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Yoongis POV
Scheiße, geht mir die Düse.
In meinem Inneren passiert gerade so viel, es ist unmöglich, das alles in Worte zu fassen. Das Wichtigste aber ist, dass mein verfluchtes Herz sich gleich überschlägt.

Wie unschwer zu erkennen ist, ist heute der Tag aller Tage.
Heute wird alles auf eine Karte gesetzt, heute werde ich mit Jimin reden.

Es ist schon ein Fortschritt, dass ich das sage. Zwischenzeitlich hatte ich nämlich so ein Muffensausen, dass ich überlegt habe, einfach Hobi zu dem Treffen zu schicken, als meinen Stellvertreter sozusagen, der das Ganze in meinem Auftrag klärt.
Als ich ihm das am Telefon vorgeschlagen habe, war er wenig begeistert. Also muss ich da doch selbst durch.

Ich kann mich ja auch nicht beklagen. Ich hab das hier so weit hinausgezögert, wie es nur möglich war.
Seit ich beschlossen habe, Jimin endlich zu sagen, was ich fühle, sind tatsächlich zwei Wochen vergangen.
Ich will halt, dass alles perfekt wird, okay!?
Ich mache so einen Blödsinn hier zum ersten Mal in meinem Leben - na ja, und hoffentlich auch zum letzten Mal, wenn man so will - und da darf einfach nichts schiefgehen. Besonders nicht bei so einem Engel wie Jimin. Er hat einfach das romantischste und kreativste Liebesgeständnis der Welt verdient. Ich darf das also nicht verkacken.
Die letzten zwei Wochen habe ich also damit verbracht, alles peinlich genau zu planen. Hobi, der kleine Schatz, hat mir geholfen, wo er nur konnte. Auch, wenn dieser seltsame Gesichtsausdruck von neulich mir immer wieder bei ihm aufgefallen ist. Ich vermute, dass er Angst hat, mich an Chim zu verlieren, sobald wir wirklich was Ernstes am Laufen haben. Ich muss wohl nochmal mit ihm reden, dass er sich da keine Sorgen zu machen brauch. Er ist mein bester Freund und hat so viel für mich getan, das werde ich ihm niemals vergessen. Er wird für immer mein Bruder sein, uns verbindet so viel. Da kommt nicht einmal die Liebe meines Lebens zwischen.

Ich muss aber sagen, dass ich mich vielleicht ein wenig zu sehr in die Planung reingehängt und selbige Liebe meines Lebens dadurch etwas vernachlässigt habe. Immer, wenn er mir geschrieben hat, war ich so in meine Arbeit vertieft, dass ich erst Stunden später geantwortet habe. Und dann auch nur eher knapp, weil ich richtig Angst hatte, etwas von meiner Überraschung zu verraten.
Ja, meine Nerven liegen so blank, dass ich einfach Schiss hatte, ihm komplett alles, was ich vorbereitet habe, um die Ohren zu hauen, bloß weil er gefragt hat, wie mein Tag war.
Ich bin ein Wrack.
Und dass die Stunde Null tatsächlich heute und gar nicht mehr lange hin ist, macht es nicht besser.

Tief durchatmen.
Im Park ist alles vorbereitet. Ich war mit Hobi zig Mal bei unserer Bank, er weiß also, welche er vor alten Omas und glücklichen Pärchen beschützen muss, bis Jimin und ich kommen. Ich habe ihm die weiße Picknickdecke mitgegeben, absurd viele Kerzen, einen Strauß roter Rosen und natürlich unsere Verpflegung, bestehend aus Rotwein - weil ich gelesen hab, dass das romantisch ist und weil ich mir gern etwas Mut antrinken möchte - und kleinen Snacks. Er wir da schon gut was draus machen können. Was dekorieren und hübsch gestalten angeht, bin ich eine absolute Niete, genauso wie in Romantik. Deshalb hat Hobi diesen Part übernommen. Hätte ich das auch noch machen müssen, hätte ich womöglich den Verstand verloren. Hobi ist einfach mein Retter, ohne ihn wäre der ganze Kram schon längst ins Wasser gefallen. Ich muss mir noch etwas einfallen lassen, um mich ordentlich bei ihm zu bedanken.

Aber nicht jetzt, Hobis Dankeschön muss warten. Erst einmal muss ich dafür sorgen, dass ich für Jiminie annehmbar aussehe.
Wie schön wäre es, wenn ich jetzt einfach sein Angebot annehmen könnte? Aber wie sähe das denn aus?
‚Heyy, Jiminie... Du warst doch mal ganz scharf auf den Posten als mein persönlicher Stylist. Dann zeig mal was du kannst. Motto: Wie soll jemand aussehen, mit dem du bald mehr als nur eine platonische, freundschaftliche Beziehung haben könntest?'
Diskretion am Arsch.
Trotzdem habe ich Angst, mich lächerlich zu machen. Ich habe von Mode ungefähr so viel Ahnung wie ein Hund vom Mäusefangen. Und gerade bei so einem wichtigen Anlass und vor so einem modebewussten Supergenie darf ich nicht aussehen wie ein Zirkusclown.
Irgendwie will ich das Menschenmädchen um Hilfe bitten - ja, so weit ist es schon mit mir! - aber ich kann mir ihre Nachhakerei und die Neugierde nicht antun. Nicht heute. Das würde mich in den Wahnsinn treiben und das kann ich wirklich nicht gebrauchen.

Meow! [Yoonmin/Sope]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt