Chapter 76

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Mein Herzschlag verschnellerte sich, als meine Eomma mit federleichten Schritten zu mir kam und grinsend die Stellen taxierte, "Jungkook war gründlich", sagte sie belustigt und ich spürte wie meinen Wangen rot wurden.
Es brachte nichts, dagegen zu argumentieren, denn es würde nur in stottern und haspeln enden.
Eomma schaute sich im Raum um, "Hast du bei ihm geschlafen?", ich schluckte und schaute stumm zu Boden, was Bestätigung genug war.
"Okay Schatz", lachte sie erneut, zu einem freute ich mich darüber, weil ich mir nun definitiv sicher war, dass sie wieder die Alte war, zum anderen war mir das alles sehr, sehr peinlich.
"Ich und dein Appa haben etwas zu essen mitgebracht und Heesun frei gegeben, ich schlage vor, du holst den kleinen Casanova von drüben und wir treffen uns in 10 Minuten zum essen", sagte sie immer noch belustigt, ehe ich Schritte vernahm die sich zur Tür bewegten und diese dann leise ins Schloss fiel.
Nun war ich ganz alleine in meinem Zimmer.
Mein Herz lief schon wieder einen Marathon und und mein Kopf war vermutlich rötlicher als eine Tomate.
Mit zaghaften Schritten lief ich zum Spiegel, vor dem ich auch am Freitag stand und mit den Mädels und Jimin mir die Sachen für das Date herausgesucht hatte.
Ich betrachtete meinen Hals und entdeckte die drei dunklen Flecke, die nun auf meiner Haut prangten.
Sachte fuhr ich über jeden einzelnen und konnte nicht verhindern, dass sich auf meinem Gesicht ein kleines zaghaftes Lächeln stahl.
Ich hob den Blick und schaute mein Spiegelbild an.
Die Hand noch an meinem Hals, die sich nun wieder davon weg bewegte, gerötete Wangen und ein zufriedenes Gesicht.
Ich sah vermutlich das erste Mal wieder aus wie ich.
ausgeschlafen, glücklich.
Ich zog mir ein dunkles braunes T-Shirt an, was locker an mir herab hing und lief dann barfuß zur Tür, als mir ein weiterer Aspekt meiner vorherigen Handlungen einfiel.
Ich hatte Jungkook geküsst~
Und Zack, wieder errötend stand ich stumm an der Tür und wusste nicht was ich machen sollte.
Wollte er das überhaupt?!
Hatte ich ihn damit belästigt, bin ich ihm zu nahe getreten?! Schließlich wollte er sich doch entschuldigen für die Knutschflecke.
Ahhhh.
Ein leises Klopfen riss mich aus der gedanklichen Eskalation.
Mein Gesicht war nur wenige Zentimeter von dem kalten Holz entfernt.
Mein Körper spürte, wer auf der anderen Seite stand.
Ich schloss die Augen und öffnete, mit einem Gedanken der immer wieder durch meinen Kopf hallte, die Tür.
Bitte hass mich nicht....
Jungkook stand wieder mit seinem schwarzen mir vertrauten Klamotten vor mir.
Ich wollte zu sprechen ansetzen, zu einer Entschuldigung, dass ich nicht daran gedacht hatte, dass es unangenehm werden könnte für ihn, jedoch wischte er jeden Gedanken aus meinen Kopf, als er meine Wangen leicht mit den Händen umschloss und seinen Kopf schräg legte, um sich meinen Lippen zu bemächtigen.
Ich krallte mich wie von selbst in die Vorderzeite seines Pullovers und schloss die Augen.
Sie waren so weich, so sanft, Jungkook bewegte seine Lippen leicht gegen meine und ich versuchte etwas unbeholfen diese Bewegung zu kopieren.
Wir ließen für eine Sekunde voneinander ab, bevor sich unsere Münder erneut trafen.
Ich könnte dich niemals hassen....
schallte es in meinen Kopf.
Meine Finger wanderten in seine Haare und zogen leicht an ihnen, was Jungkook ein Lächeln entlockte.
Seine Hände wanderten an meinen unteren Rücken und umfassten meine Taille, um mich näher ansich ziehen zu können.
Ich seufzte.
Wir lösten unsere Lippen erneut, weil wir beide wohl nicht mehr lange durchgehalten hätten, aufgrund des Luftmangels.
Meine Hände waren an seinem Nacken miteinander verschränkt.
Wir atmeten hektisch und schauten uns dabei tief in die Augen, bis Kookie seine schloss und ein Stückchen seinen Kopf senkte.
Er stupste liebevoll mit seiner Nase meine an, bevor er dann seine Stirn an meine lehnte.
Ich hatte meine Augen ebenfalls geschlossen.
Der vor einige Minuten noch stille Raum war nun mit unregelmäßigen Atem erfüllt.
"Wir...", ich schluckte nochmal, "Wir sollten jetzt essen gehen oder?", fragte ich etwas schüchtern und schaute Jungkook an und das Lächeln was er mir dabei schenkte, war wunderschön, "Sollten wir wohl".
Trotzdem bewegte sich keiner von uns beiden.
Kookie beugte sich noch einmal nach vorne und küsste mich, es war kein leidenschaftlicher wie zuvor sondern ein flüchtiger.
Er griff nach meiner Hand und zog mich über die Schwelle hinaus auf den Flur, "Muss ich mir jetzt eigentlich Gedanken über eine Entlassung machen?", fragte er scherzhaft als er mit seinem Blick über meinen Hals wanderte, "Ich denke nicht", gab ich nur schmunzelnd zurück und dann liefen wir zu dem Zimmer, wo Eomma und Appa uns mit dem Essen erwarteten.
Eomma schaute belustigt auf und Appa fixierte Jungkook mit einem Blick, den selbst Hades erzittern lassen würde.
Ich setzte mich gegenüber meiner Eomma die nun lächelnd auf ihren Mann schaute, der zu dem Leidwesen von Kookie, direkt gegen über von diesem saß.
"Wie war euer Wochenende?", versuchte ich Appa von Jungkook abzulenken, Appa jedoch ignorierte meine Frage und führte gerade langsam eine Tasse zu seinen Lippen, seine Augen immer noch skeptisch auf Kookie gerichtet, der kerzengerade neben mir saß.
Eomma kicherte, "Schatz lass den armen Jungen in Ruhe", Appa seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen, "Ich mach doch gar nichts", flüsterte er genervt zurück.
Ich war selber ein bisschen überrascht, was für ein Beschützerinstinkt sich da gerade bei Appa entwickelte, als ich hilfesuchend die ebenfalls verwirrte Frau mir gegenüber ansah.
Eomma widmete sich mir, "Unser Wochenende war in Ordnung, dieses Event war langweiliger als gedacht, aber eures scheint ja recht spannend gewesen zu sein", mit dem letzten Satz zwinkerte sie mir und Jungkook zu, was mich lächelnd die Augen verdrehen und Kookie noch gerader sitzen ließ.
Es war lustig mit anzusehen, wie schelmisch er noch vor wenigen Minuten sein konnte, aber nun vor den Blicken meiner Eltern einbrach.
"Wie ist nun die Schlafordnung?", fragte Eomma wie selbstverständlich und Appa schaute sie nun mit aufgerissenen Augen an, sie zuckte nur mit den Schultern und zwinkerte in die Richtung meines Halses, den Appa anscheinend noch nicht inspiziert hatte, jedoch nun mit offenen Mund anstarrte.
Ich konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie Jungkook sich verlegen am Nacken kratzte.
"Und?", fragte Eomma lächelnd.
Ich schaute Jungkook an und auch er blickte in meine Richtung.
Ist es den Okay, wenn wir zusammen schlafen?
Fragte er mich im Kopf und ich nickte leicht, kaum wahrnehmbar, "Ich denke wir machen das spontan", Eomma nickte nur und Appa bedachte Jungkook nur wieder mit seinem Chirurgenblick, der symbolisieren sollte, dass er weiß wo sich jeder Knochen in seinem Körper befand und wie man ihn perfekt brach.
Das Essen an sich verlief dann eher ruhig, ab und an spürte ich Jungkook seinen warmen Blick auf mir, der mein Herz schneller schlagen ließ, aber zu gleicher Zeit spürte ich auch ein kleines Stechen in dieser Gegend.
Als mich dieser Schmerz einmal kurz aufkeuchen ließ und sich alle Blicke, gefüllt mir Sorge und Verwirrung auf mich richteten, lenkte ich die Aufmerksamkeit damit ab, dass das Essen noch recht warm war.
Eomma und Appa nahmen das so hin, aber Jungkook betrachtete mich weiter mit einem besorgten Ausdruck in seinen Augen.
Auch als wir fertig waren und meine Eltern verließen schien er ruhiger als zuvor...

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Stolen Mirror TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt