Yoongis POV
„Hey, nicht so schnell", maule ich.
Jimin rennt wie ein Besenkter. Er hat es wohl eilig. Oder er will mich abhängen. Wer weiß?„Beeil dich mal, mit deinen kurzen Beinen", lacht er, „sonst macht die Spielhalle eher zu als wir da sind!"
Ich fauche leise. Ich und kurze Beine. Er und kurzer Körper vielleicht...„Das musste sein", meint er erklärend, „für den Kommentar vorhin beim Steakhaus. Ist nicht besonders schön, wenn auf deiner Größe herumgehackt wird, hm?"
Ich verziehe das Gesicht.
„Wird das hier eine Belehrungsstunde?", murre ich.
„Ich geb dir nur deine eigene Medizin", grinst der Kleine.
„Ich bin aber auch unhöflich. Bei mir muss man mit solchen doofen Kommentaren halt rechnen", brumme ich, „bei dir eher weniger."
Jimin schaut mich verblüfft von der Seite an. Dann lächelt er so breit, dass seine Augen verschwinden.
„Min Yoongi", sagt er heiter, „War das etwa ein Kompliment? Wolltest du mir sagen, dass du mich nett findest?"
Ich schnaube und vergrabe die Hände in den Hosentaschen.
Schon möglich, denke ich.
„Äh, nein?", sage ich laut.
Er lacht nur und stupst mich in die Seite. „Danke", sagt er leise, „Das von dir zu hören bedeutet mir viel."Schon wieder beginnt mein Herz, verrückt zu spielen. Und meine Gedanken erst recht.
Ist das ein Hinweis?
Will er mir sagen, dass ich für ihn besser bin als andere?
Soll ich darunter verstehen, dass er mich mag, so wie ich ihn mag?
Oder interpretiere ich nur schon wieder viel zu viel in seine Worte hinein......
Wahrscheinlich Letzteres. Verdammt.„Ich will dich ja nicht verlegen machen", sagt Jimin süßlich lächelnd, „aber nur als Erinnerung: Du hast mit den Komplimenten angefangen und eigentlich bist ja auch du derjenige, der welche bekommen sollte."
Ich stöhne leise: „Oh nein, was kommt jetzt?"
Jimin kichert und alles um mich herum verschwindet. Ich höre nur dieses herrliche Geräusch seines Lachens und beschließe, es nie wieder zu vergessen.
„Ich wollte nur sagen, dass ich sehr überrascht war, als du mir heute früh erlaubt hast, deine Klamotten rauszusuchen", meint er verlegen, „Also ich war überrascht und sehr erfreut, natürlich."
Ich seufze. Ich habe selbst keine Ahnung, warum ich ihn das hab machen lassen. Aber solange es ihn glücklich macht...
Jimin nimmt mein nachdenkliches Schweigen wohl als Grund, weiter zu reden.
„Zuerst dachte ich, du schmeißt mich aus dem Zimmer, um doch die anderen Sachen anzuziehen", gesteht er lachend.
Gegen meinen Willen muss ich schmunzeln. Das klingt tatsächlich nach etwas, was ich tun würde.
„Nein", sage ich sachlich, „ich hab dich aus meinem Zimmer geschmissen, um mich umzuziehen. Wir sind schließlich noch nicht so eng, dass ich mich vor dir ausziehen würde."Ich beiße mir auf die Lippe, weil ich diesen Satz in einem Leben wie meinem nicht für möglich gehalten hätte. Ich hatte nie die Freiheit, zu entscheiden, vor wem ich blankziehe. Gefühlt jeder Mensch, mit dem ich früher etwas zu tun hatte, hat mich ohne Kleidung gesehen. Einfach, um mich zu demütigen und mir meine unbedeutende Stellung klarzumachen. Und heute? Kann ich mich sogar weigern, mich vor jemandem auszuziehen, weil mein Körper endlich mir selbst gehört.
Diese Gedanken katapultieren mich in andere Sphären und die Leichtigkeit in mir nimmt zu.
Aber so merke ich nicht, dass bei meinem kleinen aber feinen Wörtchen ‚noch' Jimins Augen aufblitzen und er ein paar Mal blinzelt, um sich wieder zu konzentrieren.„Jedenfalls würde ich dir gern sagen, wie gut du in den Klamotten aussiehst", sagt der Kleine strahlend.
Vor Überraschung bleibe ich fast stehen. Meine Füße hören nicht mehr auf mein Gehirn, das gerade damit beschäftigt ist, diese Worte zu verarbeiten.
„Stimmt etwas nicht?", fragt Jimin besorgt.
Ich kratze unsicher meinen Nacken.
„Doch, doch", sage ich, „denke schon. Aber... das hat man in dem Zusammenhang noch nicht oft zu mir gesagt."
Jimin runzelt die Stirn. „In welchem Zusammenhang?"
Klamotten, bei denen man nicht den Stoff sucht, weil so viel nackte Haut zu sehen ist, denke ich bitter.
„Nicht so wichtig", sage ich schnell, „Danke, auf jeden Fall."
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Meow! [Yoonmin/Sope]
FanfictionDu entdeckst eines Tages ein dir unbekanntes Wesen; eine Mischung aus Mensch und Katze. Da du ihn aus einer misslichen Lage befreit hast, willst du diesen Hybriden aufpäppeln (und vielleicht auch ein bisschen besser kennenlernen) und nimmst ihn mit...