Irgendwann nahm der Wind zu und wurde kälter, man durfte nicht vergessen, dass es gerade mal Frühlingsanfang war.
Die kalten Böen hielten mich aber nicht auf, draußen zu bleiben.
Mein Körper hat vor Stunden schon seine Wärme abgegeben und war jetzt nur noch ein von Blut durchströmtes, taubes Objekt. Meine Lippen mussten schon blau sein und ich zitterte.
Ich könnte rein gehen, schließlich hielt mich ja nichts auf.
Körperlich jedenfalls.
Mental sah es anders aus.
Ich hatte Angst vor meinen Räumen, sie waren normalerweise ein Zufluchtsort für mich, aber momentan fühlten sie sich an, wie ein Käfig.
Eine Zelle die von Soona unterlaufen wurde.
Hier draußen war alles so weitläufig, aber drinnen würden die Wände auf mich zukommen und mich vermutlich erschlagen.
Ich wäre begraben in einem Sarg.
In der Ferne hörte ich eine Eule ihr Nachtlied singen und der Wind schien sie instrumental zu begleiten.
Bei jedem Atemzug bildete sich eine Wolke, die meinen Mund entfloh, sie stieg empor, um sich dann zu teilen und schlussendlich sich aufzulösen.
Was tat ich hier überhaupt?
Mein Körper tat weh, meine Seele war beschädigt, mein Geist verwirrt.
Gebrochene Rippen, Menschen die sich ergötzen, am Leid der anderen und Stimmen, die meine Gedanken durchbrachen.
Ich hab vorher schon gewusst, dass ich nicht ganz sauber bin, aber die Stimme in meinem Kopf, schießt den Vogel wohl ab.
Ich schmunzelte.
Hinter mir knirschte es.
Jemand kam zu mir und schritt mit langsamen Bewegungen auf mich zu.
Ich spitze die Ohren.
Die Schritte waren langsam und bedacht, manchmal hielt der Läufer für wenige Sekunden, tip...tip.. Stop...tip tip.
Er war verunsichert, nervös.
Ich drehte meine Kopf zu Seite und blickte dann leicht über die Schulter.
Durch den Mond schienen die blonden Haare meines Gegenübers zu strahlen. Er sah aus wie ein Engel.Mein bester Freund kam auf mich zu, wie ich schon zuvor feststellen konnte, war er nervös, er biss sich auf seinen vollen Lippen herum.
Seine zierlichen Arme umschlossen seinen noch feminineren Körper, offensichtlich war ihm kalt, verständlich, wenn man bedachte was er trug.
Seine Augen fixierten mich verunsichert und als er bemerkte, dass ich ihn ansah, schaute er nach unten und fing an, an seinen dünnen weißen Hemd zu spielen.
Ich drehte mich weiter zu ihm um und konnte mir ein kleines Kichern nicht verkneifen.
Er war einfach nur putzig, wie er dort stand, sich seine schönen Lippen zerkaute und offenkundig nach einen Ansatz zum sprechen suchte.
Es belustigte mich sehr, dass der sonst so gesprächige Park Jimin mal nach Worten suchte, "Pass auf, ich glaube Yoongi würde es nicht toll finden, wenn du deine Lippen zerstörst", teilte ich ihn meine Feststellung mit und er stoppte sofort.
Jimin wurde rot..., sah aber ein wenig angesäuert aus?
"Fang mir bloß nicht mit diesen Idioten an!", plusterte er sich auf, was mir ein Lachen entlockte.
Dann war es wieder still.
Wir schauten uns einfach nur an und bedachten uns mit wehmütigen Blicken, "Jimin... Ich, Es .... tu-t", "Ach halts Maul du anderer Idiot", schluchzte er und stürmte auf mich zu.
Er hatte Glück, dass die Steinbank keine Lehne hatte, sonst wäre es für uns beide nicht gut ausgefallen. Er umschlang mich mit seinen Armen und drückte mich an sich.
Wie eine Mutter, nachdem sie ihr Kind in einer Einkaufshalle verlor und wiederfand.
"MACH DAS NIE WIEDER", fauchte er aufgebracht, "T'schuldigung", sagte ich ein wenig atemlos, dann löste er sich von mir und umfasste mein Gesicht, "Du bist ja eiskalt", sagte er erschrocken, was ich nur zuckend bestätigte.
Jimin seufzte und setzte sich neben mich, "Tae wir müssen reden", ich schluckte, natürlich mussten wir das, "Ich will, dass du mir zuhörst und nicht redest verstanden?", ich nickte und er holte Luft, "Ich will nicht, dass du mich wegstößt. Ich möchte, dass du mit mir redest, zumindest mir mitteilst wie es dir geht. Wenn es dir schlecht geht, du aber meinst, du willst für dich sein, akzeptiere ich das, aber ich will nicht, dass du dich selber zerstörst, weil du denkst, du wärst es nicht wert, dass man dir hilft. Ich bin für dich verdammt nochmal da und wenn du willst, dass ich deine Götter vom Himmel holen soll, dann mach ich das.
Du bist keine Belastung für mich, sondern ein Teil von mir! Und wenn ein Teil von mir leidet, dann pflege ich es. VERSTANDEN!", ich nickte, ich wollte zwar widersprechen, aber ich hatte einfach keine Kraft, mir jetzt noch eine Diskussion mit Jimin zu liefern.
Er würde sie eh gewinnen.
Er schloss mich in eine weitere Umarmung, aber als wir uns lösten, bemerkte ich einen seltsamen Geruch.
Es roch nach Schwefel....Wörter: 768
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Stolen Mirror Taekook
FanfictionTaehyung ist der Sohn von der Bürgermeisterin Hyun und wuchs behütet auf einem riesigen Anwesen auf. Er interessiert sich in seinem Alter für eher ungewöhnliche, gar seltsamen Themen, wie zum Beispiel für die Mythologien verschiedener Kulturen...