POV Jungkook
Wir liefen Heesun hinterher, in Richtung des Eingangsbereiches, wo wohl Jimin auf uns warten musste.
Taehyung meinte schließlich, es würden heute mehr Leute mitessen als sonst und daher, das Jimin nach meinen Beobachtungen quasi der 2te Sohn der Familie Kim war, musste er derjenige sein, der heute mit Taehyung speisen würde.
Taehyung schwieg auf den Weg zu dem kleinen Blonden, seine Wangen waren gerötet wegen dem, was ich ihm vor einige Minuten gesagt hatte.
Ich wusste nicht wo ich den Mut hernahm, ihm das zu beichten, aber als ich ihn da sitzen sah, von dem Licht der Sonne umgeben wie von einem goldenen Schein, sah er aus wie ein Engel.
Nein. Das wäre eine Untertreibung gewesen. Seine schwarzen gelockten Haare fielen ihm verwuschelt ins Gesicht und bedeckten seine Augen. Das schwarz seiner Haare war das einzige an ihm, was das Sonnenlicht verschluckte wie der Mond bei einer Finsternis die Strahlen des Sternes.
Ich konnte also nicht anders, die Worte verließen meinen Mund ohne darüber nachgedacht zu haben.
"Ich denke oft an dich...."
Der Klang der Worte lag immer noch auf meiner Zunge, mein Herz stoppte in dem Moment als mein Gehirn realisierte, was meine Stimmenbänder im Auftrag ihrer formuliert hatten.
Taehyung schaute mich daraufhin mit leicht geweiteten Augen an, ich konnte seinen Blick auf mir spüren und ich glaubte das er sehen würde, wie mein Herz zu bersten drohte und dann folgten die nächsten Sätze.
"....Ich verfluchte Jimin die Nächte darauf...."
Und das war die schonungslose Wahrheit. Jedes Mal bevor ich die Augen schloss, sah ich den grünen langen Mantel und die unvergleichbaren braunen Augen, die aussahen, als ob sie in deine Seele schauen könnten.
Ich war oft im Museum gewesen, seit Kindesbeinen schaute und studierte ich die Dinge die ich sah, ohne voreingenommen einen Entschluss zu fassen.
Es gab keine richtigen Antworten ohne einen organisierten Weg.
Das lehrte mich meine Mutter als erstes, aber er war kein Ding, kein Objekt was man studieren konnte, nichts was man zu ergründen vermochte, er war ein wunderschönes Rätsel und eine Antwort zu gleich.
Eine Antwort auf einen stummen Ruf im inneren meines unruhigen Selbst, etwas riss und schrie nach ihm, nach seiner Beachtung, seine Stimme, seinen Berührungen....etwas in mir wollte ihn besitzen, ihn beanspruchen, es zog mich in seine Richtung und forderte das ein, was mir gehörte, aber er war nicht meins....
Ich hörte manchmal seine Gedanken, die er über ein unsichbares Band schrie, ohne zu wissen, dass sie einen Empfänger hatten.
Ich spürte den Schmerz, spürte die Angst vor der Situation und die Verzweiflung, wenn er allein war.
Taehyung schaute über seine schmale Schulter, denn er musste spüren, dass ich ihn betrachtete, 'Ich muss auch an dich denken...', die Wörter die er sagte, ohne den Blick zu heben wiederholten sich in meinen Kopf und brannten sich in meiner Erinnerungen ein, seine Stimme draußen, nicht mehr als ein tiefer leiser Hauch, kaum hörbar für das menschliche Gehör.
Taehyung und meine Augen trafen sich und sein Wangen liefen weiter rot an.
Würde er mich hassen, wenn er wüsste was ich zu tun gezwungen wurde?
Wir kamen an der Tür an und zu meiner Überraschung stand dort nicht nur der blonde Teufel, sondern auch eine schwarzhaariger Fremder.
Sein Blick und meiner kreuzten sich und ein Frösteln ließ mich erschaudern.
Er war kein Mensch.
Ich rückte näher zu Taehyung, um ihn schützen zu können, falls der Fremde versuchen würde irgendwelche Dinge zu versuchen.
Ein katzenartiges Lächeln erschien auf seinem Gesicht und er legte seine Kopf schräg.
Er kannte mich...
Eine Erkenntnis, die mich schmerzlich durchfuhr, ich ließ meinen Blick unsicher zu Taehyung wandern, der seinen besten Freund begrüßte und nichts zu bemerken schien.
Der kalte, uralte Blick eines unsterblichen Geschöpfes lag auf mir, aber zu meinem Glück durchbrach ein schmerzhaftes zischen von Jimin die Beobachtungen meines Gegenübers, "Hyung! Alles in Ordnung?", fragte Taehyung mitfühlend und besorgt, " Ja alles okay", murmelte Jimin, "Yoongi war nur vorhin ein bisschen grob", fügte er flüsternd hinzu, ruckartig drehte ich meinen Kopf wieder zu dem Schwarzhaarigen, der Jimin jedoch nur amüsiert betrachtete, "Es schien dir vorhin, aber alles andere als missfallen zu haben", schnurrte dieser Yoongi.
Jimin funkelte ihn wütend an, aber bevor noch jemand was sagen konnte, erhob Taehyung der zwischen den beiden stand zaghaft seine tiefe melancholische Stimme, "Was hat Yoongi Hyung denn gemacht?", Taehyung schaute aus großen Augen zwischen uns allen hin und her.
Alle Blick lagen auf Taehyung.
Oh Götter wie konnte man nur so unschuldig sein?
Yoongi sein Lächeln wurde breiter und er schritt auf Taehyung zu, aber bevor er etwas erwidern konnte, was Taehyungs niedliche Unschuld geraubt hätte, schnappte Jimin meine schwarzhaarige Schönheit und schliff ihn aus dem Eingangsbereich und warf dabei warnende Blicke über seine zierliche Schulter.
Yoongi kicherte leise, "Ich werd es ihm erklären", murmelte er, "Oh nein, das wirst du nicht!", knurrte ich ihn an, bevor ich mit langen Schritten den anderen zum Abendbrot folgte.Ich kam wenige Sekunden nach dem beiden in der Küche an, wo Heesun wütend über den Essen gebeugt stand, was jedoch keiner außer mir zu bemerken schien, ich wollte mich an eine Stelle im Raum platzieren, wo ich alles überblicken konnte, jedoch machte mir Taehyung einen Strich durch meine Rechnung, denn er hakte sich unter meinen Arm ein und zog mich mit roten Wangen durch die Küche zu dem riesen Esstisch, wo er mich dann neben sich auf den Stuhl schubste, "Du solltest nicht immer stehen müssen", flüsterte er.
Bevor ich etwas erwidern konnte, fiel jedoch etwas laut krachend zu Boden.
Taehyung erschrak sich und rutschte mit dem Stuhl nach hinten, wobei der Stuhl kippte und der Schwarzhaarige zu fallen drohte, jedoch war ich schneller und fing seine Lehne mit meiner rechten Hand ab, die andere platzierte ich, um die Stabilität zurückzugewinnen, auf seinem Oberschenkel.
Weniger Glück hatte jedoch Jimin, denn dieser kippte seitlich vom Stuhl und landete mit einem Zischen auf seinem Hintern.
Mein Blick huschte in die Richtung wo das Geräusch herkam und ich lokalisiert dieses als einen zerbrochen Teller, Hessun kniete daneben und schaute mit aufgerissenen Augen zur Tür.
Yoongi stand dort und lächelte auf sie herab, wie die Grinsekatze aus Alice im Wunderland.
Taehyung war aufgestanden, um Jimin zu helfen, wobei sie beide wieder nicht bemerkten, wie die bloße Anwesenheit Yoongis Heesun schon zum zittern brachte.
Beides keine Menschen.
Ich beobachtete beide aufmerksam.
Heesun schaute zu Yoongi empor und flüsterte etwas, der dunkel gekleidete Mann jedoch ignorierte sie und schritt dann wieder teilnahmslos an ihr vorbei.
Jimin saß inzwischen wieder aufrecht auf seinem Stuhl und Taehyung wieder schüchtern neben mir.
Auf meiner Hand brannte es immer noch, wegen der kurzen Berührung seines Körpers mit meinem und ich wünschte mir wirklich, wir hätten uns unter anderem Bedingungen kennengelernt, als die einer Morddrohung.Wörter: 1125
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Stolen Mirror Taekook
FanfictionTaehyung ist der Sohn von der Bürgermeisterin Hyun und wuchs behütet auf einem riesigen Anwesen auf. Er interessiert sich in seinem Alter für eher ungewöhnliche, gar seltsamen Themen, wie zum Beispiel für die Mythologien verschiedener Kulturen...