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Yoongis POV
Um das Thema zu wechseln, ihn aber nicht von mir zu entfernen, räuspere ich mich leise. Sofort liegt sein Blick auf mir, was mich zum Schmunzeln bringt.

„Du musst aufhören, so viel Zeit mit deinem Hund zu verbringen", scherze ich, „Ihr werdet euch immer ähnlicher."
Jimin schnaubt überrascht.
„Wie darf ich das verstehen?", fragt er perplex.
Ich grinse.
„Na ja, ich atme einmal anders und habe sofort deine Aufmerksamkeit. Und den Blick hast du definitiv auch von ihm."
Jimin rutscht ein Stück näher zu mir, süß lächelnd.
„Aw", sagt er gerührt, „Meinst du intelligent und unwiderstehlich?"
Ich hebe eine Augenbraue.
„Eher treudoof und anhänglich", sage ich amüsiert.
Jimin plustert seine Wangen auf und lässt empört meine Hand los, um mich vor die Brust zu stoßen.
„Gemeinheit", mault er, als ich auch noch über sein Verhalten lachen muss.
Er verschränkt die Arme vor der Brust und rutscht weiter von mir weg, dreht mir sogar demonstrativ den Rücken zu.
Ich muss seufzen.
„Hey, das war in einer positiven Art und Weise gemeint", versuche ich, die Wogen zu glätten.
Jimin funkelt mich über die Schulter kampflustig an.
„Wie kann man denn ‚treudoof' positiv meinen?", fragt er provokativ.
„Indem... äh... In einer Weise, die meint, dass es niedlich ist", sage ich stockend. Ich hab keine Ahnung, wie ich meine Worte entkräften soll, ohne sie zurück zu nehmen, aber auch ohne alles noch schlimmer zu machen.
So wie Jimin guckt war ‚niedlich' auch nicht das richtige Wort. Ah shit.
„Niedlich", sagt er in einer Seelenruhe, die mir unheimlich vorkommt. Oh-oh.
„Niedlich", wiederholt er schnaubend.
Warte mal, also das Schnauben könnte jetzt aber auch ein Lachen gewesen sein.

Tatsächlich fängt er keine zwei Sekunden später an, los zu lachen. Er schmeißt sich auf mich vor lauter Lachen, aber weil ich nicht schnell genug reagieren und ihn festhalten kann, landet er auf dem Bett. Ich beobachte ihn, wie er sich dort kringelt.
War es etwas, was ich gesagt habe? Lacht er vielleicht über meinen Gesichtsausdruck, als ich dachte, er würde gleich explodieren?
Was auch immer es ist, das ihn so zum Lachen bringt, ich freue mich insgeheim darüber.
Ich weiß nicht, wann ich Jimin das letzte Mal so sehr hab lachen sehen. Aber es hat mir gefehlt.
So unbeschwert, so rein, so befreit...
Ich fühle mich schwerelos. Mein Herz hüpft im Takt seines Kicherns. Meine Sorgen und Zweifel sind vergleichbar mit Jimins Augen - nicht mehr zu sehen. Das warme Gefühl in mir bringt mich zum Aufatmen. Mir geht es gut, wenn ich Jimin so glücklich sehe.
Er hält sich den Bauch, vielleicht fängt er schon an, Seitenstiche zu bekommen.
Jetzt mache ich mir doch tatsächlich Sorgen.
Ach, was eine einzige Person mit dir anstellen kann...

„Jimin?", frage ich also etwas zögernd, weil ich ihn zwar nicht unterbrechen will (dazu bin ich zu egoistisch und will dieses Engelsgeräusch noch genießen), aber trotzdem habe ich seit einer gewissen Zeit nicht mehr gesehen, dass er überhaupt noch Luft holt.
Der Junge kriegt sich wieder ein, zumindest ein bisschen.
Nach einer Weile richtet er sich sogar wieder auf und fährt sich breit grinsend durchs Haar.

„Kann es sein", sagt er, immer noch so vergnügt und rutscht so nah an mich heran, dass ich seinen Beckenknochen an meiner Hüfte spüren kann, „dass du versuchst, deine Beleidigung abzuschwächen, weil du Angst hast, dass ich es mir doch anders überlege?"
Ich spüre seinen Atem an meinem Hals, kurz darauf stupst seine Nasenspitze meinen Hals an. Ich halte die Luft an. Er ist mir ziemlich nah. Ich traue mich nicht, auch nur einen Muskel zu rühren.
„Hm?", fragt er mit süßlicher Stimme, „Du versuchst hier, mich zu beschwichtigen, weil du denkst, dass ich sonst meine Meinung bezüglich unserer möglichen Beziehung ändere, oder? Dass ich dich nicht mehr will, wenn du so gemein bist?"
Seine Lippen berühren meinen Hals.
Ich muss mich schwer zusammenreißen, um nicht zu zucken, weil er es nicht direkt angekündigt hat. Ich habe mir sowas zwar schon gedacht und immerhin hab ich ihm erlaubt, das ohne Vorwarnung zu dürfen. Aber es ist immer noch ein wenig ungewohnt.
Ich schließe die Augen und versuche, mich an dieses berauschende Gefühl zu gewöhnen.
„Sag schon", kichert Jimin und verteilt viele kleine Küsschen auf meiner Haut, „Du hast Sorge, dass ich dich ablehne, weil du manchmal so bissig bist."
Ich spüre, wie er sein Kinn auf meiner Schulter ablegt und öffne die Augen. Als ich vorsichtig zu ihm herunter schiele, sehe ich, dass er mich mit großen, unschuldigen Augen anschmunzelt.
Ich seufze frustriert.

Meow! [Yoonmin/Sope]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt