~~Diese Stimme....
Dachte ich zurück und biss mir dabei auf die Unterlippe.
"Heyyy Taehyungieeeee!"
Okay das war sie nicht....
Instinktiv packte ich meine Kamera fester, weil ich verhindern wollte, dass das gleiche geschah, was das letzte mal passiert war.
"Hey Jimin, wie war dein Ausflug mit deiner Mutter?", fragte ich ihn und schon fingen seinen Augen an zu leuchten, "Tae wir waren im Botanischen Garten! Es war zauberhaft! So viele verschiedene Blumen und bunte Dekos", schwärmte er, ich zog die Augenbrauen hoch, jedoch schaute ich weiter starr auf meine Kamera und klickte hier und da einige Fotos weg, die ich doch nicht so schön fand, "Aber ein Museum findest du zu langweilig?", "Ähm ja. Blumen erzählen ihre eigenen Geschichten!", "Ah ja", ich brauchte mich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass er wütend seine Wangen aufbliss, " Ein Museum ist so eintönig, alles was man dort sieht, sind vergangene Kulturen! Blumen blühen immer und immer wieder neu! Zivilisationen kommen und gehen!", ich reagierte nicht mehr auf das Gerede von Jimin, denn ich musste mich nun auf eins der Bilder konzentrieren, was Jimin nicht gefiel.
Für Jiminie gab es nichts schlimmeres, als ignoriert zu werden.
Er liebte die Aufmerksamkeit.
Ich konnte hören, wie er einige kleine Beleidigungen vor sich hin murmelte, bis er dann wohl beschloss, sich seine Aufmerksamkeit selber zurückzuholen, indem er sich über meine Schulter beugte.
Als er jedoch sah, dass ich seine Bilder bearbeitete, quietschte er unmännlich auf und schon war alles davor vergessen, "Uiiii das ist schön", umarmte er mich hysterisch, was mich scharf die Luft einziehen ließ.
"Upsi! Tut es noch schlimm weh?", schaute er mich besorgt an, "Es geht schon", brachte ich nüchtern hervor, "Nun bitte in ehrlich", ich legte die Kamera zur Seite und schaute ihn nun an, bevor ich verlegen zur Seite schaute, "Es tut immer noch scheiße weh", Jimin zog die Augenbrauen hoch, "Ein Kraftausdruck aus deinem Mund?", ich zuckte nur mit den Schultern.
Er hatte recht, normalerweise benutzte ich solche Ausdrücke nicht, "Vermutlich der Einfluss von Erina", "Erina also...", gab Jimin gespielt unbeteiligt zurück, was mich belustigt schmunzeln ließ, "Wie ist sie so?", fragte er weiter, "Sie ist freundlich. In den wenigen Tagen, wo ich sie kenne, ist sie mir irgendwie ans Herz gewachsen. Sie hat eine wirklich interessante Sicht auf die Dinge", sagte ich, was Jimin etwas beleidigt, den Kopf zu Seite drehen ließ, " Du brauchst aber nicht eifersüchtig zu sein, Jiminie", "Bin ich nicht", nuschelte er, ich bedachte ihn nun sanft mit meinem Blick, "Du weißt genau, wie wichtig du mir bist und dass dich keiner ersetzen könnte", nun schaute er mir doch in die Augen und ich konnte seine Verunsicherung sehen, "Wirklich?", ich nickte und schloss ihn sacht in die Arme.
"Ist noch etwas passiert? Weißt du etwas Neues von der Schule?", ich nickte erneut, haderte jedoch etwas mit mir, weil es für Jimin ein heikles Thema sein sollte und ich ihn nicht mit etwas konfrontieren wollte, was ihn womöglich verletzt.
Ich spürte weiche Finger an meinem Kinn, "Tae schau mich an", hörte ich Jimins leise Stimme, " Du kannst mir alles erzählen", "Ich weiß, aber ich habe Angst, wie du darauf reagierst", gab ich ehrlich zu.
Ich spürte wie er die Hand von meinem Gesicht nahm und sie auf meine legte, um sie zu drücken.
Was mir Mut gab.
Ich fing also an, zunächst Jimin vorsichtig alles zu erzählen und wählte meine Wörter dabei alle mit bedacht, was das ganze Thema jedoch nicht zu entschärfen schien. Außerdem zeigte ich ihm die Screenshots.
Jimins Ausdruck veränderte sich jede Sekunde, die ich länger erzählte, bis er quasi wütend seine Zähne fletschte, "Malakas!!", fauchte er, "Malaka?", "Ein Ausdruck.... mach dir keine Gedanken", sagte er nun etwas hektisch, "Wie wirst du damit umgehen?", "Ich weiß nicht ChimChim", sprach ich leise und verunsichert. Mein Blick richtete sich zur gläsernen Decke des Gewächshauses, wo ich beobachtete, wie die Wolken in ihren verschiedenen Formen über den Himmel zogen.
Es entstand eine fast schon angenehme Ruhe.
Jimin legte irgendwann seinen Kopf auf meine Schulter und streichelte mir leicht über den Handrücken, was mich wirklich beruhigte. Ich schloss sogar für kurze Zeit die Augen, bevor ich einen weiteren Schritt wagte, "Jimin?", "Mhm?", "Ich höre Stimmen", flüsterte ich und fing an, ihm alles über die Stimme zu erzählen und über die Kette, keine Sekunde stoppte er seine Streicheleinheiten, er hörte jedoch trotzdem aufmerksam zu, doch als ich mit meiner Ausführung zu Ende war, hob er seine Kopf wieder an, "Das alles passierte, als du an den jungen Mann dachtest?", fragte er und ich nickte.
Zu meiner Überraschung schien er das nicht seltsam zu finden.
Er schüttelte sogar kurz belustigt den Kopf.
Was sollte das ?
Jimin kicherte leise und flüsterte ein "Interessant", bevor wieder Stille herrschte.
Wir hingen beide unseren Gedanken nach, obwohl dies das letzte war, was ich tun wollte, denn jedes Mal, wenn Stille herrschte, diese liebliche Stille, die ich frühere liebte, kehrten meine Gedanken zurück zu dem Moment, auf den dreckigen Boden der Schule, wo ich hilflos lag und nach Hilfe und Erlösung wimmerte.
"Jimin mir ist bewusst, dass es nicht dein Lieblingsthema ist, aber was ist deine Lieblingsgeschichte der verschiedenen Mythologien?", fragte ich die gleiche Frage die Erina mir stellte.
Er richtete sich auf und lächelte mich an, "Sagt dir die Sage der Teilung der Menschen etwas?", "Nein, welche Mythologie?", "Griechisch", verwundet schaute ich ihn an, niemals dachte ich, dass Jimin mal eine Geschichte kannte, die ich nicht wusste. Offensichtlich genoss er es sogar ein wenig, "Damals besaßen die Menschen zwei Seelen, beide ergänzten sich so gut, dass sie in den Augen des allmächtigen Zeus eine Gefahr darstellten, so beschloss er, sie zu teilen", er setzte eine kurze Pause, bevor er seinen Faden wieder aufnahm, " Die Menschen, vor allem voran die Halbgötter, machten sich zur Aufgabe, ihren verschwundenen Teil zu finden , man sprach von einer Zusammensetzung. Diese Personen hatten eine besondere Verbindung zu einander, eine wundervolle Verbindung. Die Macht war zwar nicht mehr dieselbe, um einen Gott das Fürchten zu lehren, aber für die Menschen war sie das, was der Erleuchtung am nächsten kam", ich schaute ihn mit großen Augen an, "Wie findet man seinen anderen Teil?", "Wenn das Schicksal es so vorbestimmt, wirst du ihn finden, jedoch ist so eine Verbindung sehr selten", er schaute verträumt vor sich her, "Jimin, wie nennt man so eine Verbindung? Kann man sie trennen? Was passiert, wenn man sie findet?", ich stellte noch einiges mehr an Fragen, die Jimin alle nur mit einen Schulternzucken abtat, außer eine.
Der Name so einer Verbindung, war die Seelenverwandtschaft....Wörter:1087
DU LIEST GERADE
Stolen Mirror Taekook
FanfictionTaehyung ist der Sohn von der Bürgermeisterin Hyun und wuchs behütet auf einem riesigen Anwesen auf. Er interessiert sich in seinem Alter für eher ungewöhnliche, gar seltsamen Themen, wie zum Beispiel für die Mythologien verschiedener Kulturen...