Ich ließ mich auf mein Bett plumpsen und ich starrte die Decke an.
Nachdem Yoongi aus der Tür geschritten war und mich mit Hyun allein ließ im Arbeitszimmer der Bürgermeisterin, musste ich erstmal überlegen, was ich mit genau dieser tat, weil am Boden liegen lassen schien mir keine angemessene Verhaltensweise, deshalb zog ich die schmale Frau hoch und bugsierte sie halbwegs bequem zu ihrem Sessel, wo sie jetzt noch immer liegen müsste. Danach bin ich zur Küche geeilt, wo Jimin, Taehyung und der unsympathische Herr der Unterwelt am Tisch saßen und redeten.
Taehyung lauschte mit dem Rücken zur Tür gedreht, den Erzählungen von Yoongi und bemerkte mich nicht. Als ich mich neben ihn setzte, erschrak er sich und rutschte beinah wieder vom Stuhl, jedoch konnte ich ihn erneut festhalten.
Ich unterhielt mich mit niemandem, ich hörte einfach nur zu, wie sie durcheinander redeten und lachten.
Ich war immer noch mit der surrealen Tatsache beschäftigt, dass ausgerechnet der Gott der Unterwelt mir gegenüber saß und mich vielsagend angrinste.
DIE. GANZE. BESCHISSENE. ZEIT.
Jimin erklärte gerade irgendetwas über Gartenarbeit und der einzige der ihm dabei zuhörte, war sein gruseliger Freund.
Nicht, dass er dabei seinen Blick von mir abwendete....
Taehyung schien das alles auch zu bemerken, denn er schaute immer mal fragend zwischen mir und Yoongi hin und her und versuchte sich vermutlich zu erklären, warum ich so schaute, als ob ich den Schwarzhaarigen gerne über den nächsten Abgrund feuern würde und er so schaute, als ob er mir gerade einen ganz tollen Witz erzählt hätte.
Er wäre eine Lüge zu behaupten, dass Yoongi's Geschwätz nicht interessant und hilfreich gewesen wäre, aber so ganz geheuer war er mir trotzdem nicht.
Wie dem auch sei, nach 30 Minuten gab Taehyung Jimin dann langsam zu verstehen, dass es zu spät werden würde, wenn er noch eine Story über Hülsenfrüchte erzählt und schickte Yoongi und Jimin dann mehr oder weniger Nachhause, weil er morgen früh zur Schule muss und wenigsten versuchen möchte, mehr als acht Stunden Schlaf zu ergattern.
Wir wünschten uns noch eine gute Nacht und gingen dann in unsere Zimmer, jedoch bemerkte ich, das Taehyung zögerte bevor er die Schwelle übertrat.Nun also lag ich in meinen Bett und dachte über das ganze Geschehene nach.
Ich will Taehyung beschützen....ich will, dass er glücklich ist und selber sieht, was er für ein freundlicher Mensch war.
Jedoch wusste ich noch nicht wie.
Yoongi erzählte viele Dinge und gab mir einige Hinweise, angefangen mit der anscheinend bescheidenen Situation in Taehyungs Schule, obwohl es mir immer noch schleierhaft war, warum Taehyung dort Probleme haben sollte.
Er war unglaublich intelligent und erpicht darauf, Neues zu lernen, ist es nicht das, was man dort braucht?
Zugegeben, ich war nie auf einer öffentlichen Schule, warum auch? Meine Mutter war die Göttin der Weisheit, sie lehrte mich alles, was ich brauchte, obwohl Yoongi wohl oder übel recht hatte, was die Sozialkompetenzen angeht, war ich nicht unbedingt so bewandert.
Die Aufgabe meiner Arbeitsgeber war, ich soll mich um Taehyung sorgen, so lange er auf dem Gelände ist, weil es hier keine Wachen gab und wenn er irgendwo hin wollte, wie zum Beispiel in ein Museum.
Die Schule jedoch war nicht mit einbezogen, weil Taehyung jeden Früh gefahren und wieder abgeholt wurde, so fiel die Gefahr weg, dass er auf dem Weg dorthin angegriffen werden konnte und die Schule an sich war doch ein sicherer Ort, oder?
Ich zerbrach mir den Kopf darüber, was Yoongi damit gemeint hatte, ich zweifelte nicht an seinen Worten, dass etwas nicht stimmte, schließlich hab ich schon ein paar Mal bemerkt, dass es etwas gab, was Taehyung belastete, aber ich bin bisher davon ausgegangen, dass es an der Drohung von Soona lag und nicht an jemanden oder etwas anderem.
Aber warum sagte er nicht, was ihm fehlt?
Taehyung war mysteriös und erzählte nicht viel über sich, nicht wirklich jedenfalls.
Er las gerne, liebte Geschichte und redete nicht gerne über Gefühle, mehr konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen.
Wer könnte ihn also so verletzen, dass er diese tägliche Panik über das Band schickte?.
Ich schwörte mir, es herausfinden, ich werde nicht mehr zulassen, dass man ihm weh tut, dass hatte er nicht verdient.
Aber wie stand er zum Spiegel?
Der junge Mann hat sich anscheinend in so viele schlechte Situationen gebracht, dass es an ein Wunder grenzte, dass er immer noch lachen konnte. Ich wusste nicht viel über den Spiegel. Er war ein Mittel, um Gefühle zu verändern oder zu beeinflussen und gehörte der Göttin der Liebe, Aphrodite.... oder derzeitig Soona.
Warum sie den Namen wählte, wusste keiner.
Die Götter hatten immer mal so eine Phase, wo sie sich umbenannten.
Um ehrlich zu sein, dachte ich nicht, dass der Spiegel jemals eine starke Waffe sein könnte, weil ich immer eine rationale Person war und wenn ich einen Menschen begegnete, ihn meist nur tolerierte, aber Gefühle waren mir immer fremd, aber die kurze Zeit mit Taehyung zeigte mir andere Seiten auf.....
Ich drehte mich um und stöhnte genervt in mein Kissen.
Ich hasste Dinge, die ich nicht verstand und nicht lösen konnte.
Und eine Erklärung dafür, warum Taehyung der Angelpunkt der ganzen Misere des Olypms war, wollte einfach nicht in meinen Schädel Form annehmen.
Wollte Soona ihn manipulieren damals? Hat man ihm den Spiegel zugesteckt?
Warum er?
Ich schlief irgendwann ein, jedoch immer noch ohne plausible Antworten auf meine Fragen.Wörter: 895
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Stolen Mirror Taekook
FanfictionTaehyung ist der Sohn von der Bürgermeisterin Hyun und wuchs behütet auf einem riesigen Anwesen auf. Er interessiert sich in seinem Alter für eher ungewöhnliche, gar seltsamen Themen, wie zum Beispiel für die Mythologien verschiedener Kulturen...