Yoongis POV
Tatsächlich beweist Jimin guten Geschmack. Also, nicht nur in Betracht auf seine Kleidung und seine Abendbegleitung.
Ich meine hier vorrangig beim Essen.
Auch, wenn es exotisch aussieht, so ist mein Gericht doch beruhigend normal. Und es schmeckt sehr gut. Ich wusste, dass ich mich auf Jiminie verlassen kann.Ich muss mich hier nun einmal selber loben.
Nicht nur, dass ich ihm zu verstehen gegeben habe, dass ich ihm vertraue, sondern auch die Tatsache, dass ich nicht aus Versehen etwas ungenießbares bestellt habe, womit ich mich blamiert hätte, zeigt mir, dass dieser Abend unter einem guten Stern steht.„Was auch immer das ist", sage ich also, um Jimin zu informieren, dass er einen guten Job gemacht hat, „Es ist ganz annehmbar. Danke fürs Aussuchen."
Der Jüngere lächelt glücklich.
„Willst du wissen, was es ist?", fragt er verschmitzt.
„Lieder nicht", antworte ich, „Ich mag es eigentlich noch ganz gern..."
Jimin lacht, mit so einer Ehrlichkeit und Herzenswärme, dass ich aufhöre zu essen und ihn nur anstarre.
Gott, wie bildschön ein Mensch doch sein kann...„W-wie ist deins?", frage ich verlegen, um aus meiner Schwärmerei heraus zu kommen.
Er grinst. „Auch gut, danke."Gerade, als sich der Schleier des peinlichen Schweigens über uns legen will, fällt mir ein, dass er vorhin sehr sentimental geworden ist, als er gemerkt hat, wohin wir gehen.
„Sag mal", spreche ich ihm also vorsichtig darauf an, „Wie kommt es eigentlich, dass dir dieser Laden hier so viel bedeutet? Ich nehme mal an, es ist nicht, weil deine Eltern hier einmal gemeinsam Essen gegangen sind, oder?"
Jimins atemberaubende Augen liegen auf meinem Gesicht. Erst blicken sie nachdenklich, dann angetan.
„Nun ja", sagt er verlegen, „das ist bestimmt kitschig und so... Meine Eltern sind ja aus Asien hierher gekommen. Sie haben eine Zeit lang die Sprache nicht richtig gekonnt und sich abgeschottet. In der ersten Zeit hatten sie viel mit dem Haus zu tun und konnten nie richtig ankommen, weil alles so neu war. Zwischenzeitlich haben sie daran gezweifelt, ob es die richtige Entscheidung war, weil sie auch nicht mehr so viel Zeit füreinander hatten."
Ich kann in seinen Augen sehen, wie sehr ihn das schmerzt. Ich frage mich, warum. Vielleicht ist er hier glücklich, deshalb ist es ihm unverständlich, warum sie nicht hier sein wollten.
„Jedenfalls hatten sie die Idee, wieder auf Dates zu gehen, um sich nicht voneinander zu entfremden. Und ihr erstes Date war hier."
Er blickt verlegen auf den Tisch und seine Fingerspitzen spielen mit der Tischdecke.
„Das eine Date hat gereicht. Es hat direkt gefunkt, als wären sie wieder frisch verliebt", meint er leise, „Sie haben stundenlang geredet, bis das Restaurant nachts zugemacht hat und unter anderem kamen sie an diesem Abend in diesem Restaurant zu dem Schluss, dass sie Kinder wollen."Schweigend höre ich ihm zu.
Mama und Papa Park haben also an diesem Ort beschlossen, so ein wundervolles Wesen wie Jimin in die Welt zu setzen. Dafür bin ich ihnen echt dankbar.
Und jetzt weiß ich auch, wieso Jimin diese Rührung gepackt hat. Hier wurde er quasi geplant. Ohne dieses Restaurant gäbe es vielleicht weder ihn noch seine Schwester, weil sich die Eltern auseinandergelebt hätten.„Das ist eine schöne Geschichte", sage ich leise.
Jimin scheint immer noch verlegen, doch bei meinen Worten schmunzelt er.
„Es ist vor allem seeehr schmalzig", lacht er schüchtern, „Du musst nicht so tun, als würdest du es mögen."
Ich sehe ihn verwirrt an. „Wieso sollte ich das tun?", frage ich.
Jimin mustert mich und gluckst dann leise. „Stimmt schon", gibt er zu, „Du sagst immer, was du denkst."
Ich nicke. „Eben. Und ich fand's ne süße Geschichte. Kann man mal erzählen."
Jimin lächelt scheu und nimmt sein Besteck wieder auf.Ich denke über die Story nach.
Was erhofft er sich dadurch?
Vielleicht will er mit mir auch hier sitzen und reden, bis das Lokal schließt. Gut, wir werden definitiv keine Kinderpläne schmieden, aber er will vielleicht, dass wir uns genauso annähern wie seine Eltern.
Ich denke, dass ich das möglich machen kann.
DU LIEST GERADE
Meow! [Yoonmin/Sope]
FanfictionDu entdeckst eines Tages ein dir unbekanntes Wesen; eine Mischung aus Mensch und Katze. Da du ihn aus einer misslichen Lage befreit hast, willst du diesen Hybriden aufpäppeln (und vielleicht auch ein bisschen besser kennenlernen) und nimmst ihn mit...