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Yoongis POV
„Das hätte ich ja nie gedacht!", platzt es aus Hoseok raus, „Jimin hat den ersten Schritt gemacht? Er hat gesagt, er hat Gefühle für dich und dann hat er dich geküsst?! Alles an einem Abend?!"
Ich beiße die Zähne zusammen und lächle grimmig.
„Wenn du noch lauter redest, dann weiß es bald die ganze Stadt", sage ich bedrohlich leise, um ihn einzuschüchtern. Aber es klappt nicht, denn Hobi lächelt nur vergnügt und wippt auf meinem Bett auf und ab.
„Also ja", grinst er.

Ich würde ihn ja gern anfauchen, dass ihn das gar nichts anzugehen hat, aber ich kann nicht. Er sieht so gut gelaunt aus. Er strahlt und rechnet sich im Kopf wahrscheinlich schon aus, wann er die Hochzeitseinladungen schreiben darf.
Irgendwie gibt mir das ein angenehmes Gefühl im Bauch.
Er nimmt Teil an meinem Leben. Er ist da, er will mich mit diesen neuen Gefühlen, die ich habe, nicht allein lassen. Er lässt mich darüber reden. Er lässt es mich verarbeiten, verstehen. Er unterstützt mich und bremst mich nicht aus. Er ist einfach ein guter Freund.

Diese Erkenntnis lässt mich lächeln.
Ja, er ist ein Freund. Ein richtiger Freund.

Ich lache auf, weil er mich so gespannt ansieht.
„Was ist?", frage ich amüsiert.
Hobi grinst. „Du lächelst", sagt er, „Das ist einfach schön."
Ich seufze.
„Hobi", sage ich und sehe ihm in die Augen, „Du bist in Ordnung. Du bist manchmal ne Nervensäge - aber ein guter Mensch."
Überrascht blinzelt mein Gegenüber, schaut mich für eine Sekunde ungläubig an. Dann breitet sich ein riesiges Grinsen auf seinem Gesicht aus.
„Aaw, danke Kumpel! Du wirst ja richtig zutraulich...! Pass auf, dass Jimin dich nicht komplett zähmt, wäre ja langweilig." Er lacht leise.
Ich zucke mit den Schultern.
„Ich wollte dir das einfach nur mal sagen, klar? Bild dir nichts drauf ein."
Hobi schmunzelt. „Und das hat auch sicher überhaupt nichts damit zu tun, dass Jimin und die Tatsache, dass ihr euch näher gekommen seid, dich gefühlsduslig macht", meint er keck.
„Halt die Klappe", sage ich nur, um meine Verlegenheit zu überspielen. Shit, für ihn bin ich wirklich ein offenes Buch...!

Doch er zeigt nur sein herzförmiges Lachen und schließt mich in seine Arme. „Ich freu mich so für dich", sagt er glücklich und seine gute Laune ist leider ziemlich ansteckend.
Ich befreie mich aus seiner Umarmung, aber ich kann nicht aufhören zu grinsen. Ja, der Kuss geht mir nicht mehr aus dem Kopf und so strahle ich mit Hoseok um die Wette.

„Und?", fragt mein Gegenüber, „Nun erzähl schon. Kann er gut küssen?"
Mir fällt die Kinnlade herunter.
„D-das hat dich überhaupt nicht zu interessieren", sage ich empört.
Hoseok lacht auf und deutet mit dem Zeigefinger auf mich. „Erwischt", sagt er, „Wenn die Kratzbürste zum stotternden Schmusekätzchen wird, dann war der Tänzer ein begnadeter Küsser. Hab ich recht?"
Ich kneife die Lippen zusammen. Dann atme ich ergeben auf.
„Gott Hoseok", sage ich leise und werde direkt wehleidig, weil ich Jimin bereits vermisse, „diese Lippen... Verflucht, er hat mich süchtig danach gemacht..."
Hobi kichert. Er sieht mich zufrieden an.
„Das nächste Mal ergreifst du die Initiative", bestimmt er.
Mir gefriert das Blut in den Adern. „Wieso?", frage ich, „Was, wenn er das nicht will?"
Hobi lächelt nur und schüttelt den Kopf. Er legt seine Hand auf meine Schulter und sieht mich fest an.
„Yoons, mach dir nicht immer so viele Sorgen. Kopf aus, Herz an, hm?", meint er aufmunternd, „Du tust es einfach. Als Revanche, dass er dich auch einfach so geküsst hat. Und vertrau mir. Er wird sich nicht dagegen wehren."

Mein Schwanz peitscht aufgeregt hin und her. Ich bin noch nicht überzeugt.
Ich will ihn nicht bedrängen. Genauso wenig wie er mich zu Sachen zwingen will, will ich ihn zu nichts drängen. Das war unser unausgesprochenes Einverständnis. Ich will nicht zu schnell alles auf eine Karte setzen.

Aber gottverdammt... dieser Kuss... diese himmlischen Lippen...
Ich will es. So sehr.
Allein der Gedanke daran, ihn einfach zu küssen, wenn wir das nächste Mal allein sind, lässt mich komplett durchdrehen.
Ich stelle mir vor, wie ich Jimin gegen eine Wand drücke, was ihn zum Wimmern bringt. Ich bekomme eine Gänsehaut. Dieses Geräusch habe ich immer noch ganz genau im Ohr. Es gibt kaum etwas Köstlicheres als dieses Geräusch. Ich male mir in Gedanken aus, wie meine Hand sein Kinn packt und mein Mund den seinen erobert und er mich anfleht, nicht aufzuhören...

Meow! [Yoonmin/Sope]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt