Meow! [Yoonmin/Sope]

~104 🐾

Yoongis POV
Langsam, ganz langsam, komme ich wieder zu Bewusstsein.
Aufwachen würde ich das, was ich hier mache, noch nicht nennen.

Boah. Wa für 'ne Nacht.

Ich weiß jetzt glaube ich, was Hangover für eine Bedeutung hat. Alkohol bis man kein Land mehr sieht. Verrückte Sachen machen mit Leuten, die man nicht einmal kennt. Über Dinge reden, über die man sonst nicht reden würde. Ausgezeichnete Stimmung.
Alles ist irgendwie witzig, egal wie dumm es im nüchternen Zustand sein mag.
Ich glaube, ich habe mit jemandem angestoßen, der Mark hieß und der mir eine Garage vermieten wollte. Hab ich das Angebot angenommen? Das wäre echt dumm. Ich hab nicht einmal ein Auto.
Alles in allem ein ziemlich geiler Abend!

Ich öffne blinzelnd die Augen.
Gleißendes Licht begrüßt mich. Igitt.
Das einzige, was ich noch zu Gesicht bekomme, ist Hoseoks bewegungsloser Körper neben mir. Dann sprengen fiese Kopfschmerzen mein Bewusstsein, als würden zig Presslufthammer in meinem Kopf erstmal jegliche Gehirnwindungen nachziehen.
Mit einem schmerzvollen Ächzen klappe ich meine Augen wieder zu.
Was soll das denn jetzt?
Meine Glieder fühlen sich schwerer an als sonst. Ich habe nicht die Motivation, mich zu rühren. Außerdem habe ich ein Gefühl, als müsste ich meinen Magen leeren, aber nicht wie normal, sondern durch den Dienstboteneingang. Dieses flaue Gefühl gefällt mir nicht. Und wirklich Lust auf Kotzen hab ich auch nicht, immerhin mag ich mich gerade keinen Millimeter bewegen.

Ach du Scheiße. Ich korrigiere mich: jetzt weiß ich, was Hangover für eine Bedeutung hat. Ich fühle mich echt wie mal eben über ne Wäscheleine gehängt und vergessen.

Ich versuche, irgendwo in meinen verschwommenen Erinnerungen die Ursache für mein Unwohlsein zu finden. Aber alles, woran ich denken kann, ist komischerweise, wie der ganze Pub sich an die Schultern gefasst hat und im Gänsemarsch grölend über den ganzen Campus gezogen ist, um am Ende der Nacht alle in ihren Wohnungen abzuladen.
Sie sangen alle ein und dasselbe Lied... Irgendwie über Nudeln mit italienischer Hackfleischsoße, die Löcher aus Käse fliegen lässt, sobald sie losgeht. Menschen sind einfach sonderbar.

Ich wage doch noch einmal ein Blinzeln.
Gottverdammt, es ist wirklich viel zu hell. Die Kopfschmerzen bedanken sich fürs Futter.
Hilfe, wie soll ich in dem Zustand nach Hause kommen?

Ich betrachte Hobi, während er friedlich schläft. So sieht er so aus, als könnte er mich nach Hause bringen. Aber wer weiß, in wachem Zustand geht's ihm wahrscheinlich nicht viel besser als mir.
Moment, warum ist er oben ohne?
Er liegt auf dem Bauch, den Kopf in meine Richtung gewandt, die Arme unter den Kopf gestützt. Die Decke ist etwas heruntergerutscht und so kann ich seine nackten Schultern und Rücken sehen.
Ein prüfender Blick an mir hinunter verrät mir, dass ich noch alles anhabe, womit ich hergekommen bin.
Das hätte mich ja jetzt auch stark gewundert.

Wie ich ihn da so liegen sehe, schweifen meine Gedanken ab.
Wie wäre es wohl, wenn Jimin das erste Mal oben ohne neben mir aufwacht?
Er ist schon einmal neben mir aufgewacht und da dachte ich, dass das nicht zu toppen wäre. Was das mit meinem Herzen angestellt hat... Unfassbar.
Aber wenn ich mir ausmale, dass mich gleich morgens beim Aufwachen nebst seinem perfekten Gesicht auch noch seine drahtigen Muskeln begrüßen - ohne, dass mir Kopfschmerzen das versauen Bitteschön! -, dann bin ich im siebten Himmel.
Dabei fällt mir ein, dass ich Jimin noch nie oberkörperfrei gesehen habe. Ich konnte es manchmal erahnen, weil er gern so hautenge oder durchscheinende Klamotten trägt. Aber so wirklich konnte ich ihn noch nicht bewundern.
Wäre es seltsam, es sich vorzustellen, wie er ohne Shirt aussieht?
Schon, oder? Ich darf Hobis Kissen nicht vollsabbern, das wäre mega peinlich.
Aber allein der Gedanke daran, dass der Gedanke verboten ist, macht den Gedanken noch verlockender. Ich bin hier auch nur ein Opfer der Umstände. Wenn er so unfassbar gut aussieht, was soll ich denn machen? Ich bin jetzt in einer Beziehung mit ihm. Ich darf das. Ich darf schmachten und mir seinen Körper vorstellen. Solange ich außerhalb dieser Vorstellungen keinen Blödsinn anstelle, ist doch alles okay.
Dann wollen wir mal: Seine Haut ist wahrscheinlich blass und spannt sich über den perfekt proportionierten Muskeln. Man kann sicherlich jedes Muskelpaket genau sehen. Nicht nur an seinem Bauch, sondern auch an seinen Armen, seinen Schultern, den Rücken hinab...