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Yoongis POV
Ich bin baff.

Jimin hat es tatsächlich gesagt.

Er hat gerade gesagt, dass er Gefühle für mich hat.

Mir fällt die Kinnlade herunter. Ich fühle mich, als bräuchte ich keine Luft zum Atmen mehr. Alles ist gerade so irritierend.
Mein Herz rast, ich fühle mich ganz leicht. Ich würde gern breit grinsen, aber ich kriege den Mund noch nicht zu.
Jimin hat Gefühle für mich.

Jimin flucht leise, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass ich es nicht höre.
„E-es tut m-mir leid", stammelt er aufgewühlt, „Ich wusste, dass du das nicht hören wolltest... Oh Gott... Yoongi, es tut mir so leid..."

Ich kann es immer noch nicht glauben.
Gerade ist das passiert, was ich mir niemals hätte erträumen lassen.
Ich weiß ja, dass ich mich definitiv in Jimin verliebt habe. Volle Möhre. Daran gibt es keinen Zweifel mehr.
Aber dass ich in ihn verschossen bin, hat ja um Längen nichts damit zu tun, wie er für mich empfindet. Ich hätte niemals für möglich gehalten, dass er ähnlich empfindet wie ich.
Ein Hybrid, der einen Menschen liebt ist er erbärmlich. Ich hab in letzter Zeit sehr oft nachts wach gelegen und mir gedacht, was zur Hölle bei mir eigentlich links rum läuft, dass ich ausgerechnet für einen Menschen solche Gefühle entwickeln konnte.
Ich hab mir nie Hoffnungen gemacht, dass er vielleicht darauf eingehen könnte. Ich hätte doch nicht erwarten können, dass ein so toller Typ wie er sich für eine Missgeburt wie mich interessieren könnte.
Dieser Fall erschien mir unmöglich.
Aber jetzt ist das Unmögliche eingetroffen.

„I-ich hätte das nicht sagen dürfen", stottert Jimin immer noch total beunruhigt, „O-oder ich hätte es anders s-sagen sollen, ich hätte sagen sollen, ich entwickle Gefühle für dich... Ach, ich weiß es doch auch nicht..."

Das bringt mir so ziemlich alles durcheinander.
Ich hatte geplant, mit Jimin vielleicht eine Freundschaft einzugehen, weil es mir wirklich gefällt, wenn er bei mir ist. Alles ist dann so viel weniger scheiße.
Ich hätte still vor mich hin gelitten, ihm nahe sein zu dürfen, aber nicht so nahe, wie ich es am liebsten wollte. Er sollte davon nichts mitbekommen, damit er sich keine Sorgen macht.
Ich hätte seinen nächsten festen Freund gehasst und ihm das auch deutlich gemacht und am Ende hätte ich recht behalten, weil es wirklich ein Arschloch gewesen wäre.
Ich hätte ihn nach der Trennung getröstet und wäre sein Held gewesen. Das wäre der Höhepunkt meines Plans gewesen, denn mehr will ich in meinem Leben gar nicht erreichen. Ich will nur ihn glücklich machen.

Aber so?
Er hat mir soeben gestanden, dass er anfängt, sich ebenfalls in mich zu verlieben. Er hat mir gestanden, dass er mehr als freundschaftliche Gefühle für mich hegt. Er hat mir gestanden, dass er mehr für mich empfindet.
Dieses Mehr passt nicht in meinen Plan.
Ich muss umstrukturieren.

„Bitte vergiss einfach, dass ich das jemals gesagt habe", meint Jimin peinlich berührt und schlägt die Hände vors Gesicht, „Sei so lieb und sprich das nie wieder an... Oh Gott, ist das peinlich..."

Soll ich vielleicht trotzdem auf Abstand gehen? Auch, wenn er mich mag, so wie ich ihn mag?
Er sollte seine Liebe wirklich nicht an einen Mischling wie mich verschwenden. Ich bin nicht gut genug für ihn. Ich habe Angst, dass er durch mich verletzt wird. Ich will nicht wahrhaben, dass ich gar keine Ahnung hab, wie man mit der Liebe eines so kostbaren Menschen richtig umgeht.
Er sollte mit einem richtigen Mann glücklich werden, einem Footballspieler vielleicht. Einfach jemand, der besser ist als ich. Der nicht zu einer niederen Spezies gehört.

Andererseits bin ich dafür zu egoistisch.
Jimin hat gerade all seinen Mut aufgebracht, um mir zu sagen, was er fühlt. Er wollte, dass ich weiß, dass ich Chancen bei ihm habe. Und dass er mich als mehr als nur einen Freund betrachtet.
Er hätte es mir nicht gesagt, wenn er sich dadurch nicht etwas erhofft hätte. Er will, dass ich ihn entweder ablehne oder bestätige.
Es war wirklich mutig, einem zweitklassigen Neko zu sagen, dass man Gefühle für ihn hat. Oder entwickelt. Oder was auch immer er da labert, während ich in Gedanken versunken bin.
Aber er will mich. Er will keinen anderen. Er hat mir gesagt, dass er etwas empfindet, niemandem sonst.
Und das will ich irgendwie belohnen.
Ich kann ihn überhaupt nicht für jemand anderen freihalten, weil er keinen anderen will. Und ich will ihn auch. Verdammt nochmal, ja. Ich scheiße drauf, dass das vor ein paar Wochen noch ganz anders klang. Aber ich will ihn. Verflucht, er soll mir gehören. Nur mir.
Jetzt habe ich die Chance dazu, ihn mir zu schnappen. Ich muss sie nutzen. Ich muss.
Ich könnte es nicht ertragen, ihn mit jemand anderem zu sehen. Ich brauche ihn. Und jetzt, da ich weiß, dass er mich auch nicht schlecht findet, muss ich alles dafür tun, ihn für mich zu gewinnen.

Meow! [Yoonmin/Sope]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt