Chapter 48

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Yoongi schaute mich mit diesen nervenden Grinsen an, als er feststellte, dass ich langsam begriff was er war.
Ein Gott und nicht nur irgendeiner, sondern der Gott der Unterwelt, einer der drei größten Gottheiten der griechischen Mythologie.
"So nachdem wir uns ja jetzt ausreichend vorgestellt haben, können wir ja loslegen, oder?", mein Blick schweifte zu der bewusstlosen Frau, "Ich verspreche, sie wird wieder aufwachen, ich schwöre es auf den Fluss Styx", sprach Yoongi einen Bindendenschwur aus ohne mit der Wimper zu zucken, "Du kannst doch nicht im Ernst glauben, ich würde dir vertrauen, nur weil du auf einen heiligen Fluss schwörst?!", sagte ich fassungslos. "Naja bei Zeus hat es doch auch immer funktioniert".
Das konnte doch wohl nicht wahr sein?!
"Was willst du?", fragte ich genervt, woraufhin er die schwarzen Augenbrauen hochzog, "Nicht so respektlos", schnaubte er beleidigt, "Ich hab schon für weniger getötet" fügte er leise und mit gefährlichen Unterton hinzu, "Du wirst mich aber nicht töten, weil ihr mich braucht", gab ich nüchtern zurück.
Yoongi schaute mich ausdruckslos an, "Ich brauch dich gar nicht, nur um keine Missverständnisse aufzubringen", er füllte sein Glas nach , "Allerdings würden die Konsequenzen ein Problem darstellen", "Weil meine Mutter erbost wäre und alle Götter auf dich hetzen würde?", "Tzz schön wärs, aber nein. Wenn du stirbst, würde Taehyung sterben und dann wäre Jimin traurig und das wäre verheerend", ich beäugte den blassen Mann kritisch.
Allein bei dem Gedanken, dass Taehyung was passieren könnte, stellten sich alle Nackenhaare bei mir hoch, "Weiß Jimin über dein kleines Geheimnis bescheid?", fragte ich trocken, "Ich werde keine Frage mehr beantworten, Halbgott", ich schwieg.
Yoongi richtete sich auf und lehnte sich vor, "Schön, du streitest es nicht mehr ab. Was weißt du über den Spiegel?", kam er direkt zum Thema, "Ich weiß nichts über den Spiegel der Soona, außer dass Taehyung ihn haben soll, was ich bezweifle", er beäugte mich skeptisch, "Taehyung muss ihn haben, aber das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass er sich dessen bewusst ist","Wo sollte er einen Spiegel verstecken? Und was würde es ihm bringen, einen
für ihn normalen Handspiegel zu klauen?", sagte ich vorwurfsvoll, Wut ließ mein Blut wallen und ich funkelte ihn an, "Ich sagte doch bereits, dass er es vermutlich nichts weiß und wo der Spiegel ist, ist die Frage, die sich der ganze Olymp gerade stellt" sagte er leise, "Deine Mutter aber weiß wo er ist", "Sehr schön, jedoch weiß ICH nicht, wo er ist!", "Warum nicht?", fragte er neugierig, "Weil sie eine Göttin ist und ihrem Sohn keine Rechenschaft schuldet?!", "Du bist aber ihr ein und alles oder etwa nicht?", fragte er mit gespielten Liebreiz, "Und du bist der einzige Halbgott, der wegen seinem besonderen Talenten bei allen Göttern bekannt ist, jedenfalls diesseits, damals wärst du nur einer von vielen gewesen", "Na Danke", murmelte ich genervt, "Du bist die Erfindung, die Erschaffung, auf die deine Mutter am meisten stolz ist", sprach er weiter, "Ein Halbgott, der schon im Kindesalter den Da Vinci Code geknackt und mit 14 seinen ersten Außeneinsatz an den Seiten der Kriegsgötter geführt hat und jetzt soll er auch noch die Erhabenheit der Seelenverwandtschaft erfahren", er schüttelte seinen Kopf und lachte in sein Glas, "Andere würden töten für so einen Lebenslauf", er kicherte weiter, wie ein Kind, dem man einen Flachwitz erzählt hatte.
Er war anders als die Götter, denen ich schon begegnet war...
"Ich weiß nicht ob man das will", "Dich töten oder deine Erfahrungen und Anerkennung? Ich kann dir versichern, dass du unter den anderen Halbgöttern nicht beliebt bist", den zweiten Absatz betonte er mit einen belustigten Unterton.
"Hör zu, Gott der Unterwelt, ich bin für meine Mutter nur eine Maschine, die sie jeden vorstellen kann, um Ruhm zu ernten, ich habe nicht genug Relevanz, um ihre Pläne zu erfahren", "Hast du eine Idee, warum sie dich für Taehyung abgestellt hat? Sie hat eine ganze Armee, sie hätte jeden nehmen können. Oder denkst du etwa, dass sie eine Partnervermittlung für ihren Sohn spielen wollte?", fragte Yoongi neugierig oder er versuchte mich mit Absicht zu nerven, mit seiner guten Laune, "Ich weiß, es ist nicht okay? Sie kam eines abends Nachhause und erzählte mir von einem Jungen, der den Spiegel der Soona haben soll und nun von ihr bedroht wurde", Yoongi schaute mich mit glitzernden Augen an und ich redete daraufhin weiter, "Sie sagte, er sei in Gefahr und sie wurde nur gerufen, weil es in ihrer Abteilung durchgesickert war, aber der Fall an sich wurde jede Sekunde interessanter, in der sie sich mit ihm befasste und sie fände es schade, wenn er sterben würde, also hat sie mich dazugezogen", "Und das hat dich nicht gewundert oder stutzig werden lassen? Götter interessieren sich meist nicht um das Wohlbefinden eines Individuums", "Natürlich fand ich es seltsam! Zu einem, weil es nicht wirklich mein Gebiet ist, die Nanny für jemanden zu spielen!", Yoongi drehte seinen Stuhl so, dass ich nur noch die Lehne sehen konnte und seinen schwarzen Schopf, aber ich konnte mir vorstellen, dass er nachdenklich vor sich hinstarren musste, "Ich wollte erst nicht", sprach ich in die leere zwischen uns, "Warum?", kam es stumpf zurück, "Weil ich in der Hinsicht wie ein Gott bin. Ich kann mit Menschen nichts anfangen, ich wurde mein ganzes Leben isoliert", "Und warum hast du dich dann doch bereit erklärt?",fragte er nach, es lag keine Emotion darin, seine Stimme, sie war neutral, ich schwieg für eine kurze Zeit, weil ich wusste, dass es eine Bestätigung für ihn sein würde, "Weil sie meinte, dass er anders wäre ", sagte ich leise "Die Seelenverwandtschaft", stellte er nochmal fest und ich nickte, auch wenn er mich dabei nicht sehen konnte.
Er stand auf.
"Weißt du Jungkook, du bist jung und unerfahren und hast keinerlei Sozialkompetenzen", "Danke", "Wenn Taehyung wirklich deine getrennte Hälfte ist, musst du lernen, was gut für ihn ist und was nicht, denn er ist fast schon lächerlich naiv, er glaubt immer noch an das Gute in allen Menschen und ignoriert dabei die Hilferufe die sein Körper sendet, weil er nicht die Schuld bei seinem Gegenüber sieht, sondern bei sich selber", er schritt um den Schreibtisch herum und fixierte mich mit seinen Augen. Die Narbe an seinem Auge wurde von den Lampen angestrahlt und ließ ihn grausam wirken, "Taehyung denkt, er wäre ein schlechter Mensch?", fragte ich fassungslos und musste an die negativen Gedanken denken, die er manchmal über das Band sandte, Yoongi zuckte nur, "Ich denke, dass du dein Sicherheitsgebiet erweitern solltest", "Wie meinen?", "Deine Aufgabe ist es, ihn zu schützen in der Umgebung und hier im häuslichen Betrieb, weil Soona ja hier aufkreuzen könnte, aber was wäre, wenn er wo anders Probleme hat?", "Wo sollte er Probleme haben? Soona ist nicht blöd genug um ihn in überfüllten Orten anzugreifen", "Soona nicht, aber was ist mit anderen?", "Taehyung ist ein liebevoller und zuvorkommender Mensch, warum sollten andere Menschen ihm was böses wollen?", "Weil Menschem grausam sind. Die verheerenste Waffe eines Menschens sind die Worte, die sie wählen, sie fressen sich langsam durch den Geist jedes einzelnen, eine Pistole oder ein Gewehr beendet es meist direkt, aber Wörter setzten sich fest, Gesten bleiben bestehen und all diese Komponenten machen eine furchtbare Waffe", ich schaute den Gott der Unterwelt an, den Mann, der als grausam und kalt überliefert wurde und musste feststellen, dass er wirklich anders war als alle anderen Götter und nicht das Monster, für das sie ihn alle halten, er dachte tiefgründig und nicht oberflächlich und er versetzte sich in die Menschen hinein, "Was kann ich tun, um ihn zu beschützen?", ich ging zur Tür und schaute nochmal über seine Schulter zurück, "Am Besten du fängst an ihn zur Schule zu begleiten. Sie ist keine Bildungseinrichtung, wie du sie dir vorstellst, wo nur Leistungen zählen. Ohne zu viel zu sagen, Taehyung ist nicht sonderlich beliebt bei seinen Mitmenschen.... eine Gemeinsamkeit von euch. Ach und Jungkook, find heraus warum deine Mutter unbedingt dich für ihn abgestellt hat, ich denke nicht, dass sie euch einen Gefallen tun wollte, indem sie euch vorstellt", und mit diesen Worten ging er und ließ mich mit einer bewusstlosen Frau alleine.

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Stolen Mirror TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt