Chapter 79

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POV Taehyung
"Warum habt ihr uns beide nichts davon erzählt!?", fragte Jennie aufgebracht und schaute anklagend auf meine Seite.
"Wir wussten nicht, wie wir das Thema ansprechen sollten....", versuchte Erina mich aus der Situation zu retten, "Einfach Bescheid geben vielleicht?! Drüber reden oder wenigstens mal einen Hinweis geben?! Wir wussten zwar das Tae Probleme mit denen hat, aber eine Vorwarnung wäre schon schön gewesen,  dass es so hart ist", fiel nun auch Rena mit ein und schaute mich und Erina strafend an.
"Es tut mir leid", flüsterte ich und schaute zum Boden, "Tae du brauchst dich nicht zu entschuldigen", kam es von Erina neben mir, "Nein Eri, ich hätte drüber reden sollen, ich hätte immer reden sollen", ich schaute hoch und blickte den beiden Mädchen abwechselnd in die Augen, "Es ist für mich schwierig über sowas zu reden, weil es in meinen Augen nicht von Belang ist, es tut mir aufrichtig leid....".
Jennie seufzte und blickte dann auf Rena, dabei schienen sie sich mit ihren Blicken auszutauschen.
Rena richtete als erste das Wort an mich, "Ich schätze ich verstehe dich, ich hab an der Stelle auch meine Probleme, aber zu einer gesunden Freundschaft gehört Vertrauen, das musste ich auch erst lernen..., aber Erina hat recht, du brauchst dich nicht zu entschuldigen", Jennie pflichtet ihr bei, "Ich werde versuchen, mich dahingehend zu verbessern, auch für Jungkook", flüsterte ich leise, "Der arme Mann... du musst ihn ja jetzt schon zur Weißglut treiben!", sagte Rena gespielt genervt.

Es war ein überaus warmer Frühlingstag.
Ich spürte wie sich kleine Schweißperlen an meinem Haaransatz bildeten.
Unsere ehrenhaften Sportlehrer fanden die Idee anscheinend amüsant, uns alle sterben zu sehen und ließen uns deswegen direkt für den Anfang 25 min laufen, das Einzige was mir das versüßte, war die Tatsache, dass wir dies mit der Parallelklasse zusammen taten und ich nun neben meinen Freundinnen her trottete.
Ich fragte mich unaufhörlich nach jeder weiteren Minute die verging, warum zum Teufel Kookie dies jeden Tag tat.
"Warum.... Warum müssen wir ausgerechnet heute laufen?!", stöhnte Jennie neben mir und Erina schnaubte ebenfalls schon wie ein Pferd.
"Ich denke, dass unsere Lehrer allesamt Sadisten sind, ein richtiger Kult!", knurrte Rena neben mir und ich schmunzelte, "Meinst du sie stehen nach dem Unterricht alle mit Kutten im Lehrerzimmer und werten aus, was die schlimmste Strafe für uns Schüler wäre?", fragte ich angestrengt unter meinem heftigen Atem.
"Hälfte ist um!", hallte die Stimme eines Sportlehrers über den Platz und Erina grunzte, "Definitiv Tae, anders kann man sich... sich das doch nicht mehr erklären!".
Es vergingen noch drei Minuten in denen wir Jennie mehr oder weniger verloren, denn diese war nur noch körperlich anwesend und versuchte mit torkelnden Schritten mitzuhalten.
Allgemein versuchten wir uns alle nur noch auf das Durchhalten zu konzentrieren, was schwieriger war als gedacht.
Die Sonne  ballerte auf mein Haupt und mit jeder weiteren monotonen Runde wurden meine Beine schwerer, der Schweiß ran mir über den Rücken  und ich fühlte mich müde.
Es waren nur noch 20 Minuten Unterricht und die letzten Minuten davon zu laufen, konnten ja nicht sonderlich schwierig sein oder?
Jungkook würde mich heute abholen und wir würden Eis essen gehen in der schönen Innenstadt....
Mein Herz stolperte, meine Rippe pochte.
Erina und die Mädchen haben versucht, mich zu überreden den Sport ausfallen zu lassen, aber dies hätte der Lehrer nicht zugelassen, jedenfalls nicht ohne mir eine sechs reinzudrücken und ich brauchte die gute Note in Sport, um ein Fach woanders ausgleichen zu können, ich konnte keine schlechte Note bekommen...
Ich fiel zurück.
Mein Atem stockte, mein Herz schmerzte, meine Rippe rebellierte.
Ich stolperte.
"Taehyung! Keine Schwäche simulieren!", hallte die Stimme meines Sportlehrers über den Platz, was die Jungengruppe auf der anderen Seite lachen ließ, aber ich ignorierte sie, denn meine Konzentration lag auf meinem Herzen, auf meinen schmerzenden Herzen.
Warum zum Teufel tat es so weh?
Ich schaute zur Sonne, blinzelte gegen sie an, dann richtete ich meinen Blick auf den Rücken der Mädchen vor mir.
Betrachtete das schwingende Haar von Erina, was golden leuchtet.
Es passierte alles in Zeitlupe.
Eri,'s Kopf, der sich zu mir umdrehte, die grauen Augen die sich weiteten, ihr Mund, der stumm meinen Namen schrie.
Meine Augen wurden schwer, meine Sicht verschwamm und der Boden kam näher.
Ich spürte nicht' wie ich auf dem Boden aufschlug.
Es war alles schwarz.
Mein Herz schlug schwach und unregelmäßig.
Ich spürte alles sehr gut und zugleich viel zu schlecht.
Ich hörte Erinas Schrei.
Roch Schwefel.
Aber an das Einziges was ich denken konnte, waren braune Haare und braune Augen.
Ich schickte meinen Geist auf Wanderschaft, ließ ihn ein letztes mal laut denken, bevor die Bewusstlosigkeit einsetzte.
Jungkook...

"TAEHYUNG!"

Wörter: 775

Stolen Mirror TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt