Chapter 86

97 14 0
                                    

"Mein Beileid", begrüßte uns meine Eomma, "Ich kann mir gar nicht vorstellen wie es Ihnen gerade ergehen muss, bitte verzeiht, dass ich sie in solch einer Zeit um ein Gespräch bitten muss", "Schon gut", sagte Hyun, aber ich konnte hören, dass sie eigentlich gar keine Nerven für so ein Gespräch im Moment hatte, "Wurden sie informiert oder sonstiges", fragte Taemin skeptisch was ich verstehen konnte, ich hatte ihr nicht erzählt, dass Tae im Krankenhaus lag, "Das Krankenhaus wusste von den Ermittlungen und hat mich deshalb mit der aktuellen Situation vertraut gemacht".
Ich musste mir ein Augenverdrehen verkneifen, sie hat vermutlich hier und da ihre Drecks Informanten, was in dieser Situation alles andere als angebracht war.
"Anscheinden hat sich diese Angelegenheit ja bald erledigt, nicht wahr?", fragte Taemin sarkastisch und verbittert, ich verstand seinen Unmut,  schließlich lag sein Sohn im sterben und der Polizeichefin fiel nichts besseres ein, als ihn auf das andere Problem hinzuweisen.
"Ich werde sie auch nicht lange vom Trauern abhalten, mein einziges Anliegen war, Ihnen mitzuteilen, dass sich die Situation mit Soona quasi erledigt hat", "Inwiefern?", fragte Hyun leise und stellte somit die gleiche Frage, die ich in den Raum werfen wollte.
"Nun ja, wir haben den Spiegel sozusagen gefunden", "Das macht die Morddrohung, aber nicht ungeschehen", warf Taemin ein, "Wir nehmen Kontakt mit Soona auf und werden ihr sagen, dass Taehyung nichts mit dem ganzen zu tun hatte, sie wird dennoch bestraft werden versteht sich", "Und das alles wegen einen nutzlosen Spiegels", sagte Taehyungs Eomma, "Frauen sind eitel, manche verlieren ihren Verstand, wenn sie sich in ihrer Herrlichkeit bedroht fühlen", "Das ist mehr als lächerlich", "Zusammenfassend können wir nun also sagen, dass unser Sohn im Sterben liegt, aber immerhin die verrückte Frau ihren Spiegel wieder hat, wollen sie mich eigentlich verarschen?", knurrte Taemin und auch in mir zog sich alles vor Zorn zusammen, was ging hier eigentlich vor sich?
"Wissen Sie was, sie können mich mal, ich werde jetzt zu meinem SOHN gehen", Taemin stand auf und verließ den Raum, Hyun stand ebenfalls auf und berührte mich an der Schulter, "Willst du hier bleiben oder kommst du mit?", fragte sie ganz lieb, ich lächelte sie schwach an, "Ich würde noch kurz mit meiner Eomma reden wollen", sie nickte und drückte nochmal meine Schulter, ehe sie auf leiseren Sohlen ihren Mann folgte.
Dann wirbelte ich zu meiner Eomma herum, "Was sollte das, heh?!", "Ich habe meinen Job gemacht und sie über die Neuigkeiten unterrichtet", "Tzz  sie haben gerade ganz andere Probleme! Ihr Sohn stirbt, er stirbt! Verstehst du das? Er wird von der Erde getilgt, ich weiß dass dir das egal ist, dass du nicht kapierst wie schmerzhaft es ist, jemanden zu verlieren, aber versuch doch wenigstens so zu tun, als ob es dir nicht am Arsch vorbei gehen würde!", keifte ich sie an, sie zog jedoch nur ihre Augenbrauen hoch.
Sie öffnete ihren Mund zu einer Erwiderung als eine andere Stimme sich erhob, "Was für ein temperamentvoller Mann", ich schielte über meine Schulter und betrachtete die hübsche rothaarige Frau, "Sie sind?", "Mein Name ist Mina, ich versuche, das was eine.... nunja Freundin angerichtet hat wieder rückgängig zu machen", "Du lügst", sie grinste, "Ich korrigiere, was wir angerichtet haben".
"Sie ist die Göttin, die mit verantwortlich ist, für den Verlust des Spiegels", enthüllte meine Eomma die aus dem Fenster schaute.
"Oh und wie läuft es mit dem Spiegel? Hat ja alles hervorragend funktioniert  oder", "Hüte deine Zunge, Halbgott", "Mein Freund, mein Seelenverwandter stirbt, du kannst mir also nur einen Gefallen tun, indem du mich  tötest, Göttin", "Der Tod ist nicht immer das Schlimmste", zischte sie zynisch,  dann grinste sie, "Dabei war deine Rede über Hoffnung so ergreifend vorhin", "ES REICHT, ALLE BEIDE", erhob Athene die Stimme, "Was macht sie überhaupt hier?", fragte ich wütend, "Ich hole den Spiegel".
Ich trat auf sie zu, "Er hat den Spiegel nicht", dann guckte ich wieder zu meiner Eomma, "Was sollte das ganze Gerede von 'ihr habt den Spiegel'? eigentlich dachte ich, du wüsstest nicht wo er ist.", sie schloss die Augen und atmete genervt, "Wir werden ihn bekommen", "Von Taehyung oder was?", sie nickte.
Ich trat so nah an meine Eomma, dass sich unsere Nasen beinah berührten, "Inwiefern soll er ihn euch geben", flüsterte ich gefährlich leise, "Indem er stirbt", kam es von dieser Mina.
"Du hast gesagt du beschützt ihn!", fauchte ich meine Eomma an, "Er wird nicht sterben", Mina lachte, "Natürlich wird er das", mit unbekümmerten Miene kam sie näher, "Dein Übermut Göttin, wird ihn töten, deine Arroganz", sie lachte, "Arroganz gegenüber Nemesis hat uns alle erst in dieses Schlamassel geritten", "Ich hab einen Plan", "Er ist schon so geschwächt, du kannst den Spiegel nicht von seinem Herzen lösen, ohne es zu zerquetschen", mein ganzer Körper zitterte, ob vor Wut oder Angst um Tae wusste, ich nicht.
"Und mein lieber Halbgott, dabei weißt du das Witzigste noch gar nicht", sie kam näher und legte mir fast schon freundschaftlich einen Arm um den Hals, ich spürte ihren warmen Atem an meinem Ohr als sie sprach, "Du bist der Auslöser gewesen für die Schmerzen deines Liebsten, du tötest ihn", ich riss mich los und stolperte von ihr weg, "Hat dir deine Eomma nie gesagt, warum sie dich, ihr wertvollstes Geschöpf, auf Taehyung angesetzt hat? Es war nicht nur die Verbindung, diese hat es nur einfacher gemacht".
Ich starrte meine Eomma an, "Was meint sie damit?", "Hat sie dir nicht erzählt, wie der Spiegel aktiv werden kann, hat sie dir nicht gesagt, dass der Spiegel nur spürbar wird, wenn er aktiviert ist? Sag mir Halbgott, wie denkst du wird das magische Objekt der Göttin der Liebe wohl aktiviert werden~", "Durch Liebe....", hauchte ich leise und dann dämmerte es, viele Situation machten aufeinmal mehr Sinn,"Richtig, mein schlauer hübscher Junge", flötete Mina, "War das alles inszeniert, Eomma?", fragte ich stumpf, "Hast du ihn observieren lassen, hast du mich mit Absicht an jenen Tag ins Museum geschickt?", "Nein das war reiner Zufall, aber ich hab dich beobachtet als du dort warst und festgestellt, dass ihr kompatible seid....", meine Zunge drückte sich gegen meine Wangeninnenwand, "Und deine erste Intention war, 'Hey ich lass meinen Sohn seinen Seelengefährten finden, damit er ihn verführen kann?' Ich kann es nicht glauben!", "Die Wahrheit schmerzt meist mehr als eine Lüge es tut, oder?", fragte Mina, "Der kleine Taehyung rein wie ein Diamant, er hätte ursprünglich nur kurz auf den Spiegel aufpassen sollen, wer konnte damit rechnen, dass er gefallen an dem Jungen findet und sich an dieses unschuldige Herz setzt? Das Herz was du zum schlagen gebracht hast", sie nickte sich selber zu, "Dadurch hat sich der Spiegel aktiviert, interessant nicht wahr?".
Ich suchte die Augen meiner Eomma, "Woher wusstest du, dass der Zeitpunkt angebrochen war?", "Heesun..., sie hat euch immer im Auge gehabt und dann an einem Tag eine Veränderung gespürt, sie hat den Spiegel gespürt", "An den Tag wo du mich gefragt hast wie es Tae geht, du wolltest nur wissen, ob er schon krank genug war, um ihn von dem Spiegel zu lösen?",  sie nickte.
Die Wut, der Zorn der durch meine Adern pulsierte, war unbeschreiblich, "Ihr seid Monster, keine Erhabenen die einer Huldigung würdig wären....", knurrte ich, "Jungkook, er wird nicht sterben", versuchte mich Athene zu beschwichtigen, aber ich drückte mich von den beiden Frauen weg, "Warum erzählt ihr mir das jetzt alles?", fauchte ich, "Ich bin die Göttin der Zwietracht, Schatz, es liegt in meiner Natur, genau das zu sähen", grinste Mina, dann zuckte sie mit den Schultern, "Außerdem wollte deine Eomma, dass du es weißt", Eomma seufzte, "Du hättest das alles jedoch besser ausdrücken können, Eris", "Warum!?", fragte ich "Weil es das beste für dich war, es zu erfahren", sagte sie beinah schon genervt, "Seit wann hinterfragst du mich Jungkook?", "DU WILLST MEINEN FREUND TÖTEN VEDAMMT", schrie ich sie an, "Meine Macht ist grenzenlos. Ich bin eine Göttin!", "Keine die das Recht hat, über das Leben anderer zu bestimmen", knurrte eine tiefe Stimme hinter mir und die beiden Frauen zuckten zusammen.
Yoongi saß in einem Sessel in der Ecke  und schaute mit wütenden Blick in die Runde, dann erhob er sich und lief auf die Göttinen zu.
Er sah viel jünger aus als die beiden Frauen, aber man konnte spüren, dass er eine uralte Macht besitzte, eine unverkennbare Autorität, "Hades", hauchte Mina und ich konnte ihre Angst spüren.
Yoongi stellte sich neben mich und betrachtete abwertend seine Nichten, "Athene, Eris ich werde keinen von euch gestatten den Spiegel von Taehyung zu entfernen", Athene trat vor, "Soona wird ihn töten, du weißt nicht wie sie momentan drauf ist, sie...", "Schweig still! Nicht nur du hast Leute die Informationen beschaffen, ich weiß das Aphrodite gerade ihre Messer schärft, aber ob ihr Taehyung jetzt umbringt oder es Soona später tut, macht keinen Unterschied in dieses Situation."
Athene straffte die Schultern, "Er würde nicht sterben, wenn ich die Trennung durchführe", sagte sie hochnäsig, aber Yoongi legte daraufhin nur belustigt den Kopf schräg, "Na dann Göttin der Weisheit schwör auf den Styx, dass du ihn retten kannst", Eomma wurde Still, "Ich habe vor langer Zeit gelernt nichts mehr zu schwören", "Das ist es nicht, ein sicherer Spieler setzt selbstbewusst seine Karten, das einzige was du willst, ist Anerkennung, Aufmerksamkeit und Macht, aber du würdest nie etwas tun was dir und deinen Ruf schaden würde, wenn du Taehyung also verlieren würdest während der Prozedur, dann kannst du immer noch darauf plädieren, dass du es niemanden geschworen hast, es würde also keine Auswirkungen auf dich haben....", Yoongi stellte sich nun direkt vor die Anderen, "Ihr lasst Taehyung in Ruhe", "Er wird sterben", sagte Mina mit kühlen Blick, "Was interessiert es euch dann? Wenn er normal stirbt, bekommt ihr den Spiegel, wenn er stirbt, weil ihr den Spiegel davor entfernt habt, bekommt ihr ihn ebenfalls, also schlage ich vor ihr lasst jetzt ab und verpisst euch oder wir drei gehen zusammen in mein Domizil und ich bezweifle, dass dies  von einen von euch Grazien besucht werden will....", "Ihr macht einen Fehler", "Nein, wir vermeiden einen", sagte Yoongi bestimmt.
Der Blick des Gottes traf meinen, "Taehyung ist aufgewacht, ich denke du solltest zu ihm", mein Herz schlug schneller bei dieser Nachricht nur um sich dann schmerzhaft zusammenzuziehen, ich hatte ihn indirekt in diese Lage gebracht.
Ich konnte ihn nicht beschützen, und war nun auch noch Schuld an seinem Zustand, ich hatte mir seine Liebe nicht verdient.
Yoongi packte meine Schulter und nach nicht einmal einen Wimpernschlag standen wir vor einer weißen Tür, keine Spur von Mina und meiner Eomma.
"Yoongi ich bin Schuld", flüsterte ich, "Hör auf Jeon, es mag sein, dass du den Spiegel aktiviert hast, aber du konntest an sich nichts dafür", "Was ist, wenn ich seinen schlechten Zustand nur noch antreibe.... wenn ich ihn seine Zeit raube...", "Nach meinen Recherchen nach, gibt es den Spiegel nur im aktiven oder passiven Zustand, dieser entwickelt sich kontinuierlich, heißt, du würdest nichts verschnellern", betrübt schaute ich zu Boden, hinter der Tür befand sich ein Engel ohne Flügel, der das alles nicht verdient hatte, er lag nur hier, weil die Götter sich gegenseitig versuchten, zu übertrumpfen, er lag nur hier, weil eine Göttin nicht genug Aufmerksamkeit bekommen hatte, es war so unbegreiflich, so unnötig, er hatte es nicht verdient, "Jeon... du würdest ihn mehr verletzen, wenn du ihn meiden würdest", bedächtig nickte ich und dann klopfte ich leise  zaghaft an der Tür....

Wörter: 1857

Stolen Mirror TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt