~8 🐾

393 28 5
                                    

Ich höre das Geräusch unserer sich öffnenden Haustür.
Der Hybrid neben mir versteift sich dramatisch.
„Alles in Ordnung", sage ich leise zu ihm, „Das sind meine Eltern. Es wird alles gut, versprochen."

Als ich mich aufrichte und er ebenfalls Anstalten macht, aufzustehen, sehe ich mich verwirrt zu ihm um. „Nein, du kannst sitzen bleiben. Mach dir keine Sorgen. Ich hole sie her, wenn das okay ist?" Er schluckt, dann nickt er. Ich lächle. „Beruhig dich. Hab keine Angst. Und überlass mir das Reden, hm?" Ich zwinkere ihm zu, er runzelt die Stirn.
„Verstehst du? Weil du ja eh nicht re-... Ach, weißt du was? Vergiss es."
Ich lächle ihm noch einmal freundlich zu, bevor ich das Wohnzimmer verlasse.

„Schatz! Du bist ja schon hier!", ruft meine Mutter überrascht. „Hey Mom", sage ich ergeben, als sie mich an sich drückt und mir einen Kuss auf den Kopf drückt. Verdammt, langsam werde ich definitiv zu alt dafür!
Plötzlich hält sie mich auf Armlänge von sich weg. Sie fährt sich durch das hellbraune, schulterlange Haar und sieht mich mit ihren blauen Augen besorgt an. „Du wolltest mit uns etwas besprechen?"
Ich sehe mich hilfesuchend um. „Papa...?"

Der kommt sogleich aus der Küche, als nach ihm rufe. Wahrscheinlich hat er das Essen, von dem sie gesprochen haben, in die Küche gebracht. Lachend fasst mein Vater seine Frau an den Schultern und sie lässt mich los.
„Beruhig dich, Liebling. Es wird schon nichts allzu Schlimmes sein, nicht wahr?" Er sieht mich prüfend an und schiebt lachend seine Brille hoch, als ich die Augen verdrehe.
„Natürlich nicht", murmle ich. Schlimm ist der Hybrid ja wirklich nicht...
„Also, gehen wir doch ins Wohnzimmer und bereden das Ganze", schlägt mein Vater vor. Ich hebe erstaunt die Brauen. Wow. Dass es so einfach wäre, die beiden ins Wohnzimmer zu locken, hätte ich nicht gedacht. Aber so schnell darf das nicht gehen. Ich muss sie erst darauf vorbereiten, was sie dort erwartet. Oder besser gesagt, wer.

„Nein! Wartet!", rufe ich, als die beiden sich schon in Richtung Wohnstube zu gehen.
Sie tauschen einen Blick aus, das sehe ich genau, dann drehen sich gleichzeitig langsam zu mir um. Ich sehe deutliche Sorge in ihren Augen. „Brauch ich zuerst einen Kaffee, was meinst du?", fragt mich mein Vater vorsichtig. Ich muss grinsen. „Nein...", sage ich ausweichend, „Ich muss euch nur vorher etwas erzählen. Ähm... was ich eigentlich von euch will, ist eine Erlaubnis." Wieder sehen sich meine Eltern so seltsam an. „Wofür?", fragt meine Mutter.

Ich seufze. Ich kann doch nicht einfach mit der Tür ins Haus fallen. Mama, Papa, kann ein Junge, der halb Mensch, halb Katze ist, bei uns einziehen?

„Also, passt auf. Vorhin bei dem... Na ja, eher nachdem die Polizei die Razzia durchgeführt hat - und dabei außerdem noch ein paar Kunden von dem Idioten hat erwischen können...", setze ich an. Es stimmt mich zufrieden, das nur auszusprechen, also muss ich grinsen. Mein Vater hält mir seine Hand hin und ich schlage ein. Er sieht stolz aus, so wie ich es bin. „Gut gemacht, mein Mädchen", sagt er zufrieden und ich lächle.
„Jedenfalls hat mich danach ein ganz netter Polizist mit in die Lagerhalle da genommen... weil ich helfen wollte... und dann haben wir jemanden gefunden..."

„Jemanden!?", unterbricht mich meine Mutter hysterisch, „Du meinst einen Menschen!?"
„Nun ja", versuche ich, zu erklären, doch mein Vater fällt mir ins Wort.
Er runzelt die Stirn und sagt: „Du meinst, du hast einen Psychopaten, der Tiere und Menschen gefangen hält, verfolgt und hochgehen lassen!? Das ist aber ganz schön gefährlich, Spätzchen."
Ich hole tief Luft. „Also... Menschen hat er nicht... also... nicht so wirklich... gefangen gehalten..."
Meine Mutter wedelt sich mit den Handflächen Luft zu. „Das ist mir zu viel, ich muss mich hinsetzen."
„Und ich brauche einen Kaffee mit Schuss", ergänzt mein Vater leise murmelnd.
Und damit steuern sie wieder das Wohnzimmer an.
Mein Herz bleibt für eine Sekunde stehen.

Meow! [Yoonmin/Sope]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt