~74 🐾

102 8 5
                                    

Yoongis POV
Jimin hat mich auf die Wange geküsst und ist dann sofort verlegen geworden.
Dieser Mensch ist so rein und unberührt... Würde er sich überhaupt trauen, mich nochmal zu küssen?
Wenn er bei einem Kuss auf die Wange schon so dermaßen verlegen wird, kann ich ihn doch nicht einfach so richtig küssen.

Aber ich will es so sehr...

Wenn ich daran denke, dass Jimin mir gerade so nah ist... dass er sich an mich schmiegt... dass sein wunderhübsches Gesicht mit diesen perfekten Lippen an meinem Hals liegt...
Ich muss aufpassen, nicht zu sabbern.
Mein Geist verlangt nach ihm, nach seiner Schönheit und Sanftheit.
Aber sag das mal meinem Körper. Ich bin total angespannt, nervös. Er ist eben ein Mensch, der zwar gutaussehend und zärtlich ist, aber eben immer noch gleichzeitig ein Mensch, der mir gerade unverschämt nahe ist. Alles in mir wehrt sich gegen diesen Gedanken.

„Jimin", sage ich leise und er hebt den Kopf. Als er merkt, wie sehr er mir auf die Pelle gerückt ist, zieht er sich schnell zurück und setzt sich neben mich aufs Bett, dieses Mal sehr viel weiter weg.
Jetzt erst merke ich, dass ich direkt seinen warmen Atem an meiner Haut gespürte habe - und nun, da er fehlt, ist die Stelle kalt und leer. Ich bekomme eine Gänsehaut.

„Kann ich dich was fragen?", fahre ich unbeirrt fort.
Der Kleine nickt. Er sieht mich aufmerksam an, während er mit seinen Fingern herumspielt.
„Wieso sitzt du so weit weg? Du kannst ruhig etwas näher kommen", sage ich verlegen, weil er ziemlich viel Abstand zu mir gelassen hat, „Ich beiße dich schon nicht."
Jimin kichert und rutscht zu mir, legt seine Beine über meine Oberschenkel und sieht mich fragend an.

Mein Kopf dreht durch.
Warum tut er das? Will er mich daran hindern, zu fliehen? Will er, dass ich ihm nicht entkommen kann?
Mein Verstand will mir sagen, dass er das nur macht, weil er Körperkontakt sucht und Nähe braucht.

„Du meinst", ergänzt er, „nicht schon wieder."
Ich runzle die Stirn. Das wüsste ich aber.
„Wann hab ich dich denn jemals gebissen?", frage ich skeptisch.
Jimins Gesicht wird tiefrot.
Er hebt langsam seine Hand und legt seinen Zeigefinger auf seinen Hals.
„Da", haucht er, „Letztes Mal. Ich kann es immer noch spüren..."

Oh.
Ja richtig.
Ich erinnere mich.

Ich will ihm einerseits nicht zu nahe treten, weil er ja nicht ganz so viel Erfahrung hat und sich da erst einmal reinfinden muss, nehme ich an. Außerdem ist da immer noch ein ganz kleiner Teil von mir, der keinen Menschen jemals wieder anfassen geschweige denn anschauen will.
Aber ich kann nicht anders.
Ich will ihn so sehr bei mir haben. Auch, wenn es irre klingt, aber ich, der ja Menschen verabscheut wie nichts auf dieser Welt, will diesem Menschen nahe sein. Ich will ihn berühren, ich will ihn küssen, ich will ihm Lust verschaffen - und zwar nicht, weil er es von mir verlangt, sondern weil ich es für ihn möchte. Weil ich das Bedürfnis habe, ihn so etwas fühlen zu lassen. Das ist auch für mich komplett neu.
Ich will ihn komplett.
Ich habe Angst, aber ich will ihn komplett.

Also lege ich meinen Zeigefinger neben seinen, auf seine unglaublich schöne Haut und sehe ihm fest in die Augen.
„Da?", frage ich ruhig.
Er nickt nur.
„Genau da?", hake ich nach und beginne, mich langsam zu seinem Hals hinunter zu beugen.
„Yoongi...", haucht er. Sein Finger rutscht ein Stück hinunter, weil seine Hand zittert. Ich hoffe, nur vor Aufregung, nicht vor Schiss.
Ich umfasse vorsichtig sein Handgelenk und ziehe seine Hand weg.
„Genau da?", flüstere ich erneut, warte aber seine Antwort nicht ab.
Ich lege leicht meine Lippen auf die Stelle an seinem Hals, auf die er gedeutet hat. Ich verteile dort ein paar kleine, feuchte Küsschen, die Jimin ein leises Wimmern entlocken.
Herrlich! Das könnte ich den ganzen Tag hören!
Ich kann mir das Grinsen nicht verkneifen, als ich für den Bruchteil einer Sekunde meine Zungenspitze über seine Haut fahren lasse und sofort spüre, wie er die Kontrolle vollständig abgibt.
Statt seine Schultern hochzuziehen, legt er jetzt sogar den Kopf in den Nacken, um mir mehr Raum zu geben.
Statt seine Laute zu unterdrücken, seufzt er sie leise in mein Ohr.
Seine Hand fährt in meine Haare. Ich liebe dieses Gefühl.
Noch ein paar Küsse auf seiner empfindlichen Haut, die ihm wohlige Töne entlocken. Dann richte ich mich wieder auf und sehe in sein Gesicht.

Meow! [Yoonmin/Sope]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt