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Yoongis POV
Mit Hobi bin ich nicht viel weiter gekommen.
Unser zweites Telefonat ergab dasselbe wie unser erstes: Ich muss mit Jimin reden, um klarzustellen, was wir überhaupt haben. Und dann müssen wir weitersehen.

Genau das habe ich vor.
Ich stehe mit einer Packung Keksen (die ich vielleicht, vielleicht aber auch nicht vom Menschenmädchen geklaut habe) vor der Haustür der Parks und warte darauf, dass jemand auf die Klingel reagiert.
Insgeheim hoffe ich natürlich, dass Jimin mir die Tür öffnet.
Seine Eltern scheinen vollkommen in Ordnung zu sein, aber man weiß ja nie. Wenn der Freund, aber noch nicht Freund-Freund, des eigenen Sohnes unangekündigt zu Besuch kommt, kann ja alles anders laufen. Gut, bei Chims Mutter bin ich mir sehr sicher, dass sie uns schon genau wie Hobi zusammen vorm Altar stehen sieht. Aber bei Jimins Vater muss ich vorsichtig sein. Ich mag ihn, er ist so ziemlich so ruhig wie ich. Dennoch weiß ich dadurch nicht, was er über mich denkt. Er könnte mich auch total lästig finden.

Ob ich es nun Glück im Unglück nennen soll, als nicht Jimins Vater, sondern seine Mutter mir die Tür öffnet, weiß ich jetzt noch nicht so genau. Aber zumindest ist sie sofort begeistert.
„Oh, Yoongi!", flötet sie, „Das ist ja eine schöne Überraschung! Da wird sich Jimin sehr freuen. Komm doch rein!"
Ich ziehe brav die Schuhe aus, obwohl seine Mutter insistiert, dass ich sie doch anlassen kann.
„Jimin ist gerade oben, spielt mit seiner Schwester", erklärt sie, während sie mich lächelnd durchs Haus führt.
„Wie geht es ihr denn?", frage ich vorsichtig. Ich will nicht übergriffig sein, aber ich erinnere mich daran, dass sie vor wenigen Tagen zum Arzt musste, weil sie sich nicht wohl gefühlt hat.
Frau Park schmunzelt. „Wie lieb, dass du fragst", sagt sie sanft, „Chuu geht es wieder gut. Es war wohl nur Essen, das sie nicht vertragen hat."
Ich nicke. Bei kleinen Kindern muss man ja auf so vieles achten. Gott, mir wäre das zu stressig.
„Ich will ja nicht neugierig sein...", setzt die hübsche Frau an, „aber mein Sohn ist jetzt in einem Alter, da erzählt er mir sowas nicht mehr von sich aus. Yoongi, Schätzchen, vielleicht magst du mir ja sagen, wie genau ihr beide zueinander steht..."
Ich räuspere mich und sofort verstummt sie.
„Um ehrlich zu sein...", muss ich gestehen, „bin ich heute hier, um genau das auszudiskutieren. Nach unserem Gespräch kann ich Ihnen da sicher weiterhelfen, aber aktuell..."
„...bist du genauso ratlos wie ich. Hm. Ich verstehe", beendet sie meinen Satz.
Ich kann die Unzufriedenheit in ihrem Gesicht deutlich sehen. Klar, Mütter sind neugierig. Hätte ich meine Mutter hier bei mir und sie hätte Wind von Jimin bekommen, dann wäre da jetzt eine Special Task Force, die rund um die Uhr das Haus der Parks überwacht und jeder Schritt, den Jimin täte, würde dokumentiert werden.
„Ihr seid wirklich ein sehr hübsches Paar", sagt Frau Park plötzlich.
Meine Wangen sind sofort dunkelrot. What the fuck?
„D-danke", bringe ich hervor. Ich weiß nicht, was ich sonst sagen soll.
„Um Gottes Willen", lacht sie, als sie sieht, wie verlegen ich bin, „Das sollte kein Angriff sein. Bitte entschuldige. Ich sehe nur immer, na ja... wie Jimin strahlt, wenn du da bist. Ich sehe, wie aufgeregt er wird, wenn es um dich geht. Ich sehe, wie breit er grinst, wenn du ihm etwas schreibst. Wenn ihr telefoniert habt, ist er den ganzen Tag gut gelaunt. Weißt du, du bist ihm wirklich wichtig."
Wenn sie das so erzählt, fängt mein Bauch an zu kribbeln... Ich mache Jiminie so glücklich wie er mich. Das ist ein unvorstellbar schönes Gefühl.
„Keine Sorge", sage ich vorsichtig, „Er ist mir genauso wichtig. Ihr Sohn ist wirklich... ein Engel."
Sie lächelt herzlich. Ich kann deutlich den Mutterstolz erkennen. Und ja, sie rechnet spätestens heute Abend damit, dass Jimin ihr von seinem neuen festen Freund berichtet.

Sie bleibt vor einer Tür stehen und klopft leise.
„Da wären wir", sagt sie und öffnet die Tür. Zum Vorschein kommt ein wirklich sehr unordentliches Kinderzimmer, in dem Jimin und seine kleine Schwester auf einem flauschigen Teppich sitzen und in einem Buch blättern. Sie schauen nicht einmal auf, so konzentriert sind beide auf dieses blöde Buch. Niedlich...
„Jimin, Besuch für dich", kündigt seine Mutter an und erst jetzt hebt er den Kopf.
Als er mich sieht, breitet sich sofort ein riesiges Lächeln auf seinem Gesicht aus. Das lässt meinen Bauch nur noch mehr kribbeln. Ich kann mir auch mein Grinsen nicht mehr verkneifen, als er aufspringt und sofort zu mir kommt.
„Yoongi", sagt er erfreut und schlingt augenblicklich seine Arme um mich. Etwas peinlich berührt, weil seine Mutter direkt neben uns steht, tätschle ich ihm nur die Schulter, anstatt ihn so fest an mich zu drücken wie ich kann.
Als Jimin sich von mir löst, merke ich, wie mir etwas die Beine zusammendrückt. Es ist das Kleinkind, das mich umarmt.
Es ist niedlich, aber ich strauchele, verliere fast mein Gleichgewicht - wäre da nicht Jimin, der kichernd nach meinen Händen greift und sie festhält, um mir Stabilität zu geben. Ich werfe ihm einen dankbaren Blick zu. Jedoch muss ich meine missliche Lage erkennen: meine Beine sind unfrei und auch meine Hände werden festgehalten; gegen Jimins kleinen Kuss auf meine Wange kann ich mich also nicht wehren. Als ich deswegen rot werde, weil immer noch seine Mutter anwesend ist, kichert Jiminie nur. Und für mich ist alles perfekt. Wie sehr ich sein Lachen einfach liebe...

Meow! [Yoonmin/Sope]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt