Es ist einiges an Zeit vergangen, seitdem ich mich mit Yoongi 'unterhalten' hatte.
Meine Beine baumelten ein wenig in der Luft und ich schaute zur Decke.
Zugegeben, ich war verwirrt aber das musste kein Vergleich zu Taehyung sein, denn er hatte ja keine Ahnung mit welchen Mächten er sich hier unfreiwillig eingelassen hat.
Apropos Taehyung...
Ich sprang von Stuhl runter und stolperte ein wenig.
Dann nahm ich den inzwischen erkalteten Apfelstrudel den Eomma gebacken hatte und verpackte ihn reisesicher in einen hübschen Stoffbeutel, dann ging ich zum Eingangsbereich und drückte mit meiner Schulter die Tür auf, denn ich hab Taehyung ja gesagt, dass ich wieder kommen würde.... hoffentlich ist er nicht sauer, dass ich so lange weg war.
Ich sprang durch den Vorgarten, darauf bedacht, den Strudel nicht zu sehr zu schaukeln und lief dann zu meinem besten Freund rüber. Neben mir säumten hochgewachsene Bäume die Straße und ich fühlte mich direkt geborgener unter ihren anmutigen Ästen, an denen man schon die ersten Knospen sehen konnte.
Ich summte wieder vor mich hin und bog dann in die Einfahrt von TaeTae ab, wo ich mit raschelnden Schritten über den Kies lief.
Das alte Haus, es war mir inzwischen genau so vertraut war wie meins, öffnete mir seine Forten.
Ich schob das Tütchen ein Stück zurück und berührte das kalte Eisen des Türknaufs mit meiner Hand und drehte ihn, mit einen knarksen schwang die Tür auf und ich schritt hindurch.
Meine Füße wollten mich wieder wie von selbst zu dem Zimmer meines besten Freundes tragen, jedoch traf ich auf Heesun.
Sie war mir irgendwie unsympathisch.
Ihr breiter Mund verzog sich zu einem gespielten freundlichen Grinsen und grüßte mich, "Suchen Sie den jungen Herren?", fragte sie mich und ich bejahte, "Er müsste draußen sein.... er sah fertig aus. Er ist wie von einer Tarantel gestochen durch die Flure gerannt", sagte sie.
Ich bedankte mich für die Information und drückte ihr dann den Kuchen in die Hand und suchte dann draußen nach meinem Freund.
Ich ging zur unscheinbaren Hintertür und drückte sie auf, ich wollte gerade die Stufen runterhüpfen als ich abrupt stoppen musste, weil ich sonst Jungkook von der Treppe getreten hätte. Sein Blick war starr gerade aus gerichtet.
Seine Augenbrauen waren leicht hochgezogen und sein Blick war nicht wirklich definierbar.
Gegen seine Wangeninnenwand drückte er seine Zunge.
Interessant.
Ich folgte seinen Blick und konnte verstehen, weshalb er so angepisst war.
Auf der gleichen steinernen Bank ohne Lehne, wo Tae und ich gestern saßen, saß er heute mit einem Mädchen.
Ich kniff meine Augen zusammen und studierte den Rücken und den Hinterkopf der Blondine.
Ist das Erina?
Nun machte sich auch in mir ein kleines Fünkchen Eifersucht breit.
Ohne Jungkook zu fragen, setzte ich mich neben ihn in den Schatten des Hauses.
Ich schaute auf sein zusammengekniffenes Zeitenprofil und betrachtete ihn.
TaeTae hatte wirklich Glück.
"Ich mag es nicht, wenn man mich anstarrt", brachte er mürrisch heraus, "Oh Entschuldigung, ich dachte du stehst drauf, nachdem ich dich und meinen besten Freund ständig in einem Anstarrwettbewerb erwische", konterte ich unbeeindruckt von seiner schlechten Stimmung, was er nur mit einen Murren kommentierte, "Ich starr ihn nicht an", nuschelte er daraufhin.
Ich zog die Augenbrauen hoch und folgte seinem Blick, der wie zu erwarten auf Taehyung lag.
Dieser saß eng neben Erina und beide schienen über etwas zu kichern, was Erina gesagt hatte.
Außerdem waren sie beide nach vorne über etwas gebeugt.
Ich schaute wieder zu dem eifersüchtigen Jungen, "Und wie nennst du dann das was du hier tust?", "Ich observiere", "Du stalkst", "Ich mache das weswegen ich hier bin", Tae stand gerade auf, um etwas in seine Tasche zu tun, diese hatte ich bevor gar nicht bemerkt.
Taehyung bückte sich und streckte dabei seinen Po in die Höh.
Ich schielte grinsend zu Jungkook rüber der seinen Blick gerade genau auf diesen gelegt hatte.
Ich beugte mich lächelnd rüber und um ihn in ins Ohr zu flüstern, "Sollte man beim Aufpassen nicht die potenzielle Gefahr im Auge haben, was in diesem Fall Erina wäre?", "Ich hab doch die Gefahr im Blick", flüsterte er abgelenkt und ich lachte laut los.
Jungkook starrte mich wütend an, aber ich konnte nicht anders!
Als ich wieder Luft bekam, sah ich wie Taehyung versuchte Erina festzuhalten, die aber wild gestikulierend in unsere Richtung zeigte.
Sie lief los und Taehyung ging ihr offensichtlich schüchtern hinterher.
Sie war klein, aber athletisch.
Erina kam mit schnellen Schritten auf uns zu und blieb dann zunächst vor uns stehen.
Sie streckte dem jungen Mann neben mir die Hand aus und lächelte freundlich, "Yi Erina mein Name", sagte sie und wartete bis Jungkook ihre zierliche Hand ergriff, um sie zu schütteln.
Er jedoch schaute nur auf diese und analysierte mit einem neutralen Gesicht den Neuankömmling.
Von dem Jungen vom Vormittag war nichts mehr zu sehen.
Aber zu meiner Überraschung war Erina deshalb nicht sauer oder gekränkt, sondern in ihrem Blick lag der pure Schalk.
Oh ich glaube, sie gefällt mir doch.
Taehyung stand hinter ihr und schüttelte panisch den Kopf.
Anscheinend wusste der Mann das Erina irgendwas in ihrem Kopf plante, was ihm offenbar nicht gefiel.
Also wenn ich ich mir die Situation so anschaue, könnte Taehyung jetzt zwei Quälgeister haben.Wörter: 867
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Stolen Mirror Taekook
FanfictionTaehyung ist der Sohn von der Bürgermeisterin Hyun und wuchs behütet auf einem riesigen Anwesen auf. Er interessiert sich in seinem Alter für eher ungewöhnliche, gar seltsamen Themen, wie zum Beispiel für die Mythologien verschiedener Kulturen...