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Yoongis POV
Jimin sitzt noch immer auf meinem Schoß, dicht an mich gekuschelt. Ich spüre seinen warmen Atem an meinem Hals und fühle mich zuhause.
Ich schließe die Augen und konzentriere mich auf seine regelmäßigen Atemzüge, auf das Heben und Senken seiner Bust, welches ich an meiner eigenen spüren kann und auf seine kleinen Hände, die sich zögerlich um meinen Nacken legen.

„Es ist mir... peinlich, das jetzt zu fragen", nuschelt er in meinen Pulli, „aber... wenn ich das richtig verstanden habe, wirst du mich nie wieder so berühren, wie du es mal getan hast? Das war... Das war dann wohl ein Ausrutscher, hm? O-oder die Küsse an meinem Hals..."
Ich schmunzle. Er klingt wirklich traurig darüber.
„Das habe ich nicht gesagt", antworte ich gelassen, „Das hat gewissermaßen Spaß gemacht, also... darauf wirst du wohl nicht verzichten müssen."
Spinne ich oder hat er gerade vor Erleichterung aufgeatmet?!
„Wenn es um solche... Kleinigkeiten geht", fahre ich fort, „dann ist das in Ordnung. Ich meine... Ich mag es, das für dich zu tun, also ist das für mich okay. Und außerdem gefällt es dir wohl, also schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe."
Er vergräbt sein Gesicht in meiner Schulter; wahrscheinlich ist er rot geworden, weil ich treffend erkannt habe, dass es ihm gefällt, wenn ich ihn verwöhne.
„Oder sowas wie das hier halt", erkläre ich weiter, „Das ist in Ordnung. Das ist... schön."
Es hat mich Überwindung gekostet, das auszusprechen und trotzdem hebt er den Kopf und sieht mich an, als würde er mir nicht glauben. Ich verdrehe die Augen.
„Guck nicht so. Es geht mir nicht um die Nähe, die ich nicht will, Jimin", sage ich genervt, „Ich habe festgestellt, dass ich dir nicht nicht nahe sein will, wenn du verstehst, was ich meine. Ausnahmsweise möchte ich Nähe zu jemandem und das bist du. Und Kuscheln kann wirklich okay sein. Mit dir zum Beispiel."
Er kichert. „Ist mit dir auch nicht schlecht", sagt er neckend.
„Vielen Dank auch", sage ich augenrollend.
Jimin lässt seine Unterarme auf meine Schultern sinken und klopft mit den Handflächen leicht auf meinen Rücken.
„Aber ich verstehe schon", sagt er, „Du hast kein Problem mit Nähe zu mir - nicht mehr. Es ist... der Akt, der das Problem ist. Richtig?"
Ich nicke.
„Kuscheln, Küsse, Bisse wenn du drauf stehst - das ist alles kein Problem. Vielleicht hab ich sogar irgendwann so viel Vertrauen zu dir, dass ich dich anfassen oder dir Blow Jobs geben kann", sage ich. Und obwohl ein wichtiges Thema und eine ernste Stimmung vorherrschen, lassen mich Jimins feuerrote Wangen und sein mir ausweichender Blick schmunzeln.
„Ich würde eine Menge für dich tun", sage ich, „Aber ich werde mich nicht ausziehen, ich werde mich nicht von dir befriedigen lassen und schon gar nicht werden wir jemals Sex haben."

Jimin schweigt.
Ich will nicht, dass er schon wieder denkt, dass es an ihm liegt, also setze ich noch hinterher: „Das hat nichts mit dir zu tun, Jiminie, du bist ein Engel. Es ist... größtenteils wegen meiner Vergangenheit. Wie eine Blockade in meinem Kopf. Ich kann es dir nicht erklären, es ist nur..."
Doch er nickt. Er nickt mit dem Kopf, den Blick entschlossen auf mich gerichtet.
„Du musst es nicht erklären", sagt er gefasst, „Es ist in Ordnung. Wenn das deine Bedingung ist, um irgendwann mit mir eine Beziehung führen zu können, dann bin ich einverstanden."

Mir fällt die Kinnlade herunter.
Wow.
Das ging schnell.

„Du bist dir sicher?", frage ich verwirrt. Dafür, dass es ihn gerade so fertig gemacht hat, hat er diese Sache ganz schön schnell hinter sich gelassen.
Doch Jimin nickt, mit dem überzeugtesten Gesichtsausdruck, den ich jemals von ihm gesehen habe.
„Ja, ganz sicher", sagt er ernst und hebt entschlossen das Kinn, „Das nehme ich in Kauf. Kein Problem." Sein Kopf senkt sich wieder ein Stück, als er kleinlaut hinzufügt: „...wenn du mir versicherst, dass es nicht daran liegt, dass ich irgendwas an mir habe, das dich so entscheiden lässt..."
„Sooft du willst, Kleiner", sage ich gelassen, „Ich überzeugt dich schon noch, dass du perfekt bist."
Er kichert und gibt mir einen leichten Klaps auf den Hinterkopf.
„Damit macht man keine Scherze", sagt er verlegen.
„Ich scherze nicht", sage ich ehrlich.
Er lächelt süß und bringt mich dazu, ihn auffressen zu wollen.
„Also... wenn du sagst, dass es nicht an mir liegt, dann vertraue ich darauf, dass du mich nicht anlügst. Und wenn es bedeutet, keinen Geschlechtsverkehr, dann bedeutet es das eben." Er wirkt plötzlich selbst darüber erschrocken, dass er das böse G-Wort wirklich in den Mund genommen hat. So putzig...
„Aber", fügt er schnell hinzu, „das Wichtigste ist ja nicht... das. Das Wichtigste ist für mich, dass ich die Chance habe, dich an meiner Seite zu wissen. Und um das zu bekommen, würde ich auf vieles verzichten. Da ist es nicht so bedeutungsvoll, wenn wir nicht miteinander schlafen."
Ich lasse meine Hand vorsichtig durch seine Haare fahren und er schließt genießerisch seine Augen.
„Denkst du nicht, dass es dir irgendwann langweilig wird, ohne Sex?", hake ich nach.
Er schüttelt leicht den Kopf.
„Ich hab es bereits mein ganzes Lebens ohne das ausgehalten", seufzt er und öffnet die Augen wieder, „Dann wird es wohl nicht so schwer, es weiterhin so zu halten. Immerhin weiß ich nicht, was mir da entgeht, das macht es leichter, darauf zu verzichten."
Ich nicke, weil ich verstehe.

Meow! [Yoonmin/Sope]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt