Chapter 40

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Es war früh am Morgen, als ich mich entschloss, ins Bad zu gehen weil mich nichts mehr in meinem Bett hielt, also tappte ich im Halbdunkeln durch mein Zimmer, um mich im Waschzimmer frisch zu machen.
Ich hatte eine sehr schlechte Nacht hinter mir.
Der Schweiß klebte an jeder Stelle meines Körpers, meine Haare waren feucht, wie nach einer Dusche mit lauwarmen Wasser.
Jedes mal, wenn ich meine Lider schloss, spielte sich immer und immer wieder der gleiche Traum vor meinem inneren Auge ab.
Es war wie ein Theaterstück mit grausamen Ende, was wiederholt gespielt wurde.
Und ich hasste jede Minute davon.

Erst stand ich wieder in diesem einem dunkeln, aber doch irgendwie erleuchteten Raum.
Nebel waberte um meine Füße und liebkoste sie mit seinem dünnen Hauch, federleicht wie Küsse.
Und dann kamen die Stimmen zurück.
Laute. Leise. Alte. Junge. Kratzige und Zarte.
Sie strömten aus allen Ecken und redeten mir ins Ohr und dann fingen sie an, zu schreien, sie schrien nach Hilfe, sie riefen nach Erbarmen, sie hechelten nach ihren verlorenen Besitz.
Sünderin, Lügnerin, Göttin des Zorns.
Ich wünschte die tiefere Bedeutung dessen zu verstehen, was sie wimmerten, aber ihre Antworten blieben mir verborgen.
Meine Ohren fingen an zu bluten, dass kühle rote Nass floss über meine Haut und sammelte sich an meinem Hals.
Mein Mund war geöffnet, wie für einen Schrei, ich versuchte jedes Mal einen Ton hinaus zu befördern, aber alle Wörter blieben mir verwehrt.
Dann kamen die Wände.
Sie kamen langsam, nahmen sich die Zeit und überließen meinen Körper der Aufruhr, alles in mir wollte gehen, aber meine Glieder verweigerten jeglichen Dienst.
Ich wachte niemals vorher auf.
Ich versuchte es, aber ohne Erfolg. Erst kam die Panik, dann das Adrenalin und dann spürte ich nichts mehr.

Meine Finger schossen unter den Strahl des Wasserhahns und führten die kalten Tropfen zu meinem erhitzten Gesicht.
Das Wasser rann an den Seiten meiner Hände hinunter und sammelte sich an meinen Ellen, um dann im Einklang hiunter zu tropfen, wo sich nach einer kurzen Zeit eine kleine Wasserlache bildete.
Das Tropfen und das Rauschen des Wassers waren die einzigen Geräusche im Bad.
Meine Hände zitterten, als ich das Wasser stoppte.
Leicht hob ich meinen Kopf und aus dem Spiegel heraus, schaute mir eine fremde Person entgegen.
Schwarzes wirres Haar, eingefallene Augen, blasse Haut und fahle Wangen. Die Lippen waren aufgesprungen.
Ich zog mich aus dem Bad zurück und setzte mich auf die Fensterbank, wo ich dann den ganzen Samstag und Sonntag blieb. Meine Augen blickten starr und ausdruckslos durch das durch Tropfen verschleierte Glas.
Es regnete...

Wörter: 414

Sorry für's kurze Kapitel.

🌚🦝

Stolen Mirror TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt