"Und dann hat er dich auf die Stirn geküsst?", quietschten die Mädchen wie aus einem Munde glücklich auf und ich musste mich wirklich zurückhalten, es Ihnen nicht gleich zu tun, denn selbst nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe, war alles Geschehene vor der Panikattacke unglaublich niedlich und ließ mein Herz schneller schlagen, " Was ist dann passiert?", fragte Erina neugierig.
Ich zwinkerte ihr zu und machte ein psss-Geräusch, was die anderen auflachen ließ.
Ich würde ihnen nicht erzählen was danach passiert war, zumindest nicht Jennie und Rena.
Ich hatte heute nur kurz mit Jungkook sprechen können und da ging es um meine Panikattacken.
Er war ganz vorsichtig, fast schon schüchtern, als er nach seinem Lauftraining zu mir gekommen war.
Er hat mich mit seinen warmen braunen Augen angeschaut und mich gefragt, ob er mir helfen dürfte, sich gegen diese Attacken zu behaupten. Erst wollt ich ablehnen, doch dann fing er darüber zu erzählen an, dass er ebenfalls in seinem jungen Leben mit solchen Zuständen schon zu kämpfen hatte und wusste wie man damit umgehen konnte.
Ich willigte also recht schnell ein.
Ich wollte Hilfe, denn ich hasste es, die Kontrolle über meine Emotionen zu verlieren und Jungkook schien mir daher der beste Weg zu sein, den Frieden mit mir selbst wieder herzustellen, den ich verloren hatte.
Ich fragte mich zwar mit welchen Dämonen er zu kämpfen hatte, jedoch würde ich ihn nicht danach fragen, denn er hat mich auch nicht damit überrannt, über meine zu sprechen
Er ist sichergegangen, dass ich freiwillig über meine Ängste sprach.
In dem Moment , als ich wimmernd in seinen Armen lag, hat er mich nicht gezwungen über die Dinge zu reden, die mir diesen Zustand beschert hatten.
Er hat mir seine Meinung dazu gesagt, ja, jedoch mir immer noch die Entscheidung gelassen und das rechnete ich ihm ungemein an, denn ich weiß nicht, was ich getan hätte an seiner Stelle.
Vermutlich hätte ich irgendwann aus Frust hinaus irgendwas falsches gesagt oder denjenigen unter Druck gesetzt, aber Jungkook war die ganze Zeit ruhig und sanft.
Ich vertraute ihm....
Und diese Erkenntnis machte mir Angst.
"Erde an Taehyung" schnipste ein Finger vor meinem Gesicht umher, "Huh?".
Erina grinste mich an, "Ich weiß ja, dass Jungkook heiß ist, aber bitte stell dir keine Fake Szenarien im Kopf zusammen und ignoriere deine Freunde, die in der einsamem Realität fest sitzen", lachte Eri beherzt auf, was mich auch schmunzeln ließ.
Jennie beugte sich leicht nach vorne und bekam so meine Aufmerksamkeit, "Wird er dich heute wieder abholen?", fragte sie leise als ob wir über etwas Verbotenes reden würden.
Ich nickte leicht, "Ja das wird er", "Warum hat er dich heute nicht gefahren?", kam es von Rena und mein Blick schweifte zu ihr, "Weil meine Eomma unbedingt fahren wollte".
Eomma kam nach Jungkook zu mir und schaute mich wehmütig an.
Als ich diese Emotion in ihren Augen erkannte, war auch ich schon wieder den Tränen nahe, denn es zeigte mir, dass sie wieder etwas fühlte.
Eomma entschuldigte sich aufrichtig bei mir und versuchte eine Erklärung für ihr Verhalten zu finden, ich ließ sie jedoch nicht ausreden, ich schloss einfach ihren kleineren Körper in meine Arme und vergrub mein Gesicht in ihrem nach Lavendel riechenden Haar.
Ich wusste bis zu diesem Zeitpunkt nicht das Ausmaß der Sehnsucht nach meiner Eomma, bis ich mich in ihrer mütterlichen Zuneigung verlor.
"Können wir jetzt über euch reden?", fragte ich in die Runde, wobei die Mädels eher enttäuscht aussahen, "Eure Geschichte klingt aber so niedlich", schmollte Rena und Jennie pflichtete ihr bei, nur Erina schaute mich nicht mit der gleichen Freude an, "Taehyung hat recht, wir sollten uns über etwas anderes unterhalten", sagte sie und verzog ihren Mund wieder zu dem mir bekannten schelmischen Grinsen, auch wenn es nicht ihre Augen erreichte.
Erina wusste, unter welchen Bedingungen Junkook bei uns war und das nicht alles so niedlich war, wie ich es für Jennie und Rena aussehen ließ.
"Rena du hattest doch was von einer Klausur erzählt?", fragte Eri und Rena stöhnte genervt auf, bevor sie sich mit einer Wortwahl über ihren Chemielehrer aufregte, die selbst einen Seemann unwohl Löcher in die Luft starren lassen würde.
Eri schaute nochmals zu mir und ich nickte ihr dankbar zu.
Es dauerte nicht mehr lange, bis es wieder zum Unterricht klingelte und wir alle im Gleichschritt hinein gingen.
Der Unterricht zog sich schleppend über den halben Tag und das war keine Übertreibung, denn wir hatten 9 Stunden.
In der letzten Stunde hatte nicht mehr viel gefehlt, bis meine Lider sich schwer über meine Augen legen würden und deswegen war die Erleichterung das es klingelt, umso größer.
Ich ging die Flure hinaus und lief meinen gewohnten Weg nach draußen, wo mein Hase auf mich warten würde.
Ich war gerade an der frischen Luft angekommen, als mich jemand an meinem Rucksack packte.
"Hallo Tae~~", mein Herz beschleunigte sich, aber nicht vor Freude oder Aufregung, "Guten Tag Iseul", flüsterte ich leise zurück, meine Antwort war zaghaft, piepsend.
"Wollen wir etwas unternehmen", drehte er mich zu sich um und grinste mich ekelhaft an.
Er hatte ein hässliches Lächeln, nicht so wie Kookie...
Kookie seins war warm und freundlich, seines hatte etwas sadistisches und perverses an sich.
"Danke für die Einladung, aber ich hab noch Aufgaben, die ich machen muss", versuchte ich mich freundlich aus der Situation hinaus zu befördern, aber er umgriff meine Schulter fester, "Komm schon~~ du machst sicherlich viel für die Schule und ich will dir helfen, dich etwas zu entspannen!", "Nein danke... ich muss jetzt gehen"," Tae.... denkst du nicht, dass ich eine Entschuldigung verdiene? Du warst gestern nämlich ein böser Junge", schnurrte er mir ins Ohr und kniff mir in den Arsch.
Ich drückte mich von ihm weg, oder eher versuchte ich es, "Lass mich bitte in Ruhe, ich will nichts mit dir unternehmen und das was gestern passiert war, hast du dir selber zu zuschreiben ", wiederholte ich meine Verneinung überraschend selbstbewusst.
Sein Griff wurde immer fester, es fühlte sich beinah so schmerzhaft an wie meine Rippe es am Anfang war, es würde definitiv ein Abdruck bleiben.
"Taehyungie was hab ich dir schon gestern gesagt? Es ist keine Frage gewesen ~".
Ich wollte wieder zu einer Erwiderung ansetzen als Iseul mit extrem viel Kraft von mir weggezogen wurde.
"Was soll es dann gewesen sein, huh? Eine 'freundliche' Aufforderung oder was?! Bist du so intellektuell verblödet, dass du ein Nein nicht verstehen kannst?!", knurrte eine mir bekannte Stimme, die mich beinahe glücklich aufwimmern ließ.
Denn Jungkook stand nun wie ein wütender Sturm, bereit eine ganze Stadt zu zerstören, vor mir, der selbst Yoongi wie ein kleine Stubenkatze wirken ließ...Wörter: 1100
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Stolen Mirror Taekook
FanfictionTaehyung ist der Sohn von der Bürgermeisterin Hyun und wuchs behütet auf einem riesigen Anwesen auf. Er interessiert sich in seinem Alter für eher ungewöhnliche, gar seltsamen Themen, wie zum Beispiel für die Mythologien verschiedener Kulturen...