Erina wurde losgeschickt, um meine Tasche zu holen, die ja wegen meinen 'Treppen Unfall', noch dort liegen musste und in der Zwischenzeit, versuchte Frau Yuki, die Sekretärin, jemanden am anderen Ende der Leitung zu erreichen.
Es dauerte auch nicht lange bis jemand abnahm, "Hallo..?", erklang die verwirrte Stimme meines besten Freundes auf der anderen Seite, "Ahh Hallo Herr Kim, entschuldigen Sie die Störung, aber es gab einen Vorfall mit Taehyung. Wir würden Sie also bitten, ihn abholen zu kommen. Wäre dies möglich?", fragte die Frau. Am anderen Ende herrschte danach eine beunruhigende Stille.
BITTE JIMIN, du musst mitspielen.
Ich bemerkte gar nicht richtig, dass ich während der Funkstille den Atem anhielt. Erst als ich die Stimme meines Freundes hörte, holte ich wieder zitternd Luft, "Ich verstehe.... ich fahre gleich los", kam es von der anderen Seite. Inzwischen war Erina mit meiner Tasche aufgetaucht und beäugte mich skeptisch, "Miss Yuki, ich würde Taehyung nach draußen begleiten. Darf ich?", "Natürlich". Ich wollte für einen Moment widersprechen, aber Erina funkelte mich missbilligend an, sodass ich den Mund hielt.
Erina nahm meine Tasche auf die rechte Schulter und mich stütze sie mit der anderen. Wir schlürften durch die ruhigen Flure der Schule, vor einigen Minuten hatte wohl die zweite Stunde begonnen. Ich musste also mit Erschrecken feststellen, dass ich eine ganze Stunde damit verbracht hatte, auf den Boden zu liegen oder im Krankenzimmer verarztet zu werden. Ich hätte nie damit gerechnet, dass mir mal so etwas passieren würde. Natürlich war mir klar, dass ich nicht mit zu den Beliebten gehörte, aber trotzdem hab ich gehofft, dass ich niemals in die Situation kommen würde, wo mich einer der Mobber auf den Kieker hatte. Ich schielte kurz zu Erina rüber, sie wusste definitiv von dem, was heute früh passiert war oder erzählt wurde. Warum half sie mir also? Alles was ich zu ihr sagte, meinte ich auch so. Ich fühlte mich die Jahre zuvor schlecht, weil ich zu feige war, um den Anderen zu helfen, ich hab es also jetzt nicht verdient, von irgendjemanden gut behandelt zu werden. Ich stehe zu meiner Aussage. Lieber sollten sich die Lehrer um die anderen kümmern , als um mich. Erina öffnete irgendwie die Tür und bugsierte mich da durch, wir liefen über den Schulhof und ich konnte quasi die Blicke spüren, die uns von den Fenstern aus zugeworfen wurden. Ich schaute beschämt zu Boden, "Erina...Warum hilfst du mir? Dir ist doch bewusst, dass die anderen denken, du hättest eine Seite gewählt, sie werden jetzt auch dir das Leben schwer machen." Sie lachte auf und schaute mich dann, mit einen verschmitzten Lächeln an, "Braucht man einen Grund, um jemanden zu helfen? Und um ehrlich zu sein, ist es mir egal, was sie jetzt von mit denken", dann lachte sie noch einmal auf, "Oder sollte ich es eher mit deinen Worten sagen? Irgendwann werden sie es, äh vergessen", ich kommentierte diese Aussage nur mit einen Schnauben, "Findest du mich nicht eklig?", "Taehyung ich bezweifle es wirklich, dass überhaupt eine Geschichte die über dich erzählt wird, wahr ist und außerdem bin ich nicht gegen Schwule. Wir sind nicht mehr im Mittelalter", sie verdrehte nur die Augen, "Du scheinst mir auch nicht wie einer mit Kinks..... obwohl stille Wasser sind bekanntlich tief", brachte sie nachdenklich hervor, "ERINA !", sie kicherte wieder und irgendwie musste ich dann auch Lachen.
Dann waren wir vor dem Tor angekommen und warteten nun hier auf meinen 'Appa'. Ich schaute nochmal zu Erina, "Danke, danke für alles", "Kein Problem Taehyung", "Meine Freunde dürfen mich Tae nennen", brachte ich schüchtern hervor. Sie schaute mich verblüfft an, doch dann erschien wieder ihr Grinsen, "Na gut Tae, dürfte ich fragen wer dich abholt, weil dein Vater ist es definitiv nicht", "Mein bester Freund", "Der Junge aus dem Video?", ich nickte, "Vielleicht sollte ich mich diesmal nicht umarmen lassen, anscheinend wird das hier direkt als Outing gesehen", versuchte ich zu scherzen, Erina quittierte das jedoch nur mit einen 'Tzzz'.
Wir beobachten die Straße und nach wenigen Minuten fuhr Jimin wie einen Tag zuvor um die Kurve.
Als er Ausstieg schaute er mich genau so verstört an, wie alle anderen, "Sag mal Taehyungie, wird das jetzt zu unseren neuen Routine, dass ich dich verprügelt vor der Schule abholen muss?", ich wischte diese Aussage mit der Hand weg, "Mir geht's gut". Erina zischte neben mir aus, "Ja natürlich, genau deshalb, musste ich dich auch vorhin vom Boden aufpeppeln", sie stach mit einem Finger in meine angebrochene Rippe, was mich schmerzhaft aufstöhnen ließ. Jimin beäugte Erina kritisch, "Und du bist?", "Yi Erina, mein Name", Erina verbeugte sich, "Park Jimin", brachte mein bester Freund, immer noch ein bisschen skeptisch hervor. Ich bedankte mich nochmal bei Erina und wir tauschten Nummern aus. Jimin und sie verfrachteten mich irgendwie ins Auto, bevor wir losfuhren winkte ich dem jungen Mädchen jedoch nochmal zu.
Wir fuhren ein Stück, bis Jimin das Wort ergriff.
"Will ich wissen, warum ich jetzt dein Appa bin und du aussiehst wie dreimal vom Auto überfahren?", "Ich wurde wegen dem Vorfall von gestern verprügelt und mein Appa bist du, weil ich meinen richtigen keine Sorgen machen wollte", ich ließ mit Absicht die Sache mit der Schwuchtel und dem Video raus, weil ich Jimin damit nicht verletzen wollte.
Schließlich war er ja schwul, ich wollte nicht, dass er damit konfrontiert wird und auf dem Video war er ja nicht wirklich zu erkennen, "Was ist mit deiner Eomma?", "Seitdem Soona da war, hat sie sich verändert, sie hätte mich nicht abgeholt, dafür bin ich ihr in den letzten Tagen zu egal geworden", Jiminie schaute mich verwundert an, sagte aber nichts dazu, weil er wusste, dass ich nicht gerne über Gefühle sprach.
Wir fuhren die Einfahrt hoch und knallten die Autotüren zu. Jimin half mir, auf mein Zimmer zu kommen, wo wir beide versuchten herauszufinden, wie man am besten einen Rippenbruch verschleiern konnte, weil ich nach wie vor nicht zum Arzt wollte.Wörter:983
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Stolen Mirror Taekook
FanfictionTaehyung ist der Sohn von der Bürgermeisterin Hyun und wuchs behütet auf einem riesigen Anwesen auf. Er interessiert sich in seinem Alter für eher ungewöhnliche, gar seltsamen Themen, wie zum Beispiel für die Mythologien verschiedener Kulturen...