... fange an, dir zu vertrauen."
Er lächelt milde. „Na dann. Sieh es doch als Vertrauensbeweis. Du möchtest wissen, ob du mir Vertrauen entgegenbringen kannst und ich zeige es dir. Ich werde dir nicht wehtun, es wird schön sein. Du musst es nur zulassen."
Ich verdrehe die Augen.
Ja, das Zulassen ist so ziemlich mein Problem.Bei Hoseok war die Vorstellung einfach nur lächerlich und er ist mein Kumpel, also denke ich mir nichts dabei.
Aber Jimin... bei ihm ist es ernst. Wenn alles problemlos läuft, dann habe ich gute Aussichten darauf, mit ihm eine doch sehr lange Zeit meines Lebens zu verbringen. Das macht die Sache einfach schwieriger. Ich hab Angst vor der Verantwortung, die damit einhergeht. Und ich habe Angst davor, was er in Zukunft verlangen könnte. Denn wenn er heute Küsse am Hals üben will, kann es sein, dass er nächste Woche schon viel weiter geht und darauf abzielt, mich ins Bett zu bekommen. Und da bin ich mir mit meinen drei gestörten Persönlichkeiten ausnahmsweise mal einig: das wird nicht passieren, eher wandere ich aus.„Du schubst mich einfach vom Bett, wenn du keine Lust mehr hast oder es sich blöd anfühlt", sagt er liebevoll und betrachtet mein Gesicht genauestens.
Das Kopfkino ist dann doch zu amüsant als dass ich mein Grinsen unterdrücken könnte. Jimin sieht dadurch unglaublich erleichtert aus.
„Du darfst nicht immer so viel nachdenken", sagt der Kleine und tippt sacht gegen meine Stirn, „Das macht dir das Leben schwerer als es ist. Hör doch mal auf dein Bauchgefühl!"
Ich betrachte ihn.
Mein Bauchgefühl... Mein Bauch sagt mir gerade, ich soll diesen unendlich hübschen Menschen aufs Bett werfen, ihn unter mir begraben und mit Küssen überhäufen, bis wir beide keine Luft mehr kriegen.
Wenn ich auf mein Bauchgefühl statt auf meinen Kopf hören würde, wäre hier echt was los.
Ich versuche also, mich weder auf meinen Kopf, noch auf meinen Bauch zu konzentrieren, sondern auf das, was etwa auf halbem Weg in der Mitte liegt: meine Lunge. Und die schreit gerade in einem echt nervtötenden texanischen Cowboy-Dialekt: „Dieser Kerl raubt dir den Atem, also lass es zu, wenn er dir nahe sein will!"Ich verdrehe die Augen.
„Fein, von mir aus", murmle ich ergeben.
Jimins Augen beginnen zu leuchten.
„Wirklich?", fragt er gerührt.
Ich nicke nochmals zur Bestätigung.
„Jap. Aber wehe, du gehst so weit, dass ich dich echt vom Bett schubsen muss", warne ich.
Chim kichert.
„Keine Angst", sagt er, „Soweit wird es nicht kommen. Du sagst mir schließlich, was ich machen soll."
Ich hebe eine Augenbraue. „Ach so?"
Er schmunzelt verlegen. „Weißt du, als ich vorhin sagte, dass es sich für dich mit Sicherheit gut anfühlen wird, war das gelogen. Ich hab's noch nie gemacht und brauch unbedingt Hilfe, ich hab keine Ahnung, was ich tun soll."
Ich verdrehe theatralisch die Augen.
„Auch das noch", jammere ich übertrieben, „Ein Anfänger... Damit kann ich nicht arbeiten."
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Meow! [Yoonmin/Sope]
FanfictionDu entdeckst eines Tages ein dir unbekanntes Wesen; eine Mischung aus Mensch und Katze. Da du ihn aus einer misslichen Lage befreit hast, willst du diesen Hybriden aufpäppeln (und vielleicht auch ein bisschen besser kennenlernen) und nimmst ihn mit...