Chapter 3

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Ich schlenderte durch den Garten und betrachtete die schönen Blumen. Meine Lieblingsblume in unserem Garten ist die Tigerlilie. Daher das aber erst seit gestern offiziell Frühlingsbeginn ist, blüht noch nicht all zu viel hier. Das ist aber kein Problem, weil wir unter anderem einen überdachten Platz  haben, wo die Blumen fast ganzjährig blühen. Dort begebe ich mich jetzt auch hin. Ich öffnete die gläserne Tür und schloss sie behutsam hinter mir. Kaum betrete ich den Garten, kommt mir schwüle Luft entgegen. Ich schloss kurz die Augen und atmete die verschiedenen süßlichen Gerüche der Pflanzen ein. Ich liebte es hier. Ich lief über die vorgegebenen Wege und kniete mich dann neben den  Brunnen am Ende dieser. Dort standen sie auch, meine Tigerlilien. Ich beugte mich vor um sie genauer zu betrachten. Die Lilie ist eine orangene Blume mit schwarzen Pünktchen und ihre Blätter wölben  sich leicht zurück.
Ich holte aus dem schwarzen Täschchen, was ich bei mir trug, meine Kamera heraus und fing an die Blume in ihrer schönen Pracht zu fotografieren. Fotografie ist meine andere Leidenschaft. Dinge in einem bestimmt Moment festzuhalten, um mich, dann später an alles erinnern zu können.
Ich war so in meiner Arbeit vertieft, dass ich nicht bemerkte wie jemand hinter mich trat. Zwei zierliche Arme legten sich nun von hinten um meinen Körper und zogen mich in  eine liebevolle Umarmung. Ich erschrak mich und ließ die Kamera fallen, konnte sie jedoch noch rechtzeitig fangen. Ein leises, aber vertrautes Kichern, wurde hinter mir ausgestoßen und trotz das wegen dieser Person vor einigen Sekunden meine teure Kamera beinah die Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hatte, konnte ich ein kleines Lächeln nicht verbergen. "Naaaaa hast du mich vermisst Taehyungieee", säuselte Jimins Stimme mir ins Ohr, "Natürlich Jiminie". Ich legte die Kamera vorsichtig auf den Boden ab, bevor ich mich umdrehte und Jimin quasi vor Freude umwarf. Nachdem wir fertig waren, mit unserer kleinen euphorischen Begrüßung, saßen wir zusammen auf dem Brunnen und werteten die Fotos aus, die ich wenige Minuten davor geschossen hatte. Jimin zeigte aufgeregt auf das eine Bild der Tigerlilie, " Das will ich haben Taetae, bittö", Jimin fing an wie ein Kind auf und ab zu wippen, "Ja du bekommst es ja, beruhig dich", lachte ich und kniff ihn leicht in die Wange, "lass das" quengelte er, ich fing an lauter zu kichern, " Du bist wie ein kleines Kind Jiminie". Er drehte sich um und schmollte, was ich nur mit einen Augenrollen quittierte.
Ich liebe ihn trotzdem, auch wenn er eine Macke hat.
Lange war er aber nicht sauer auf mich, denn er zeigt mir schon kurze Zeit später wieder lustige Videos, die er gefunden hatte und extra für mich gespeichert hat, um sie mir jetzt zu zeigen.
Wir verbrachten noch eine Weile im Garten. Zwischendurch machte ich sogar noch einige Bilder, unter anderem eins, wo sich Jimin leidenschaftlich vor der Kamera präsentierte, um sich und die Blume die er gerade hielt, perfekt in Szene zu setzten.
Als das Licht, dann zu dunkel wurde, gingen wir zurück ins Anwesen. "Und?", fragte er auf einmal in die Stille, die sich auf dem Weg vom überdachten Garten bis zum Haus ausgebreitet hatte. Ich zog die Augenbraue hoch, " Was und ?",           " Freust du dich schon auf die Feier morgen?", fragte er unschuldig. Er weiß genau, wie meine Meinung dazu ist und will nur meine Reaktion sehen. Ich stieg also in dieses kleine Schauspiel mit ein und antwortete deshalb mit einer gespielten Empörung in der Stimme, "Natürlich, Herr Park, Sie etwa nicht?! Wissen sie wie mich diese versteckte Aussage, dass sie sich nicht freuen, trifft!". Um das Gesagte zu unterstreichen, fing ich auch noch an nach Luft zu ringen. Jimin fing an zu Lachen, was ich nur mit einem Grinsen kommentierte.
Wir gingen beide die Steintreppen hoch und schlenderten durch die Flure. Wir kamen an einen riesigen Saal vorbei, wo die Veranstaltung morgen stattfinden sollte. Das besondere an dem Saal war die Decke, denn diese ist nicht normal abgeflacht, sondern es handelte sich hierbei um eine wunderschön verzierte Kuppel. Viele Menschen  tummelten  sich hier rum, um die Vorbereitungen zum Abschluss zu bringen. Ich und Jimin boten unsere Hilfe an, die jedoch dankend abgelehnt  wurde.
Jimin schien das eher weniger zu stören, er wollte ursprünglich auch gar nicht helfen, ich musste ihn schon überreden, überhaupt mit fragen zu kommen.
Faules Geschöpf.
Nun nahmen wir also den Weg durch den Flur wieder auf, um in mein Zimmer zu gelangen. Kaum öffnete ich die Tür aus dunkler Eiche, sprang Jimin auf mein Bett und rollte sich zusammen, "Jimin mach das nicht,  du schläfst nur wieder ein". Ich wollte wirklich nicht das der Ältere einschläft, schließlich soll er mir ja sagen, was ich morgen anziehen soll.
Er murmelte einige Flüche ins Kissen, bevor er sich elegant aufrichtete und mich Müde anstarrte.
Ich lächelte ihn nur zuckersüß an, bevor ich zu meinen Kleiderschrank watschle, der WIRKLICH gut bestückt war. Als auch Jiminie das bemerkte, stöhnte er einmal entnervt auf und schmiss sich auf den Rücken, "Müssen wir das jetzt alles durchkombinieren?!", fragte er mit einen kleinen Anflug von Hoffnung in der Stimme, dass ich nein sagen würde und er hier vor Mitternacht wegkommt.
Jedoch nahm ich sie ihm direkt, als ich mein Kopf schüttelte und anfing zu grinsen, "Ohh Jaa das müssen wir".

Wörter: 876

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