Chapter 12

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Es war Montag..... Montag, der erste Schultag stand also an. Ich zog mich wenig motiviert aus meinen Bett und schlürfte Richtung Bad, wo ich mich genervt und müde vor den Spiegel stellte. Meine Haare standen zu allen Seiten ab und ich sah aus, als ob mich wer durch den Windkanal geschliffen hätte, um mich danach noch vor ein Auto zu legen . Ach ja, Montage, sind sie nicht toll? Vor allem um 6 Uhr Morgens. Ich versuchte also irgendwie meine Haare zu retten und putzte mir dann noch die Zähne. Meine Schuluniform hing gebügelt über meinen Stuhl, wenn es anders gewesen wäre, würde ich vermutlich in Schlafanzug gehen.
Ich zog mich vollständig an und schulterte meine Schultasche. Ein letzter Blick in den Spiegel, gab mir die Bestätigung, dass ich nicht mehr so aussah, wie ausgekotzt. Ich atmete also nochmal tief ein und aus bevor ich mich aufraffte und mich mit  viel Schwung umdrehte, um dann die Tür aufzustoßen. Dann mal los, lasst die Spiele beginnen....
Eomma fuhr mich schweigend zur Schule und fuhr auch genau so still wieder davon. Unsere Beziehung ist in den wenigen Tagen, seitdem Soona da war und den vermeintlichen "Zauber" gelegt hatte, extrem schlechter geworden. Eomma war meist sauer, bemängelte mich und Appa und sprach nicht mehr als 5 Minuten mit uns. Ich vermisste sie so sehr. Ich hoffte inständig, dass sie wieder normal wird. Nachdem ich noch einige Sekunden, den schwarzen BMW hinterher starrte, sah ich dann wehmütig zum grauen Gebäudekomplex, der als Schule angesehen wurde. Ich lief durch das Tor und schon fühlte es sich so an, als ob ich eine fremde Welt besuchen würde. Links war das Gebäude, es war schon älter und hatte deshalb hier und da einige Efeuranken, dort standen auch einige Schüler der jüngeren Klassen und tauschten die neuesten Sammelkarten aus oder freuten sich auf die neue Klasse. Rechts war eine Grünfläche mit Sitzbänken und einigen Büschen, diese fungierten auch als eine Art Zaun. Genau dort befand sich meine Altersgruppe.... rauchend und knutschend in einer Ecke, versteckt vor den Augen der Lehrer. Ich beschleunigte meine Schritte und lief ins Gebäude hinein. Ich suchte den Vertretungsplan, um herauszufinden, wo ich die ersten Stunden habe, bevor sie uns nachher die neusten Infos geben. Unterrichtszeit, Stunden und wichtige Termine, also der ganze langweilige Kram. Ich schlenderte zum vorgegeben Raum und grüßte schon einige Lehrer. Die meisten schauten mich verwirrt an wahrscheinlich, weil sie zu nächst mein Gesicht  nicht zu ordnen konnten, nickten mir dann aber doch freundlich zu. Ich fand den Unterrichtsraum recht schnell und suchte mir einen Platz heraus, wo mich kaum jemand bemerken sollte. Als ich endlich saß, atmete ich erstmal erleichtert aus. Das hätten wir also. Ich kramte einige Dinge heraus, die für die ersten Stunden relevant sein müssten.
Das  Zimmer füllte sich langsam mit kichernden Mädchen und buhlenden Jungen. Es herrschte wieder das gewohnte Chaos und ich hasste es. Ich liebte Ordnung  oder einen geplanten Ablauf und hier war alles so undizipleniert. Ich machte mich so klein wie möglich in meiner Nische und war so unglaublich erleichtert als der fuchsfarbige Pferdeschwanz meiner Lehrerin erschien.
Die Klassenleiterstunden verliefen so wie jedes Mal. Sie wünschte uns einen erfolgreichen Start ins neue Jahr, gab uns einige Infos zu den Prüfungen und belehrte uns. Ich schrieb das wichtigste mit und versuchte das Geplapper der anderen auszublenden.  Die Einweisung ins neue Jahr lief aber nur über 3 Stunden, heißt, wir hatten noch 4 weitere Stunden. Eine Mathe, zwei Deutsch und Geographie.
Ich schlenderte zur Cafeteria nach der Mathestunde, um mir einen heißen Kaffee zu holen, vielleicht kippe ich ihn mir einfach übers Haupt, um die anderen Stunden zu umgehen. Ich saß an einen Tisch und schaute verträumt in meinen Kaffee, so lange bis es klingelte und ich in den Unterricht reinstartete.
In der letzten Stunde, bekamen wir dann die  Aufgabe  uns draußen etwas zu suchen ,über was wir einen Vortag halten sollten. Ich stöberte also durch die Büsche, um etwas einzigartiges zu finden, wie einen sehr hübschen glitzernden Stein oder so was. Jedoch riss mich ein aufkeuchen aus der konzentrierten Suche. Ich dachte ich hätte es mir nur eingebildet und richtete deshalb meinen Blick wieder auf den Boden, als sich das Geräusch jedoch wiederholte. Ich rang mit mir. Sollte ich dem nachgehen oder sollte ich weiter suchen?
Ein weiteres Keuchen.
Okay jetzt reicht es! Ich robbte mich leise durch den Busch und als ich dann über die Hecke auf eine kleine Lichtung schielte, die normalerweise zum Rauchen verwendet wurde, bereute ich es direkt meiner Neugier nachgegangen zu sein.
Vor mir standen zwei aus meiner Klasse, die DEFINITIV nicht nach Steinen oder besonderen Bodenwellen suchten. Stehen würde ich es auch nicht mal mehr nennen. Das Mädchen schlang ihre Beine um die Hüfte des Jungen und bewegte ihr Becken fordernd, gegen den des Kerls.
Ich zog scharf die Luft ein.
Ach du Scheiße.
Nachdem die beiden sich ein wenig gedreht hatten, konnte ich sehen, dass die Hose plus Boxershort des Jungen ein Stück runtergezogen war und das die junge Dame nicht auf seiner Hüfte saß, wie ich zu nächst dachte, sondern ganz wo anders. Panisch krabbelte ich zurück und sprintete aus der Ecke heraus. Ich rannte zum Gebäude zurück und drückte mich schwer atmend gegen die Wand.
OH GOTT! Wie sollte ich das jemals wieder vergessen können! Und weshalb tut man sowas ausgerechnet in der Schule!
Komplett fertig mit dem Leben, bemerkte ich nicht, wie jemand vor mich trat.
"Na, hat es dir gefallen, was du gesehen hast Bürgermeisterjunge?".

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Stolen Mirror TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt