Yoongis POV
„Oh mein Gott, Yoongi", platzt es aus Jimin heraus, als wir in die Straße einbiegen, in der unser Ziel liegt, „Ich hab eine Vorahnung... bitte sag nicht..."
Seine Augen werden immer größer und er schaut nervös von der Straße zu mir herüber.
„Du hast doch nicht etwas im Serendipity reserviert?", fragt er staunend.
„Augen auf die Straße", sage ich nur, „sonst hast du uns beide gleich auf dem Gewissen."
Schnell blickt der Junge wieder nach vorne und räuspert sich leise.
„Entschuldige", sagt er kleinlaut, „Aber bitte beantworte doch meine Frage. Es ist doch nicht das, wonach es aussieht?"Ich nage unruhig an meiner Unterlippe.
Leider ist es doch das, wonach es aussieht.
Aber es kommt mir irgendwie so vor, als wäre Jimin nicht ganz zufrieden mit meiner Auswahl.„Wäre das denn schlimm?", frage ich gedehnt.
Ich höre ein seltsames Geräusch neben mir und schaue irritiert nach links, wo Jimin aussieht, als würde er mit den Tränen kämpfen.
Ach du Scheiße, denke ich, irgend ein Trauma vielleicht; ein Kellner hat Suppe über ihn gekippt oder er hat Hausverbot oder so etwas.
Mein Inneres fängt an zu brodeln, wenn ich daran denke, dass ich auf Vorschlag des Menschenmädchens gehandelt habe. Ich bringe sie um, wenn sie sich einen Spaß mit mir erlaubt hat.Doch nun ringt Jimin sich ein kleines Lächeln ab, während er das Auto in eine Parklücke schiebt.
„Yoongi", sagt er und stellt den Motor aus, „Es ist perfekt. Da wollte ich immer schon einmal hin. Meine Eltern hatten in dem Laden ihr erstes Date, als sie herkamen und du wusstest das nicht mal und hast dasselbe Lokal ausgesucht und..." Er schnieft und wendet den Blick von mir ab. „Oh Gott, ich darf nicht heulen...", murmelt er, „Das Make-Up..." Und er fächert sich mit beiden Händen Luft zu.Nun ja, sage ich mir selbst, zumindest sind es Freudentränen.
Aber diese unglaubliche Kupplerin! Das Mädchen hat das bestimmt mit Absicht gemacht. Das sieht doch jetzt total nach Schicksal für Jimin aus - dass ich unwissenderweise das gleiche Restaurant ausgewählt habe, in dem sich seine Eltern gedatet haben...„Danke", sagt Jimin gerührt und ich schiebe meine Zweifel und Sorgen ganz weit nach hinten. Denn der Blick, den er mir schenkt, ist unbezahlbar. Ich sehe so viel Dankbarkeit und Zuneigung in seinen Augen und das schüchterne, aber strahlende Lächeln gibt mir den Rest. Mein Herz explodiert und ich unterdrücke ein Keuchen; so hat mich noch nie jemand angesehen. Mit... ehrlicher Liebe.
Ich bekomme eine Gänsehaut und öffne den Mund, um etwas zu sagen, aber ich bringe keinen Ton heraus. Jimins magische Augen haben mich in ihren Bann gezogen. Er sieht so himmlisch aus.
In genau diesem Moment wünschte ich, ich würde Menschen nicht so verabscheuen - dann könnte ich ihn einfach küssen.Warte... Was?!
Schnell verscheuche ich diesen Gedanken.
Um Gottes Willen, Hobi hat mein Gehirn gewaschen.
Fuck. Ich habe gerade wirklich daran gedacht...„Lass uns gehen", murmle ich schnell, bevor dieser Moment zu intim wird, „sonst kommen wir noch zu spät."
Jimin nickt und steigt aus dem Auto. Ich atme tief durch und tue es ihm gleich.
Verflucht, dieser Mensch bringt mich so sehr aus dem Konzept...Gegenüber vom Parkplatz, einmal über die Straße, steht der hell beleuchtete, gläserne Bau. Das Ding strahlt nur so vor Modernität und Klasse. Der Name des Schicki-Micki-Ladens schwebt in riesigen, geschwungenen LED-Lettern über dem Eingang: Serendipity, glückliche Fügung.
Hoffentlich hält dieser Schriftzug, was er verspricht.Noch während wir über die Straße gehen, spüre ich Jimins Aufregung.
Automatisch will ich ihm die Tür aufhalten, doch er fällt mir kurzerhand um den Hals, als wir den Bürgersteig erreichen.
„Das ist nicht nötig gewesen", flüstert er mir ins Ohr, „Vielen Dank."
Ein Kribbeln wandert mein Rückgrat hinunter. Er ist mir so nah...
„Es war nötig", sage ich verlegen, „Du hast mir schon oft genug schöne Momente geschenkt. Jetzt schenke ich dir auch mal einen. Kein Grund, mir zu danken."
Ich fühle mich nicht unwohl, obwohl er sich so an mich schmiegt. Ich empfinde das sogar als angenehm. Ich mag es, dass er mir so nah ist. Gleichzeitig ist er nicht nah genug - und das macht mich wahnsinnig.
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Meow! [Yoonmin/Sope]
FanfictionDu entdeckst eines Tages ein dir unbekanntes Wesen; eine Mischung aus Mensch und Katze. Da du ihn aus einer misslichen Lage befreit hast, willst du diesen Hybriden aufpäppeln (und vielleicht auch ein bisschen besser kennenlernen) und nimmst ihn mit...